Der Zahnwechsel beim Welpen - wann beginnt er, wie lange dauert er?
Wenn ein Welpe das Licht der Welt erblickt, ist er zunächst noch zahnlos und wird von der Mutter gesäugt. Doch schon nach zehn bis zwölf Tagen bahnen sich die ersten Milchzähne ihren Weg durch den Kiefer des Welpen und nach weiteren 5–6 Wochen ist das Milchzahngebiss des Hundes komplett. Es besteht aus insgesamt 28 Zähnen: 6 Backenzähne, 2 Fangzähne und 6 Schneidezähne im Ober- und im Unterkiefer. Davon bekommen Sie in der Regel noch nichts mit, da der Hund in dieser Lebensphase noch nicht von der Mutter und den Geschwistern getrennt werden darf.
Wenn der Welpe mit 8–12 Wochen bei Ihnen einzieht, hat er sein Milchgebiss noch. Dies werden Sie so manches Mal zu spüren bekommen, wenn der Welpe spielerisch an ihren Händen knabbert, denn seine Milchzähne fühlen sich auf der Haut an wie Stecknadeln. Sie sind ziemlich spitz. Wenn es Ihnen zu viel wird, brechen Sie das Spiel mit dem Kleinen ab. Strafen wären kontraproduktiv, da Sie das Vertrauen des Welpen gewinnen müssen. Wenn Sie das Spiel abbrechen, lernt er hingegen, dass der Spaß vorbei ist, wenn er zu grob wird. Im Trainer-Fachjargon spricht man dabei von der Beißhemmung, die der Hund erlernen muss. Wie bei allen anderen Erziehungsaufgaben, die noch vor Ihnen liegen, sind Geduld und Vertrauen wichtige Begleiter dabei.
Es kann auch sein, dass der Welpe Gegenstände anknabbert, die nicht für ihn bestimmt sind. In diesem Fall holen Sie ihn aus der Situation heraus und geben Sie ihm ein Spielzeug, welches für Welpen geeignet ist. Beachten Sie dabei besonders, dass es aus einem Material besteht, an dem der Kleine sich nicht verletzen oder etwas davon verschlucken kann. Es ist ratsam, sich im Fachgeschäft für Tierbedarf beraten zu lassen. Dort bekommen Sie geeignetes Spielzeug für Welpen im Zahnwechsel.
Der Zahnwechsel beginnt - das neue Gebiss rückt nach
Zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat ist es dann so weit: Die Milchzähne fallen aus und der Hund bekommt sein eigentliches Gebiss. Diese großzügige Zeitspanne erklärt sich dadurch, dass der Zahnwechsel bei großen Rassen früher beginnen kann als bei klein bleibenden Hunden. Im Idealfall bekommen Sie vom Zahnwechsel nicht viel mit, außer dass Sie vielleicht den ein oder anderen ausgefallenen Milchzahn finden. Wenn Sie möchten, können Sie gefundene Zähnchen des jungen Hundes als Erinnerung an die Welpenzeit aufbewahren. Häufig verschluckt der Hund seine Milchzähne auch einfach.
Bis alle Milchzähne ausgefallen sind und durch das feste Gebiss ersetzt wurden, dauert es in etwa drei Monate. Das endgültige Gebiss des nun schon fast erwachsenen Hundes besteht aus 42 Zähnen.
Probleme beim Zahnwechsel und was Sie dagegen tun können
Es kann, muss aber nicht passieren, dass der Hund in dieser Phase unter körperlichen Beschwerden leidet. Wenn Ihnen zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat folgende Symptome auffallen, können diese mit dem Zahnwechsel zu tun haben:
- Durchfall und Appetitlosigkeit
- Bauchschmerzen
- Erhöhte Temperatur und starker Speichelfluss
Auch wenn diese Beschwerden in der Regel wieder verschwinden, so ist ein Besuch in Ihrer Tierarztpraxis dennoch ratsam. Insbesondere dann, wenn die Beschwerden immer wieder kehren oder länger als 1–2 Tage anhalten. Zudem besteht das Risiko, dass doch nicht der Zahnwechsel, sondern etwas anderes der Grund für diese Symptome ist. Absolute Klarheit bringt im Zweifelsfall nur ein Besuch bei Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt.
In seltenen Fällen kommt es vor, dass der Zahnwechsel nicht wie üblich in der genannten Zeit beginnt und endet. Insbesondere bei klein bleibenden Rassen wie dem Chihuahua kann es vorkommen, dass die Milchzähne einfach nicht ausfallen wollen. Dennoch schiebt sich der nachrückende Zahn durch den Kiefer und sucht sich seinen Platz neben dem Milchzahn, was im weiteren Leben des Hundes zu Gebissfehlstellungen führen kann. Außerdem ist dies für den Hund schmerzhaft. In diesem Fall ist ein Eingreifen durch Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt unumgänglich.
Noch stärker als vor dem Zahnwechsel kann es währenddessen dazu kommen, dass der Hund Gegenstände oder Ihre Hände beknabbert. Bitte bleiben Sie geduldig und bieten Sie ihm geeignete Alternativen an. Auch diese Phase der Entwicklung wird vorübergehen.
Die Welpen- und Junghundzeit geht schnell vorbei. Spätestens, wenn der Hund ins Seniorenalter eintritt, fragt sich so manche Hundehalterin, wo die Jahre geblieben sind. Der Zahnwechsel ist von den vielen Hundejahren nur ein kleiner Teil. Umsorgen Sie Ihren Schützling während dieser Zeit und achten Sie auf seine Gesundheit.
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