Der ACI im Lateinischen
Der ACI, der Accusativus cum infinitivo, ist eine Satzkonstruktion im Lateinischen , die auch in anderen Sprachen vorkommt.
- Der ACI ist einfach erklärt: Es handelt sich um ein Substantiv im Akkusativ mit einem Infinitiv - wie der Name schon sagt. Der ACI wird dabei wie ein Objekt behandelt. Dieses Objekt hängt von bestimmten Verben ab, die meist eine Wahrnehmung wie sehen oder hören, einen Sprechakt oder Wissen ausdrücken oder aber unpersönliche Ausdrücke sind. So wird auch die indirekte Rede oft mit einem ACI gebildet.
- Da der ACI bis auf wenige Ausnahmen im Deutschen nicht beibehalten werden kann, schreiben Sie ihn beim Übersetzen in eine Nebensatzkonstruktion mit der Konjunktion "dass" um. Der Akkusativ wird dabei zum Subjekt und der Infinitiv zum Prädikat des Nebensatzes.
- Ein Beispiel soll den ACI verdeutlichen: Einer der bekanntesten Sätze der lateinischen Literatur stammt wahrscheinlich von Cato dem Älteren: "Ceterum censeo Carthaginem esse delendam." "Censeo" bedeutet "ich bin der Meinung", "ich meine" oder "ich rate". Es handelt sich also um ein Verb, das einen ACI nach sich ziehen kann. "Carthaginem" ist der Akkusativ der nordafrikanischen Stadt Karthago. "Esse" ist der Infinitiv des ACI. Der Satz wird normalerweise einhellig folgendermaßen übersetzt: "Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden sollte."
Die Konstruktion im Englischen und Deutschen einfach erklärt
Der ACI findet sich auch selten im Deutschen und häufiger im Englischen und kann anhand dieser Sprachen einfach erklärt werden.
- Im Deutschen können Sie den ACI bei Verben der Sinneswahrnehmung verwenden. Beispiele sind: "Ich sehe ihn die Straße überqueren" oder "Er hört das Gras wachsen."
- Im Englischen kann der ACI häufiger verwendet werden, und zwar auch bei Verben, die im Deutschen nicht mit ACI übersetzt werden können. Der englische Satz: "I want you to go" muss mit einem Nebensatz übersetzt werden: "Ich will, dass du gehst."
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