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Wunden bei Katzen mit Hausmitteln behandeln

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Eine Katze beim Tierarzt.
Eine Katze beim Tierarzt. © Gustavo Fring / www.pexels.com
Vor allem bei Freigängerkatzen kann es passieren, dass der Stubentiger mit der ein oder anderen Schramme nach Hause kommt. Manchmal ist es möglich, eine Wunde bei Katzen mit Hausmitteln zu versorgen. Es kann jedoch ebenso gut sein, dass an einem Besuch in der tierärztlichen Praxis kein Weg vorbeiführt. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Hausmittel Sie einsetzen können und wann es besser ist, eine Verletzung fachgerecht versorgen zu lassen.

Grundausstattung der Hausapotheke in Sachen Wundversorgung

Eine kleine Hausapotheke können Sie immer anlegen, wenn es um erste Hilfe für Ihre Katze geht. Für die Versorgung von oberflächlichen Wunden ist es hilfreich, wenn Sie folgendes parat haben:

  • Sterile Kompressen und Fixierbinden
  • Heftpflaster zur Befestigung des Verbandes
  • Verbandsschere mit abgerundeten Spitzen
  • Mildes Desinfektionsmittel – bitte erkundigen Sie sich in der Apotheke oder Tierarztpraxis nach einem geeigneten Produkt
  • Kleine Haarschneidemaschine, um die Wundränder freizulegen

Hilfreiche Hausmittel - so können Sie die Wunde erstversorgen

Das Verbandsmaterial alleine ist natürlich nur die halbe Miete. Zur Unterstützung der Wundheilung ist es sinnvoll, folgende Dinge zur Hand zu haben:

  • Getrocknete Kamille aus der Apotheke
  • Getrocknete Ringelblume aus der Apotheke
  • Salbe mit Manuka-Honig
  • Bepanthen Wund- und Heilsalbe

Aus den getrockneten Blüten von Kamille oder Ringelblume können Sie einen Aufguss nach Packungsangaben zubereiten und die Wunde damit vorsichtig abtupfen. Beide Pflanzen sind seit langem für ihre wundheilende Wirkung bekannt.

Dem Manuka-Honig werden ebenfalls starke, wundheilende Kräfte zugeschrieben.  Den Honig pur aufzutragen, ist jedoch nicht ratsam; zu leicht verklebt er das restliche Fell der Katze und er lässt sich nur schwer gleichmäßig verteilen. Zudem ist eine Salbe, die Manuka-Honig enthält, deutlich kostengünstiger als der pure Honig.

Eine dünne Schicht Bepanthen Wund- und Heilsalbe leistet ebenfalls gute  Dienste, solange es sich um eine oberflächliche, nicht blutende Wunde handelt.

Wundversorgung Schritt für Schritt - so gehen Sie vor

Es muss an dieser Stelle deutlich gesagt sein, dass die selbstständige Versorgung und Behandlung von verletzten Katzen ihre Grenzen hat. Stark blutende, offene Wunden gehören umgehend in tiermedizinische Behandlung. Dies gilt selbstverständlich erst recht, wenn Ihnen Eiter oder Fremdkörper in der Wunde auffallen.  Gerade Freigängerkatzen tragen ein erhöhtes Risiko, verletzt zu werden und erst mit Verzögerung medizinische Hilfe zu bekommen, wenn sie länger alleine unterwegs sind. Komplikationen sind dann leider nicht auszuschließen.

Oberflächliche, nicht blutende Wunden können Sie folgendermaßen versorgen:

  1. Kürzen Sie das Fell um die Wunde herum vorsichtig mit einer Schermaschine, damit Sie die Stelle besser sehen und versorgen können.
  2. Die Wundränder (nicht die Wunde selbst!) können Sie mit einem, für Katzen geeigneten, Desinfektionsmittel vorsichtig säubern, am besten mithilfe einer sterilen Kompresse.
  3. Nun kann die verletzte Stelle mit einer der genannten, pflanzlichen Tinkturen oder Salben versorgt werden.
  4. Im nächsten Schritt legen Sie eine saubere, sterile Kompresse auf die verletzte Hautpartie und fixieren das ganze mit einer Mullbinde, die mit Heftpflaster befestigt wird.

Nachdem die Wunde so weit versorgt ist, sollten Sie dem Stubentiger eine Ruhepause verordnen. Gerade bei Freigängerkatzen kann dies eine Herausforderung sein, der Sie mit viel Spielzeit und Verwöhnprogramm begegnen können. Das ist natürlich nicht immer im gleichen Maße möglich, sodass ein Halskragen erforderlich werden kann, damit die Katze den Verband in Ruhe lässt. Dies ist für die schnelle Wundheilung unerlässlich.

Wann sollte der Verband gewechselt werden? Wann sollte die tierärztliche Praxis aufgesucht werden?

Ein Verbandswechsel sollte täglich erfolgen. Dabei kann die Salbe oder die pflanzliche Tinktur erneut angewandt werden. Auf diese Art behalten Sie die Verletzung im Blick und können schnell reagieren, wenn sich der Zustand nicht bessern oder sogar verschlimmern sollte.  Anzeichen für eine Verschlimmerung können sein:

  • Die Wunde beginnt zu eitern.
  • Die Stelle erwärmt sich stark, was eine Entzündungsreaktion darstellt.
  • Die Wundheilung schreitet nicht oder nur schlecht voran.

Sollten Sie nach 2 – 3 Tagen keine Verbesserung feststellen, muss die Katze durch Tiermedizinisches Fachpersonal versorgt werden. Möglicherweise ist ein Antibiotikum erforderlich, welches nur in der Praxis erhältlich ist oder mit einer Spritze injiziert wird.

Ob mit Hausmitteln oder mit tiermedizinischer Behandlung - wir wünschen Ihrer Katze schnelle und gute Besserung, damit sie ihre Freiheit wieder genießen kann.

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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