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Zeppelin-Rundflug am Bodensee - Erfahrungsbericht

Ein Rundflug im Zeppelin über den Bodensee ist eine tolle Erfahrung.
Ein Rundflug im Zeppelin über den Bodensee ist eine tolle Erfahrung.
Der Zeppelin und Friedrichshafen am Bodensee sind zwei Dinge, die einfach zusammengehören. Von hier aus starteten wir zu einem unvergesslichen Rundflug, den wir nicht mehr vermissen oder vergessen möchten.

Der Zeppelin am Bodensee

In Friedrichshafen am Bodensee gibt es seit 2001 mit dem neuen Zeppelin NT wieder einen Rundflug über den Bodensee im Angebot. Man kann sich zwischen verschiedenen Flugrouten und einer Flugzeit von 30 Minuten bis zu 2 Stunden entscheiden. Mein Mann und ich suchten uns den Flug Mainau aus. Damit erfüllten wir uns für eine Dauer von sechzig Minuten einen lang gehegten Traum.

  • Empfangen wurden wir wie auf einem ganz normalen Flughafen auch. Angestellte in blauen Uniformen überprüften unsere Personalausweise und übergaben uns anschließend die Flugtickets. Nach einem Blick auf die Uhr stellten wir fest, dass wir noch Zeit für einen Kaffee in der grauen schick eingerichteten Bar hatten. Dann endlich wurde der Flug Mainau aufgerufen, auf den wir schon so ungeduldig erwartet hatten.
  • Doch anstatt zum Rundflug mit dem Zeppelin ging es erst einmal zur Sicherheitskontrolle. Wir wurden nach Feuerzeugen und Nagelfeilen durchsucht, wobei meine Tasche richtig auf den Kopf gestellt wurde. Auch mein Mann musste seine Hosen- und Jackentaschen von innen nach außen kehren, was wir für übertrieben hielten. Schließlich wollten wir doch nur am Bodensee ein Abenteuer genießen und nicht mit dem Luftschiff nach Amerika fliegen.

Der unvergessenen Rundflug

  • Während wir die rund 30 Meter über die Wiese gingen, schwebte der Zeppelin vollkommen ruhig ein. Was für ein imposanter Anblick, einer riesigen Zigarre mit Flossen nicht unähnlich. Nur der Einstieg erfolgte nicht schwebend, sondern eher fliegend. Währen zwei Angestellte das Luftschiff mit einem Seil hielten, mussten zwei Passagiere gleichzeitig über die Treppe aus-und einsteigen. Später wurde uns erklärt, dass das so sein muss, damit das Gleichgewicht gehalten wird.
  • Endlich saßen wir ganz aufgeregt drinnen und mussten uns anschnallen. Links und rechts gab es zwei Sitzreihen mit je sechs gemütlichen Sesseln, die hintereinander standen. Dann wurde das Brummen der Motoren lauter und der lang ersehnte Rundflug über den Bodensee begann. Der Zeppelin zog nicht sehr schnell, dafür aber zügig schräg in die Luft und war bald auf einer Flughöhe von 300 Metern angekommen.
  • Oben ging er in die Waagerechte, wir durften uns wieder abschnallen und die Flugbegleiterin erklärte uns die Route. In einer Stunde ging es über den See von Friedrichshafen bis nach Konstanz. Von Konstanz schwebten wir dann weiter über die Insel Mainau nach Merseburg. Und über Meersburg ging es dann schon wieder zurück.
  • Das Innere des Zeppelins erinnerte uns an einen Bus. Wir durften in der Kabine umhergehen und zwei Fenster konnten sogar aufgeklappt werden, um hinaus zu sehen. Wie klein die verwinkelten Wege und Sehenswürdigkeiten am Bodensee von hier oben aussahen. Und doch konnten wir auf diesem Rundflug alles viel deutlicher erkennen, als aus einem Hubschrauber.
  • Es störte auch keinen, dass die Kabine gelegentlich ein wenig hin und her schaukelte. Auch das leise surren der Motoren haben wir eher beruhigend, als störend empfunden. Man ist auch keinen Winden ausgesetzt, wie das oft beim Ballonfahren der Fall ist. Mit einer Geschwindigkeit von 60 bis 70 Stundenkilometer über den tiefblauen See zu schweben, ist eine Erfahrung über die Leichtigkeit des Seins.
  • Auf dem Rückflug nahm der Kapitän seine Kopfhörer ab, beantwortete unsere Fragen und erklärte uns, wie man einen Zeppelin fliegt. Oder hätten Sie gewusst, dass man ein Luftschiff immer gegen den Wind startet und landet? Leider befanden wir uns schon wieder auf den Rückflug an den östlichen Bodensee. Wir standen alle auf, um die letzten Bilder vom Rundflug tief in uns aufzunehmen, denn immerhin kosteten uns die sechzig Minuten stolze 395 Euro pro Person.
  • Noch einen letzten Blick auf die Hänge von Birnau, über die die Barockkirche thront, im grünen Wasser stehen die Pfahlbauten von Uhldingen und über Meersburg sind die bunten Dächer zu erkennen. Dann war auch schon Friedrichshafen auszumachen. Und schon war es so weit: wieder hinsetzen, anschnallen, schräg niederschweben und den fliegenden Wechsel vollziehen. Als wir über die Wiese zurück zum Flughafen gingen, befand sich das Schiff bereits mit den nächsten zwölf Passagieren in der Luft - und wir wünschten uns nichts mehr, als noch mal zwei von ihnen zu sein. 
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