Bei einer Szenenanalyse von Büchners Dramenfragment "Woyzeck" gilt, was auch für andere Szenenanalysen gilt: Gründlichkeit und Genauigkeit können nicht schaden.
Woyzeck und die anderen
- Wenn Sie eine einzelne Szene des "Woyzeck" analysieren wollen, dann sollten Sie sich auch fragen, in welchem Kontext diese Szene steht. Welche andere Szene geht ihr also unmittelbar voraus und welche Szene folgt? In welcher Verbindung stehen diese Szenen miteinander? Gibt es überhaupt eine Verbindung oder wirken die Szenen eher locker aneinandergereiht?
- Dann können Sie herausarbeiten, welche Funktion die ausgewählte Szene im Gesamtdrama hat. Geht es mehr darum, die Charakteristika der Personen zu schildern, oder wird die Handlung in der Szene vorangetrieben?
- Zu jeder Szenenanalyse gehört natürlich auch eine kurze Inhaltsangabe. Versuchen Sie, in zwei bis drei kurzen Sätzen und mit eigenen Worten wiederzugeben, worin es in der ausgewählten Szene geht.
- Eine solche kurze Inhaltsangabe sollte darüber informieren, wo die Szene spielt, wer in der Szene auftritt und was geschieht.
- Bei einer Szenenanalyse von Büchners Woyzeck sollte jeweils auch der zeithistorische Kontext berücksichtigt werden, soweit er in der Szene deutlich wird. Inwieweit spielen etwa auch soziale Gegebenheiten in die psychologische Schilderung der Figuren hinein?
Die Szenenanalyse zunächst in Stichworten festhalten
Wenn Sie angesichts des weißen Blattes vor Ihnen wie Woyzecks Marie anfangen zu singen "Mädel, was fangst du jetzt an?", dann kann es hilfreich sein, die Szenenanalyse zunächst in Stichworten festzuhalten.
- Machen Sie sich zunächst Notizen zu einzelnen Punkten wie "Figuren", "Inhalt", "Handlung", "Kontext" und fangen Sie erst dann an zu schreiben. Dann fließt Ihnen der erste Satz möglicherweise leichter aus der Feder bzw. der Tastatur.
- Abschließen können Sie die Szenenanalyse mit einer eigenen Bewertung, in der Sie zum Beispiel Stellung dazu nehmen, welchen aktuellen Bezug das dort Dargestellte vielleicht auch heute noch hat.
Eine Szenenanalyse von Büchners Drama "Woyzeck" muss Sie nicht schrecken. Um tiefer in den Text einzudringen, können Sie ihn sich auch selbst laut vorlesen bzw. die einzelnen Figuren laut sprechen lassen.
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