Schon immer klein oder klein gezüchtet?
Zwerghuhnrassen lassen sich in zwei unterschiedliche Kategorien einordnen. Die eine besteht aus Urzwergen, die anfänglich schon sehr klein waren und, von denen keine Großform existiert, die andere aus Zwergrassen, die aus den größeren Rassen als Zwergform gezüchtet wurden.
Urzwerge werden teilweise schon seit Jahrhunderten gezüchtet. Die meisten dieser Rassen haben nur geringe Legeleistungen. Hier einige Beispiele:
- Die Bantam werden seit dem 19. Jahrhundert in England und Deutschland gezüchtet, es gibt sie in 17 verschiedenen Farbschlägen.
- Zwerg-Cochins gibt es in sagenhaften 24 verschiedenen Farbschlägen, besonders ist hier, dass es Zwerg-Cochins mit glatten oder gelockten Federn gibt.
- Die Antwerpener Bartzwerge gehören zu den ältesten Zwerghuhnrassen, sie fallen durch einen gedrungenen Körperbau und einen charakteristischen Bart auf.
Zwergrassen, die aus der Großform gezüchtet wurden, sind teilweise noch sehr jung, in ihrer Legeleistung profitieren sie daher oft von den Zuchtfortschritten der Ursprungsrassen. Beispiele dafür sind:
- Die französischen Marans mit ihren typischen dunkelbraunen Eiern wurden von deutschen Züchtern zum Zwerg umgezüchtet.
- Die Deutschen Zwerg-Sperber gibt es seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts und sind exakte Kopien der großen Vorbilder.
- Beim Bielefelder Zwerg-Kennhuhn kann man das Geschlecht schon beim Küken an der Farbe erkennen, daher der Name "Kennhuhn". Es hat eine vergleichsweise gute Legeleistung und ist daher bestens zum Eierlegen geeignet.
Zwerghuhnrassen: Nur zur Zierde oder auch als Nutztier tauglich?
Zwerghühner brauchen etwa ein Drittel weniger Platz als große Rassen und sind daher tolle Legehühner für alle, die nur wenig Fläche für die Hühnerhaltung haben. Trotzdem ist auch bei ihnen ein großer Auslauf artgerechter als beengte Verhältnisse. Ansonsten haben kleine Hühner die gleichen Bedürfnisse wie die größeren Verwandten. Natürlich hängt die Lege- und Fleischleistung der Zwerghühner, wie bei den großen Vorbildern auch, stark von der jeweiligen Rasse ab. Trotzdem lassen sich zwischen den beiden Arten von Zwerghühnern sowie den gängigen Legerassen einige Unterschiede erkennen.
- Zwerghühner, die aus großen Legerassen gezüchtet wurden, bringen es oft auf bis zu 180 Eier im Jahr, die teilweise sogar bis zu 60 Gramm schwer werden. Ideal für alle, die wenig Platz haben, aber trotzdem eigene Hühner halten wollen.
- Die ursprünglichen Zwerghuhnrassen dagegen schaffen nur 25 bis 40 Eier pro Jahr und sind daher deutlich weniger für die Nahrungsmittelproduktion geeignet. Dafür sind diese alten Rassen aber eine Freude für Hobbyzüchter.
- Große Legerassen legen im Jahr 300 und mehr Eier. Wenn Sie einen großen Bedarf an frischen Eiern haben und den Hühnern ausreichend Platz bieten, sind Sie damit am besten beraten.
Ganz gleich, ob Urzwerg, Miniaturausgabe oder großes Huhn, Spaß macht die Hühnerhaltung und -zucht mit allen Hühnern. Trotzdem sind die Zwerghühner etwas ganz Besonderes.
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