Porträt der Zaunwinde
Die Pflanzengattung der Zaunwinden (Calystegia) gehört zu den Windengewächsen (Convolvulaceae). Sie bildet wie alle Winden (Convolvulus) unterirdisch große Wurzelgeflechte (Rhizome), aus denen Sie immer wieder neu austreibt, da Sie darin Nährstoffe speichert. Die Ausläufer reichen über einen Meter in die Tiefe.
Überirdisch wächst die Pflanze in langen Trieben, die mehrere Meter lang werden. Die Spitze bewegt sich in Kreisen. Trifft die Winde auf eine Pflanze oder einen Gegenstand, windet sie sich daran in die Höhe.
Die trichterförmigen Blüten der Echten Zaunwinde (Calystegia sepium) sind weiß, andere Arten haben rosa oder gelbe Blüten. Sie sind mit einem Durchmesser von fünf bis sieben Zentimetern doppelt so groß wie die Blüten der ebenfalls weitverbreiteten Ackerwinde.
Windenfreie Beete anlegen
Heben Sie das Erdreich bis zu einer Tiefe von 50 bis 100 Zentimetern aus und sieben Sie den Aushub. Decken Sie ein Wurzelvlies auf die Erde, bevor Sie den Aushub wieder aufbringen.
Diese Methode ist wenig geeignet, wenn Sie tief wurzelnde Pflanzen einsetzen wollen. Ohne das Vlies wachsen die Winden aus der Tiefe des Erdreichs wieder in die Höhe.
Falls Sie das Beet nicht benötigen, decken Sie es ein bis zwei Jahre mit Teichfolie ab. Diese lässt weder Licht, Luft noch Wasser durch. Darunter sterben die Winden ab.
Bei diesen Methoden müssen Sie ständig den Randbereich beobachten. Die Winden schaffen es, unterirdisch dort hinzugelangen und das Licht zu erreichen. Entfernen Sie die Pflanzen sofort, wenn sie zu sehen sind.
Winden durch Schwächen bekämpfen
Die Pflanzen verbreiten sich durch Samen und aus den Rhizomen. Dies gelingt ihnen nur, wenn sie über die Blätter Energie liefern können. Schauen Sie täglich nach, ob sich neue Pflänzchen zeigen, und reißen Sie diese sofort heraus.
Je nach Art der Bepflanzung ist es einfacher, den Boden täglich mit einer Hacke zu bearbeiten. Auf diese Weise stören Sie das Wachstum erheblich. Denken Sie daran, dass Sie die entfernen Pflanzen nicht auf den Kompost geben, denn dort wachsen sie weiter.
Eine andere Methode ist, die Triebspitzen in eine PET-Flasche zu stecken und die Flasche mit Erde oder Stoff abzudecken. Die Winde wächst in das Innere der Flasche und gelangt nicht an das Licht. So verliert sie Kraft. Sie brauchten für jeden Trieb eine Flasche.
Hausmittel zeigen kaum Wirkung
Mittel wie Essig oder Salz, die häufig empfohlen werden, sind streng verboten. Sie wirken außerdem kaum auf Winden.
Kochendes Wasser kann die Wurzeln nicht schädigen, sie sind zu tief in der Erde. Heißes Wasser hat die gleiche Wirkung wie Ausreißen. Sie müssen ständig auf neue Pflanzen achten und sofort reagieren.
Tagetes oder Phacelia, auch als Bienenweide, Bienenfreund, Büschelschön oder Büschelblume bekannt, behindern Winden. Sie müssen die Samen sehr dicht aussäen, damit eine undurchlässige Pflanzendecke entsteht. Achten Sie auf die Ränder der bewachsenen Flächen. Die Winden erscheinen dort und können die Fläche von oben überwuchern. Außerdem brechen sie durch, wenn sich die Pflanzendecke lichtet.
Herbizide einsetzen
Winden sterben durch den Einsatz von Produkten, die Glyphosat enthalten, ab. Sie nehmen den Wirkstoff über die Blätter auf und beginnen extrem schnell zu wachsen. Damit rauben Sie den Wurzeln die Kraft. Die Produkte lassen sich gezielt auf Winden auftragen.
Der Wirkstoff gilt als harmlos und ist weder für Fische noch für Bienen gefährlich. Allerdings enthalten Herbizide außerdem Netzmittel und andere Wirkstoffe und können daher für Tiere gefährlich sein.
Bekannt ist, dass der Wirkstoff durch die Haut dringt und im Urin nachweisbar ist. Zudem besteht der Verdacht einer schädigenden Wirkung auf die Darmflora. Sie sollten sich überlegen, ob Sie solche Mittel einsetzen wollen.
Verschiedene Bekämpfungsmethoden im Überblick
In der Tabelle finden Sie alle Möglichkeiten, wie Sie die Zaunwinde bekämpfen können.
Methode |
Ausführung |
Anmerkung |
---|---|---|
Erde abtragen |
Erde 50 bis 100 Zentimeter tief ausheben Aushub sieben Vlies auslegen Aushub auftragen |
Ist nicht bei tief wurzelnder Neubepflanzung angebracht An den Rändern wachsen neue Winden |
Abdecken |
Beet mit Teichfolie 1 - 2 Jahre abdecken |
An den Rändern wachsen neue Winden |
Ausreißen |
Täglich die neuen Winden herausreißen Pflanzen im Müll entsorgen, auf dem Kompost wachsen Sie weiter |
Schwächt das Rhizom |
Hacken |
Täglich den Boden hacken Pflanzen im Müll entsorgen, auf dem Kompost wachsen Sie weiter
|
Schwächt das Rhizom |
PET-Flaschen |
Winde in Flaschen wachsen lassen Flaschen vor Licht schützen |
Schwächt das Rhizom Sie brauchen sehr viele Flaschen |
Essig/Salz |
Verboten |
Verboten |
Kochendes Wasser |
Täglich auf die neuen Winden achten und diese sofort übergießen Pflanzen können auf den Kompost |
Schwächt das Rhizom |
Tagetes oder Phacelia anpflanzen. |
Winden können eine dichte Pflanzendecke aus diesen Blumen nicht durchdringen |
Sie wachsen zu den Rändern und erholen sich, wenn die Pflanzendecke sich lichtet |
Glyphosat |
Winden wachsen sich zu Tode |
Sehr wirkungsvoll Gefahren für Menschen und Tiere nicht ausgeschlossen |
Vielleicht sollten Sie von der schwierigen Bekämpfung Abstand nehmen und sich mit den Winden arrangieren. Ein grüner Zaun oder eine Hecke, in der die hübschen Blüten zu sehen sind, ist eine gute Lösung.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?