Das geografische Koordinatensystem aus vielen Breitenkreisen und Längengraden sorgt dafür, dass es für jeden Punkt auf der Erde eine genaue Ortsangabe gibt. Es sind gedachte Koordinaten auf der Erdoberfläche, welche dies möglich machen. Dieses Netz aus Breiten- und Längengraden soll hier kurz beschrieben werden.
Es gibt Äquator und Nullmeridian als Ausgangspunkt
- Stellen Sie sich die Erde als Kugel vor und legen Sie Linien darüber, allerdings nicht kreuz und quer, sondern nach festgelegten Regeln. Es gibt eine Linie, welche die Kugel in genau zwei Hälften teilt. Auf die Erde übertragen ist genau diese Linie der Äquator. Er teilt die Erde in eine Nord- und eine Südhalbkugel.
- Der Äquator ist der Breitenkreis, der dem größten Kugelkreis auf der Erde entspricht. Dieser Kreis ist vom Nordpol und vom Südpol gleich weit entfernt. Seine Länge beträgt rund 40.075 Kilometer. Parallel zum Äquator gibt es nun viele Breitenkreise, welche nach genauen Regeln festgelegt sind.
- Nun legen Sie im Winkel von exakt 90 Grad (also im rechten Winkel zu den Breitenkreisen) weitere Linien über die Kugel. Diese Linien verlaufen durch die Pole, also durch den Süd- und Nordpol der Erde. Es sind die Längengrade des geografischen Koordinatensystems. Sie werden auch als Meridiane bezeichnet. Ein Längengrad davon wird als sogenannter Nullmeridian festgelegt.
Viele Breitenkreise unterteilen in Nord-Südrichtung
- Auch wenn es viele Breitenkreise gibt, ist es einfach, hier einen Ausgangspunkt für das Koordinatensystem zu bestimmen. Dem größten Kreis, also dem Äquator, wird die geografische Breite von Null Grad zugeordnet.
- Nun folgen immer im Abstand von 111 Kilometern weitere Breitenkreise in Richtung Norden oder Süden. Wie viele Breitenkreise gibt es nun? Die Antwort lautet: Jede Halbkugel hat 90 Breitenkreise.
- Die geografische Breite wird in Grad, Minuten und Sekunden angegeben. Wie bei der Uhrzeit hat ein Grad 60 Minuten und eine Minute 60 Sekunden. Auf dem Äquator und auf den Meridianen beträgt eine Minute genau der Länge einer Seemeile von 1852 Metern. Bei den vielen anderen Breitenkreisen wird dieses Maß jeweils um einen bestimmten Faktor abweichend berechnet.
- Nun müssen Sie noch beachten, ob es sich um eine nördliche oder südliche Breitenangabe handelt.
- Man spricht zum Beispiel von 50 Grad nördlicher Breite. Auf diesem Breitenkreis befindet sich Frankfurt am Main. Die Stadt Santa Cruz in Argentinien liegt auf dem Breitenkreis 50 Grad südlicher Breite.
Meridiane definieren die Ost-West-Position
- Jeweils ein halber Längenkreis, immer vom Nord- bis zum Südpol ist ein Meridian, mit dessen Hilfe die Position eines Ortes in Ost-West-Richtung bestimmt werden kann. Die im rechten Winkel zu den Breitenkreisen liegenden Linien über die Erde sind alle gleich lang. Daher musste ein Längenkreis bestimmt werden, von dem aus gezählt wird.
- Als Nullmeridian wurde 1884 in einer internationalen Konferenz der Längenkreis festgelegt, welcher durch die Sternwarte in London Greenwich verläuft. Er wird auch als Greenwich-Meridian bezeichnet. Von ihm aus wird nun 360 Grad in Richtung Osten gezählt oder 180 Grad in Richtung Osten beziehungsweise 180 Grad in Richtung Westen.
- Das hier beschriebene System, in dem es 180 Breitenkreise gibt und 360 Längenkreise, ist vereinfacht dargestellt. Für exakte Ortsbestimmungen muss beachtet werden, dass die Erde keine echte Kugel ist, sondern leicht elliptisch geformt. Dennoch hat sich das geografische Koordinatensystem für die Ortsbestimmung bewährt.
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