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Altersarmut bei Frauen: So sorgen Sie vor

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Damit Frauen das Lachen in der Rente nicht vergeht, gilt es früh vorzusorgen.
Damit Frauen das Lachen in der Rente nicht vergeht, gilt es früh vorzusorgen. © Ravi Patel / unsplash.com
Dass die gesetzliche Rente allein oft nicht ausreicht, dürfte und sollte jedem mittlerweile bewusst sein. Gerade Frauen, die häufig viele Jahre ihres Berufslebens in Teilzeit gearbeitet haben, müssen hier besonders vorsorgen. Doch wie können Frauen ihre Rentenlücke im Alter schließen? In welche Produkte können Sie investieren?

Gründe für Altersarmut von Frauen in der Rente

Die Gründe, weshalb gerade Frauen von Altersarmut in der Rente betroffen sind, sind vielseitig. Betrachtet man verschiedene Generationen von Frauen, lässt sich heutzutage auf jeden Fall ein Wandel identifizieren. 

In früheren Generationen war es üblich und gebräuchlich, dass Frauen ihre Zeit für Haushalt und Kinderbetreuung opferten und die Männer dafür einer bezahlten Arbeit nachgegangen sind. Diese Generation von Frauen waren allerdings auch deutlich schlechter ausgebildet als Männer, was es ihnen umso schwerer machte, in gutbezahlten Berufen einer Tätigkeit nachzugehen. Mitunter war dies auch der Grund dafür, dass hauptsächlich Frauen in sozialen Berufen tätig waren, welche nicht gut bezahlt wurden. 

Heutzutage sieht die Lage ganz anders aus. Frauen haben einen wesentlich besseren Zugang zu Bildung und somit auch zu besser bezahlten Berufen als früher.

Allerdings ist es auch heute immer noch so, dass viele Frauen aufgrund der Kinderbetreuung gar nicht arbeiten können oder nur in Teilzeit beschäftigt sind. Diese Umstände werden teils über mehrere Jahre gehalten, weshalb Frauen auch weniger Rentenpunkte im Laufe ihres Erwerbslebens ansammeln können, als permanent vollzeitbeschäftigte Männer. 

Ein Grund, warum der Familienalltag in der Realität auch heute noch nur so gemeistert werden kann, ist, dass es viel zu wenig Kinderbetreuungsplätze gibt, weshalb Frauen nur in Teilzeit beschäftigt werden können. Allerdings muss man auch sagen, dass auch Unternehmen ihre Einstellung zu Teilzeitbeschäftigen ändern müssten. Oftmals ist es Frauen in Teilzeit nur sehr schwer möglich, eine gutbezahlte Position in einem Unternehmen nachgehen zu können, wenn diese zuvor eine Zeit lang wegen Elternzeit und Kinderbetreuung gar nicht arbeiten konnten.

Wie können Frauen für ihre Rente vorsorgen?

Da das Schicksal der Altersarmut im Rentenalter hauptsächlich für Frauen gilt, sollten Frauen bereits in jungen Jahren über die Vorsorgeplanung im Alter nachdenken. Dass die gesetzliche Rente allein, selbst bei lebenslanger Vollzeitarbeit, nicht ausreichen wird, um den Bedarf decken zu können, sollte wirklich jedem bewusst sein, egal ob Frau oder Mann. 

Deshalb ist es umso wichtiger geworden, in frühen Jahren privat für die Rente vorzusorgen. Sei es in Form einer betrieblichen Rente, welche vom Arbeitgeber sogar noch bezuschusst wird mit 15 % der geleisteten Beiträge oder über eine zusätzliche private Vorsorge. 

Möglichkeiten der zusätzlichen Vorsorge gibt es viele. Die gebräuchlichsten und sinnvollen werden nachfolgend kurz dargestellt.

Haben Frauen trotz zusätzlicher privater oder betrieblicher Vorsorge keine Chance allein ihren finanziellen Bedarf decken zu können, so kann man immer noch soziale Unterstützung beispielsweise in Form von Wohngeld beantragen. Darüber hinaus haben Frauen allerdings auch in der Rente immer noch die Möglichkeit, ihr Einkommen beispielsweise durch einen Minijob finanziell aufzubessern. Dies ermöglicht vielen Frauen auch in der Rente einer Beschäftigung nachzugehen bzw. sorgt für viele Frauen für ein Gefühl, gebraucht zu werden und nützlich zu sein.

Die betriebliche Rente - Arbeitgeber und Arbeitnehmer sorgen vor

Bei der betrieblichen Rente geht es darum, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam in einen Vorsorgevertrag für die spätere Rente des Arbeitnehmers vorsorgen und zusätzliche Beiträge einbezahlen. Dazu schließt der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer bei einer Versicherungsgesellschaft einen Vertrag ab, in diesen regelmäßig Beiträge zur Altersvorsorge von Arbeitgeber und Arbeitnehmer eingezahlt werden. Gesetzlich ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, seinen Arbeitnehmern diesen Vorsorgevertrag anzubieten. Mittlerweile ist der Arbeitgeber sogar verpflichtet, die Beiträge in diesen Vertrag in Höhe von 15 % zu bezuschussen.

