Das Facettenauge: viele Augen in einem
- Die so merkwürdig anmutenden Augen der Fliegen bestehen im Grunde aus mehreren Augen. Diese nennt man Omatidie.
- Die Einzelaugen bilden einen zusammengeschlossenen Komplex, weshalb man in der Biologie entweder vom Facettenauge oder vom Komplexauge spricht. Ein Facettenauge besteht demnach aus mehreren Omatidien.
- Fliegen verarbeiten aufgrund der Einzelaugen die visuellen Reize aus ihrer Umwelt anders als Menschen, die Linsenaugen haben. Die Tiere nehmen mit jeder Omatidie nur einen Bildpunkt ihrer Umgebung wahr. Diese Form der visuellen Verarbeitung nennt man "musivisches Sehen".
- Jene Art der Wahrnehmung bewirkt, dass die Fliegen ihre Umwelt unscharf wahrnehmen. Klare Bilder sind für ihr Überleben auch nicht wichtig. Für sie ist entscheidend, dass sie schnelle Bewegungen gezielt sehen können, und genau das ermöglicht ein Facettenauge.
Fliegen haben eine verbesserte Reaktionsmöglichkeit
- Viele Insekten haben Facettenaugen, denn sie sind darauf angewiesen, ihre Umgebung zu erfassen und vor allen Dingen die darin ablaufenden Bewegungen schnell zu bemerken. Ihr Gehirn ermöglicht ihnen keine überschnelle Reaktionszeit, daher hat die Natur zu einem anderen Trick gegriffen.
- Die vielen Omatidien liefern tausende von Einzelbildern und daher kann jeder Teilausschnitt aus dem Umfeld bewertet werden. Das führt dazu, dass Fliegen eine für uns normal schnell ablaufende Bewegung wie in Zeitlupe sehen.
- Selbst der schnelle Schlag mit der Fliegenklatsche läuft für sie langsamer als für den Menschen ab. In Zahlen ausgedrückt: Während der Mensch nur 24 Bilder pro Sekunde verarbeitet, haben Fliegen in derselben Zeit eine Menge von 250 Bildern verarbeitet.
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