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Ameisen - die Vermehrung läuft so ab

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Ameisen - die Vermehrung läuft so ab2:20
Video von Valentin Falkenrot2:20

Die Vermehrung der Ameisen ist äußerst interessant und verläuft in verschiedenen Stadien. Die Brutpflege der Ameisen ist erstaunlich und aufwendig.

Ameisen - vom Hochzeitspflug bis zum Staat

Die Vermehrung verläuft nicht immer gleich, es gibt Unterschiede bei den verschiedenen Ameisenarten. So läuft diese meistens ab:

  1. In jedem Ameisenstaat gibt es verschiedene Geschlechtstiere. Außer der befruchteten Königin finden Sie darin männliche Jungameisen, die üblicherweise nicht als Drohnen bezeichnet werden und unbefruchtet Jung-Königinnen.
  2. Zu einem bestimmten Zeitpunkt bekommen die Jung-Königinnen und die männlichen Ameisen Flügel. Diese brechen nun zum Hochzeitsflug auf, bei dem sich die jungen Königinnen mit männlichen Ameisen meist aus anderen Nestern paaren.
  3. Nach der Paarung werfen die Königinnen die Flügel ab und gründen einen eigenen Staat. Die männlichen Tiere sterben.
  4. Die nun befruchtete Königin hat einen Spermavorrat, der für das restliche Leben reicht, um befruchtete Eier zu legen. Zunächst legt die Königin nur wenige Eier, um deren Pflege sie sich selber kümmern muss.
  5. Aus diesen Eiern entstehen über verschiedene Stadien Arbeiterinnen. Diese können je nach Art selber Eier legen, die aber meist unbefruchtet sind. Aufgabe der Arbeiterinnen ist es, für die Pflege der Brut zu sorgen und diese zu verteidigen.
  6. Sobald Arbeiterinnen vorhanden sind, kümmern diese sich darum, dass die Eier der Königin in geeignete Nester gelegt werden bzw. zu bündeln verklebt werden, um diese bei Feindeinwirkung schnell in Sicherheit bringen zu können. Das Leben der gesamten Kolonie dreht sich nun nur noch um die Vermehrung, also um die Brutpflege.
  7. Dabei werden ständig auch unbefruchtete Eier gelegt, die in erster Linie als Nahrung dienen. Wenn die Kolonie eine gewisse Größe erreicht hat, entstehen aus den befruchteten Eiern nicht nur Arbeiterinnen, sondern auch neue Königinnen. Zeitgleich wird der Nachwuchs aus den unbefruchteten Eiern aufgezogen, aus dem männliche Ameisen entstehen.

Damit beginnt bald ein neuer Hochzeitspflug, nach diesem werden wieder neue Ameisenstaaten gegründet.

Besonderheiten bei der Vermehrung

  • Einige Arten brechen nicht zu einem Hochzeitspflug auf, bei diesen findet die Begattung im Nest statt. In dem Fall werden die Königinnen von den männlichen Tieren desselben Nestes begattet. Das kommt meistens bei polygynen Arten vor, bei denen es nicht eine befruchtete Königin gibt, sondern mehrere Königinnen Eier zur Vermehrung der Art legen.
  • Bei vielen Ameisenarten können auch die Arbeiterinnen befruchtete Eier legen. Oft unterdrückt die Königin diese Möglichkeit durch Aussenden eines speziellen Stoffen. Auch werden in der Regel diese Eier von anderen Arbeiterinnen gefressen, stirbt die Königin kann diese Eigenschaft der Arbeiterinnen für eine weitere Vermehrung sorgen.

Brutpflege der Ameisen

  • Die Eier werden regelmäßig gereinigt, je nach Art zusammengeklebt bzw. im Nest an spezielle Stellen gebracht, an denen diese nicht austrocknen können. Aus den Eiern schlüpfen kleine unbewegliche Larven, die von der Königin (bei der Staatengründung) und später von den Arbeiterinnen versorgt werden müssen.
  • Die Larven benötigen enorme Mengen an Proteine, denn in dieser Phase findet das komplette Wachstum statt. Die ausgewachsene Larve hat die Größe der späteren Ameise, diese wächst dann nicht mehr. Die Larven werden entweder mit Futterbrei, einem Sekret, das aus diesem hergestellt wurde oder mit zerteilten Beutetieren gefüttert. Machen Arten tragen die Larven auch zu toten Beutetieren, damit die Larven sich in diese hineinfressen. Ein Teil der Brutpflege geht ausschließlich darum, zu verhindern, dass die Larven kleinere Larven oder befruchtete Eier fressen. Aus diesem Grund werden die Larven im Nest regelmäßig in neue Bereiche gebracht. Sie werden nach der Größe sortiert.
  • Sobald die Larven eine entsprechende Größe erreicht haben, verpuppen diese sich. Die Art der Puppen ist bei den verschiedenen Ameisen unterschiedlich. Die Puppen brauchen keine Nahrung, werden aber regelmäßig gereinigt, damit diese nicht verpilzen.
  • Der letzte Akt der Brutpflege ist die Hilfe beim Schlüpfen der jungen Ameisen. Besonders die Arten, bei denen die Puppen einen Kokon haben, brauchen Hilfe der ausgewachsenen Ameisen, um sich daraus befreien zu können.

Sie sehen die Vermehrung der Ameisen ist ein höchst komplizierter Vorgang.