Außen oder innen: Die richtigen Abwasserrohre auswählen
Abflussrohre gibt es aus verschiedenen Materialien. Es hängt nun davon ab, ob Abflussrohre im Innen- oder Außenbereich zum Einsatz kommen sollen. Je nachdem, müssen Sie die entsprechende Auswahl treffen. Es gilt Folgendes:
- HT-Rohre (grau) für den Innenbereich
- KG-Rohre (orange) für den Außenbereich
Die HT-Rohre bestehen aus dem Kunststoff Polypropylen. Dieses Material ist unempfindlich, wenn es um hohe Temperaturen und aggressive Stoffe geht. Für den Ablauf von Spüle und Co. ist das besonders wichtig.
KG-Rohre hingegen werden nur als Abwasserleitung, beispielsweise vom Fallrohr zum öffentlichen Kanal, verwendet. Diese Rohre bestehen aus PVC. Sie müssen letztendlich keine besonders heißen und schädlichen Stoffe durchleiten.
Richtige Größe und Stücke verwenden
Die Abwasserrohre gibt es in unterschiedlichen Durchmessern. Der Wert DN gibt den Innendurchmesser der Rohre an. Sie müssten also zunächst einmal prüfen, welche Größen Sie benötigen.
Für manche Bereiche, wie beispielsweise Geschirrspüler, werden meistens relativ kleine Durchmesser benötigt. Sammelleitungen, die in die Kläranlage laufen, sind hinsichtlich des Durchmessers deutlich größer.
Meistens ist es so, dass eine Leitung nicht nur gerade verlegt werden kann. Es gibt Knicke und Kanten, die zu überwinden sind. Mit entsprechenden Bögen und Zwischenstücken (Durchmesser beachten) lassen sich solche Ecken aber meistern. Vorzugsweise nutzen Sie aber nur Winkel mit maximal 45°, um Verstopfungen zu vermeiden.
Weitere wichtige Elemente neben den Rohren und Bögen für das Verlegen von Abwasserrohren sind Überschiebmuffen als Rohrverbinder, Schellen und Gleitmittel.
Im Vorfeld Überlegungen treffen
Bevor Sie die einzelnen Abwasserrohre, Muffen und weitere Elemente kaufen, überlegen Sie zunächst, wie Sie die Rohre verlegen möchten. Je nach Gegebenheiten vor Ort können Sie die Rohre in die Wand oder in den Fußboden legen. Möglich ist es aber auch, die Rohre entlang der Wand zu befestigen. Ein Gefälle von 1 bis 2 % ist wichtig, damit das Abwasser optimal abfließen kann.
Heutzutage ist es gar nicht so schwer, die verschiedenen Rohre und Verbindungsstücken miteinander zu verbinden. Dank der Stecksysteme sind die Rohrleitungen im Nu zusammengesteckt. Mit Gleitmittel funktioniert das Zusammenstecken gleich noch viel besser.
Manchmal lässt es sich nicht vermeiden und die Rohre müssen gekürzt werden. Mit einer Säge ist das ohne Probleme möglich. Allerdings müssen Sie Kanten im nächsten Schritt abschrägen und die Stellen glätten. So lassen sich diverse Ablagerungen vermeiden. Zudem trägt es dazu bei, dass sich die Teile besser zusammenstecken lassen.
Rohrverlegung im Außenbereich: Wichtige Punkte beachten
Falls Rohrleitungen im Außenbereich verlegt werden sollen, müssen Sie eine Mindesttiefe von mindestens 80 cm aufgrund der Frostsicherheit beachten. Auch ein Gefälle von 1 % ist relevant. Damit das Abwasser abfließen kann.
Rohre müssen auf einer dickeren Sandschicht liegen, damit sie gut geschützt sind. Werden Abwasserrohre beispielsweise auf Schotter ohne jegliche Schicht platziert, ist die Gefahr groß, dass sie kaputtgehen. Bedeckt werden muss es ebenfalls mit einer 40 cm dicken Sandschicht. Darauf folgt normale Erde als Deckschicht.
Bei Unklarheiten lieber Experten befragen
Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Verlegung der Rohre korrekt ist, befragen Sie lieber einen Experten. Ansonsten gibt es im Nachgang viele Nacharbeiten, die mit erheblichen Kosten verbunden sein können. Lassen Sie gleich über Ihre Rohrverlegung schauen, sind Sie vor solchen Szenarien geschützt.
Fühlen Sie sich fähig, Abwasserrohre selbst zu verlegen, dann wissen Sie nun, was Sie beachten müssen.
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