Was Sie benötigen
- Brainstorming
- Manuskript
Eine Rede beginnt mit dem ersten Brainstorming
Eine Rede soll das Interesse der Zuhörer auf eine bestimmte Information bzw. Ziel ausrichten, um so Einfluss zu nehmen, zu manipulieren. Im politischen Bereich wird das sehr schnell deutlich. Aber auch im sozialen, religiösen, moralischen oder privaten Bereich bleiben diese Grundsätze - mit Ausnahme eines Trauerfalls - Ziel einer Rede. Um den roten Faden nicht zu verlieren, schreibt man die Rede auf.
- Nehmen Sie mal an, Sie werden aufgefordert, eine Rede zu halten, um jemanden aus der Firma in den Ruhestand zu verabschieden. Was ist Sinn und Zweck einer solchen Rede? Vorrangig vielleicht, den Mitarbeiter freundlich und ehrenvoll zu verabschieden. Zweitrangig aber, den verbleibenden Mitarbeitern ein Zeichen zu setzen, wie effektiv, harmonievoll und produktiv die Zusammenarbeit zwischen Firma und Mitarbeitern verläuft.
- Wie sieht es mit einer Rede zur Hochzeit aus? Vorrangig geht es darum, dem Brautpaar zu gratulieren, die Besonderheit dieser Liebe zum Ausdruck zu bringen, Glück für die Zukunft zu wünschen. Zeitgleich proklamieren Sie, dass die Ehe erstrebenswert ist, denn Sie können in einer solchen Rede nicht erklären, dass Sie gegen die Ehe sind, denn es wäre für das Brautpaar ein Schlag ins Gesicht.
- Eine Rede zu halten, sollte also grundsätzlich beinhalten, dass Sie authentisch hinter Ihren Worten stehen. Halten Sie deshalb keine Rede, die Ihren Überzeugungen widerspricht. Wenn Sie diesen ersten Schritt für sich geklärt haben, beginnen Sie mit einem "Brainstorming". Schreiben Sie alle Gedanken, Ideen und Aussagen, die Ihnen zum Thema wichtig, sind auf, denn das wäre die erste Antwort auf die Frage: "Wie schreibt man eine Rede?"
Man schreibt zunächst ein Manuskript für seine Rede
- Nehmen Sie Ihren Brainstorming-Zettel und unterteilen Sie ihn in zunächst fünf Fragen: Welches Ziel möchten Sie mit der Rede erreichen? Was ist Ihre wichtigste Aussage, also Kernaussage? Welche Munition (bedeutungstragende Worte) können Sie zum Transportieren Ihrer Rede gebrauchen? Welche "Bilder"/"Gedankenbilder" können Sie in die Rede einbauen? Wie können Sie die Rede optimal aufbauen?
- Formulieren Sie zunächst nur für sich, welche Botschaften Ihnen - im egoistischen Sinne - wichtig sind, z. B. der fleißige Mitarbeiter sollte Vorbild sein, die Arbeit in dieser Firma macht Freude usw. Die freundliche Verabschiedung des Kollegen ist dabei nur ein Nebenziel und die Zuhörer müssen nicht spüren, dass Sie mit Ihrer Rede Ihre Chance nutzen, die Firma und den Arbeitsstiel zu rühmen.
- Stellen Sie fest, welche Aussage für Sie die wichtigste ist. Vielleicht der freundliche Umgang, die Pünktlichkeit, die Zuverlässigkeit (des zu verabschiedenden Kollegen)? Dann stellen Sie alles zusammen, was Sie über die Kernaussage nur finden können - z. B. die Beförderung und Ehrung aufgrund seiner Zuverlässigkeit oder eine besondere, situative Begebenheit im Zusammenhang mit seiner Zuverlässigkeit. Gehen Sie ins Detail, nach dem Motto: "Das hat sich für Herrn/Frau x gelohnt".
- Wählen Sie aus Ihrem Brainstorming die passende Munition aus - verändern Sie z. B. negativ lautende Worte, wie z. B. "Pedanterie" in positive, z.B. "akribisch". Suchen Sie nach ausdrucksstarken Worten - wie z. B. effizient, wirkungsvoll, eindrucksvoll - und legen Sie Gewicht auf diese Worte. Wenn Sie aus der Vergangenheit berichten, verfassen Sie kein historisches Referat, sondern geben Sie nur beispielhafte Anstöße für eine Zukunftsgestaltung.
- Berücksichtigen Sie, dass nicht nur eine blumenreiche Sprache Bilder vermitteln kann, wie z. B. "Bienenfleißig", sondern auch die Satzaussagen. Achten Sie darauf, welche Worte Sie wählen und welche Bilder diese Worte vermitteln, z. B. "...im Dienst immer einsatzbereit..". Bedenken Sie, das man im Dienst verpflichtet ist, den Einsatz zu leisten und nicht nur für den Einsatz bereit zu sein. Wenn Sie den Inhalt Ihrer Rede so weit geordnet haben, beginnen Sie mit dem Aufbau Ihrer Rede.
Bauen Sie die Rede richtig auf
- Gliedern Sie Ihre Rede, wie bekannt, in Begrüßung, Themeneinstieg, Hauptteil und Schluss. Mit der Begrüßung sollte die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer beginnen. Ehrengäste sollten Sie zwar namentlich ansprechen, aber achten Sie darauf, dass dies nicht ausartet. Beschränken Sie sich auf drei namentliche Begrüßungen und überbrücken Sie loyal auf eine gemeinschaftliche Begrüßung.
- Den Themeneinstieg sollten Sie kurz und knackig gestalten. Geben Sie - dem Anlass entsprechend - einen kurzen Themenüberblick, der die Aufmerksamkeit der Zuhörer weckt, z. B. "Manche Menschen glauben, wir (z. B. Firmennamen) wären zu ehrgeizig, weil wir einfach Spitze sind. Aber die Spitze schafft man nur mit Zuverlässigkeit, so wie unser Mitarbeiter......"
- So gelangen Sie sehr schnell zum Hauptteil, denn kaum jemand möchte langen Reden folgen müssen. Lassen Sie in Ihr Manuskript, so es das Thema zulässt, etwas Humor mit einfließen und bauen Sie Ihre Aussagen einfach und übersichtlich auf. Untergliedern Sie Ihre Aussagen deutlich mit Highlights, um dann den Schluss Ihrer Rede anzukündigen, indem Sie sich mit einem kleinen Rundumüberblick verabschieden.
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