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- Stab
- Seil
Die Uhrzeit zu wissen kann wichtig sein
Ohne Uhrzeit zu leben, wird sich kaum jemand mehr vorstellen können. Selbst wer keine Uhr bei sich trägt, orientiert sich an der allgemeingültigen Zeiteinteilung und wird gelegentlich eine Uhr zurate ziehen, um z. B. Termine einzuhalten. Die Uhrzeit ist also eine bestimmte Zeitangabe, in Stunden, Minuten und Sekunden.
- Da die Sonne zur Mittagzeit am höchsten steht, wurde bis ins 19. Jahrhundert hinein erfolglos versucht, einen Tag vom 0 Punkt (mittags) in 10 Stunden, mit 100 Minuten zu unterteilen. Heutzutage geht man davon aus, dass es eine "Wahre Ortszeit", eine "Mittlere Ortszeit" und verschiedene "Zeitzonen" gibt. Befindet sich die Mittagssonne astronomisch genau im Süden, steht sie am höchsten Punkt ihres Tagesbogens.
- Der festgelegte Meridian vom Nord- bis Südpol, durch Greenwich hindurch, beschreibt auf diesem Längengrad die übereinstimmende "wahre Ortszeit" mit 12.00 Uhr mittags. Jede Sonnenuhr zeigt diese "Wahre Ortszeit" an. Da die Erde jedoch ellipsenförmig um die Sonne kreist und die Erdachse sich gegen diese Bahnebene legt, kann die "wahre Ortszeit" nicht gleichmäßig verlaufen.
- Da die Uhren jedoch einen gleichmäßigen Zeitablauf messen, gelten Sie als Synonym für eine einheitlich verlaufende Zeit. Deshalb nennt man diese Zeit "Mittlere Ortszeit = MOZ". Mit einer Sonnenuhr kann man die "MOZ" nur mit großem Aufwand messen. Erst zum Ende des Mittelalters entstanden die ersten, mechanischen Turmuhren. Bis dahin und auch darüber hinaus, blieben die Sonnenuhren ausschlaggebend.
- Der Sonnenverlauf wird auf drei Aspekte verteilt: Sonnenaufgang, Sonnenhöchststand, Sonnenuntergang. Gegen Morgen und Abend benennt man den Sonnenstand "tief stehend" und wie bereits erwähnt, gegen Mittag "hochstehend". Auch die Jahreszeit trägt zu weiteren Unterscheidungen bei, wie z. B. "hohe, bzw. niedrige Sonnenbahn". Bis zum Einsatz der mechanischen Uhren, nutzte man die Sonnen-Stundenwinkel, um die Tageszeit zu ermitteln. Dabei wurde der "örtliche" Mittag festgelegt und die Stunden vor- und nachher gemessen.
Berechnen Sie den "Wahren Mittag" durch die Mittagssonne
Der tägliche Bogen der Sonne verläuft vom Osthorizont über den Südhorizont bis zum Westhorizont. In Mitteleuropa weichen die Sonnenauf- und Sonnenuntergänge bis etwa 45° Grad voneinander ab. D. h., wenn die Sonne den Meridian durchlaufen hat, weichen der "Wahre Mittag" vom "Mittleren Mittag" um plus / minus 15 Minuten ab. Mittag ist also, wenn die Sonne den Meridian durchläuft. Die Mittagssonne lässt sich folgendermaßen berechnen:
- Berechnen Sie den Unterschied der geografischen Beobachter-Länge zur geografischen Meridian-Länge. Legen Sie dabei die Mitteleuropäische Zeit mit 15 Grad zur östlichen Länge zugrunde.
- Beachten Sie die Drehung der Erde von Westen nach Osten und dass, je westlicher Sie stehen, die Mittagsonne mit ihrem Höchststand umso später zu sehen ist.
- Berechnen Sie einen Sonnentag mit 24 Stunden. So ergibt sich pro Längengrad eine Differenz von vier Minuten. Addieren Sie diese jeweils vier Minuten zu 12.00 Uhr. Stehen Sie östlich des Meridians, müssen Sie diese vier Minuten subtrahieren.
Die Mittagssonne per Schattenstock-Methode ermitteln
- Stecken Sie, bevor die Sonne am höchsten steht, einen geraden, 60 cm langen Stab in den Boden. Binden Sie einen kleinen Ast an ein Seil. Dieses Seil binden Sie mit dem anderen Ende an den Stab. Achten Sie darauf, dass das Seil so lang ist, dass der Ast sich am Schattenende des Stabs befindet.
- Wenn die Sonne am höchsten steht, stecken Sie den Ast als Markierung dort hin, wo der Schatten des Stabs aufhört. Ziehen Sie, ähnlich, wie mit einem Zirkel, einen Kreis um den Stab.Warten Sie, bis die Sonne weiterwandert, und markieren Sie die "Uhrbekannten" Stellen
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