Wandelt der Arbeitgeber seine zusätzlichen Beiträge in den Vorsorgevertrag über die sogenannte Entgeltumwandlung um, so spart dieser Lohnsteuer und Sozialabgaben in der Ansparphase. In der Auszahlungsphase der betrieblichen Rente muss diese dann allerdings versteuert werden. 

Die private Vorsorge - Investieren an der Börse

Die private Vorsorge bietet vielerlei Möglichkeiten. Dass sogenannte Riester-Verträge mittlerweile nicht mehr allzu beliebt sind, da die Kosten für diese Produkte im Verhältnis zur erzielten Rendite zu hoch sind, macht dieses Produkt zu Zwecken des privaten Vermögensaufbaus relativ unattraktiv. Auch andere aktiv gemanagte Produkte erzielen ähnliche Renditen. Auch hier sind die Kosten relativ hoch, welche die minimalen Renditen teilweise sogar aufzehren.

Mittlerweile erfreuen sich sogenannte ETF-Sparpläne wachsender Beliebtheit. Die Kosten für dieses Produkt sind gering und die Renditeerwartungen sind wesentlich attraktiver. Diese Sparpläne ermöglichen den Frauen ohne viel Mühe regelmäßig und auf Dauer gerichtet in börsengehandelten Indexfonds zu investieren. Diese Fonds bilden die Wertentwicklung eines Indexes nach, beispielsweise des DAX. Für diese ETF-Sparpläne wird zunächst ein Depot benötigt, welches diverse Banken oder sogenannte Neo-Broker anbieten. Ist ein Depot erst einmal eröffnet, so wählt man sich einen passenden ETF aus, welcher im Anschluss per Sparplan regelmäßig bespart werden kann. Auf eine lange Anlagedauer gewidmet, können Frauen auch mit kleinen Sparbeiträgen bereits eine größere Summe im Alter angespart haben, welche dann dazu dienen soll, die sogenannte Rentenlücke zu schließen. Die Rentenlücke ist die Differenz aus benötigtem Finanzbedarf im Alter abzüglich der gesetzlichen Rente.

Durch Schließen dieser Lücke soll der Altersarmut der Frau entgegengewirkt werden. Das angesparte Vermögen sollte dann im Rentenalter mit jährlich maximal 3 % des Depotwertes entnommen werden, damit das Depot nicht zu schnell dahin schmilzt und auf lange Sicht weiterhin noch Renditen erwirtschaften kann. 

Immobilien als finanzielle Altersvorsorge

Eine Art der zusätzlichen Vorsorge im Alter bieten auch Immobilien. Haben Sie die Möglichkeit, eine Immobilie zu erwerben, beispielsweise durch eine Erbschaft, oder besitzen Sie bereits eine Immobilie, die Sie vermieten können, so können Sie durch die zusätzlichen Einnahmen in Form von Mieterträgen die Rentenlücke schließen.

Sicherlich sollten Sie auch hier bedenken, dass Sie durch den Besitz der Immobilie auch laufende Kosten wie Steuerabgaben, Heizung, Wasser, diverse Verwaltungskosten sowie regelmäßige Instandhaltungskosten zu tragen haben.

Ist Ihnen der Verwaltungsaufwand einer vermieteten Immobilie zu aufwändig, könnten Sie auch über einen Verkauf der Immobilie nachdenken. Den Erlös aus dem Verkauf könnten Sie dann wiederum am Kapitalmarkt investieren. Beispielsweise in ETF's oder einzelnen Aktien, welche regelmäßig eine Dividende an ihre Anteilseigner auszahlen. Durch den regelmäßigen Cashflow dieser Dividenden haben Sie wiederum ein weiteres Einkommen, mit welchem Sie Ihre Rentenlücke schließen können. 

Letztendlich muss jeder selbst für die Rente im Alter vorsorgen. Dass es allein mit der gesetzlichen Rente nicht getan ist, sollte Ihnen bewusst sein. Umso wichtiger wird es, bereits in jungen Jahren vorzusorgen. Denn nur so kann auch der sogenannte Zinseszins voll ausgeschöpft werden, damit im Rentenalter von einem größeren Vermögen die Rentenlücke geschlossen werden kann.

Jedenfalls gibt es viele Möglichkeiten, sich darüber zu informieren. Kommen Sie auch in die Umsetzung und sorgen somit für ihren Ruhestand aus. 

helpster.de Autor:in
Stephanie Wall
Stephanie Wall Stephanie hat sich über mehrere berufliche Stufen bis zur Steuerfachwirtin hochgearbeitet. Sie hat sich selbst das Ziel gesteckt, anderen finanzielles Wissen zu vermitteln, um sinnvoll mit Geld umzugehen und den eigenen beruflichen Werdegang sowie Karriere anzukurbeln.
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