Wenn Sie altes Mauerwerk sanieren möchten, müssen Sie sich mit einer Vielzahl von Faktoren und Problemen befassen. Sie möchten in erster Linie den Bestand sichern. Gleichzeitig müssen Sie Mängel oder Schäden beseitigen sowie Wärmeschutz an Außenwänden gewährleisten.
Altes Bauwerk sanieren - Möglichkeiten
Welche Maßnahmen beim Sanieren von älteren Bauwerken sinnvoll sind, hängt immer vom konkreten Fall ab. Mitunter müssen Sie Belange des Denkmalschutzes berücksichtigen.
- Sie müssen auch an die Wirtschaftlichkeit der gesamten Maßnahmen denken. Meist können Sie trotzt einer oft zeit- und kostenaufwendigen Sanierung Kosten gegenüber einem Abriss und Neubau sparen. Mängel und Schäden treten in ihren Formen so zahlreich wie vielfältig auf. In den meisten Fällen ist die Hauptursache der Beeinträchtigung Feuchtigkeit.
- Sie tritt infolge von Wasser in Fundamenten und Kellern, Schlagregen sowie Kondensat in bauphysikalisch fehlerhaften Konstruktionen auf. Durch die Nutzung alter Gebäude kann es zu erhöhten Feuchtebelastungen kommen. Das zeigt sich dann als Tauwasseranfall im Mauerwerk oder an Kältebrücken. Die Folge sind Schimmel und Fäulnis.
- Beim Sanieren von Außenwänden, bei dem es auch um die Verbesserung des Wärmeschutzes geht, können unterschiedliche Methoden angewendet werden. Egal welche Sie einsetzen, vor dem eigentlichen Sanierungsbeginn steht die Prüfung der Tragfähigkeit, der Materialverträglichkeit und des künftigen Wandaufbaus.
- Zu den üblichen Sanierungsmaßnahmen für Außenwände zählen das Aufbringen eines Wärmedämmputzes oder eines Wärmedämmverbundsystems. Eine weitere Variante ist die Verklinkerung mit Wärmedämmung. Die Innendämmung kommt meist dann zur Anwendung, wenn an der Außenfassade keine baulichen Veränderungen zulässig sind.
Art des Mauerwerks bestimmen
Bevor es an die Festlegung irgendwelcher Sanierungsmaßnahmen geht, müssen Sie die Art des Mauerwerks bestimmen.
- Altes Mauerwerk besteht meist aus Natur- oder Mauersteinen, die in Lagen übereinander geschichtet sind. Um den Anforderungen an die Statik gerecht zu werden, wurden die Steine der einzelnen Lagen nicht auf Fuge, sondern überlappend gesetzt.
- Ein spezielles Bindemittel wie zum Beispiel Mörtel sorgt für eine kraft- und formschlüssige Verbindung. Ein Mauerwerk, welches ohne Mörtel errichtet worden ist, wird Trockenmauerwerk genannt. Bei Natursteinen kann es sich um Granit, Basalt, Porphyr oder Kalk- und Sandstein handeln.
- Bei Steinen, die künstlich aus natürlichen Rohstoffen hergestellt werden, wird in gebrannte und ungebrannte Steine unterschieden. Zu Letzteren gehören beispielsweise Kalksand-, Porenbeton- und Betonsteine. Ziegel ist die allgemeine Bezeichnung für gebrannte Steine.
- Alte gemauerte Wände wurden oft als Verbandsmauerwerk hergestellt. Dazu wurden zwei oder mehrere Steinreihen nebeneinandergesetzt. Bei einer Wandstärke von 30 Zentimetern werden bei der Sanierung Stein-Formate 2 DF (11,5 Zentimeter dick) und 3 DF (17,5 Zentimeter dick) gefugt versetzt.
- Im modernen Bauen setzt man auf das Einsteinmauerwerk. Hier ist die Wanddicke gleich der Steindicke. Altes Mauerwerk kann zum einen Sichtmauerwerk, unverputzt und unverkleidet, sein. Im Falle einer Sanierung wird aus Wärmedämmgründen ein zweischaliger Aufbau gewählt. Den Fassadenabschluss bildet ein Verblendmauerwerk, welches dahinterliegende Konstruktionen schützt, jedoch keine tragende Funktion besitzt.
Zwei Methoden - Sanierungsputz und Konstruktionssanierung
Feuchtigkeit ist eines der Hauptprobleme älterer Bausubstanz. Gebäudefundamente und feuchtes altes Mauerwerk gilt es schnell und gründlich trockenzulegen.
- Bei der Sanierung von feuchtem Mauerwerk wird eine Schutzschicht aus Sanierputz aufgebracht. Feuchtigkeit kann dank der speziellen Struktur leicht und schnell verdunsten. Salze werden im Spezialputz neutralisiert.
- Durch Risse in der Mauer kann es zu größeren Problemen kommen, da die Konstruktion ihre Stabilität verlieren kann. Lösen können Sie derartige Probleme durch einen rostfreien Spiralanker und durch Stahl-Bewehrungen, die Sie in die ausgeschliffenen Fugen einarbeiten.
Das Ganze hat den Vorteil, dass Sie keine Mauer- oder Natursteine entfernen und wieder einsetzen müssen. Zudem ist diese Methode kostengünstig und einfach durchführbar.
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