Die Bedeutung von Thug Life
Der Begriff "Thug Life" stammt ursprünglich aus der US-amerikanischen Hip-Hop-Szene der 1990er-Jahre. Der bekannte Rapper Tupac Shakur prägte mit seiner Musik diesen Begriff als soziales Phänomen. Übersetzt bedeutet "Thug" so viel wie "Gangster" oder "Verbrecher". Mit dem Begriff "Thug Life" spiegeln Hip-Hop-Fans ihre gesellschaftliche Solidarisierung mit der verarmten, meist afroamerikanischen Bevölkerung der USA und ihre kulturelle Verbundenheit zur Hip-Hop-Szene und dem "Leben auf der Straße" wider.
Laut Shakur handelt es sich bei "Thug Life" außerdem um ein Akronym für "The Hate U Give Little Infants Fucks Everybody", (sinngemäß) übersetzt "Der Hass, den ihr kleinen Kindern entgegenbringt, schadet allen." Damit bezog sich Shakur vermutlich auf die politischen Debatten der 1990er-Jahre innerhalb der USA, die Gangster-Rap und ihre meist afroamerikanischen Fans wiederholt in einen direkten Bezug mit Kriminalität und organisiertem Verbrechen stellten. Shakur wollte mit dem Begriff daher vermutlich auf die Diskriminierung und die zahlreichen Vorurteile der (weißen) US-amerikanischen Bevölkerung gegenüber ihren afroamerikanischen Mitmenschen aufmerksam machen.
Wie sich Thug Life verbreitete
Zu großer Verbreitung kam der Begriff "Thug Life" innerhalb der letzten Jahre vor allem durch die sozialen Medien und die dazugehörige virale Meme-Kultur. Neben der kulturellen und politischen Solidarisierung mit der afroamerikanischen Rapszene wurde der Begriff zu einem parodistischen Ausdruck übertriebener, fast schon peinlichen Coolness. Vor allem waghalsige und schlichtweg dumme Aktionen werden innerhalb der Meme-Kultur satirisch mit "Thug Life" kommentiert. Häufig werden dabei Sonnenbrillen oder Joints in das Video/Bild dazu editiert und der Song "The Next Episode" der bekannten US-Rappe Dr. Dre und Snoop Dogg abgespielt.
So wandelte sich der Begriff online von einem Ausdruck der Solidarisierung mit der US-amerikanischen Hip-Hop-Szene zu einem satirischen Stilelement der Meme-Kultur, die übertriebene Coolness und waghalsige Aktionen, die ursprünglich dem Angeben, dem "Flexen" dienen sollten, parodiert.
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