Ausbildung beim SEK
Nicht jeder Polizist eignet sich für die Ausbildung beim SEK. Nur unter bestimmten Voraussetzungen finden Polizeibeamte Zugang zur Sondereinheit der Polizei.
Zuerst müssen Sie eine Ausbildung zum Polizeibeamten abgeschlossen haben und im Polizeivollzugsdienst tätig sein. In einem Auswahlverfahren, das über mehrere Tage gehen kann, wird überprüft, ob Sie körperlich fit sind.
Um beim SEK arbeiten zu können, müssen Sie eine fundierte Ausbildung absolvieren und zwischen 23 und 34 Jahre alt sein, um überhaupt erst infrage zu kommen. In Deutschland ist die Ausbildung zum SEK-Beamten einem polizeilichen Studium gleichgestellt und dauert in der Regel drei bis vier Jahre. Während dieser Zeit erhalten Sie eine umfassende Ausbildung in den Bereichen Waffenkunde, Selbstverteidigung, taktisches Verhalten und Einsatztraining.
Außergewöhnliche körperliche Fitness und überdurchschnittliche physische sowie psychische Belastbarkeit sind Grundvoraussetzungen für den Einsatz beim SEK. Die körperliche Fitness wird bei einem mehrtägigen Auswahlverfahren ausführlich getestet. Außerdem muss ein künftiger SEK-Beamter soziale Kompetenz, technisches Grundverständnis, eine gute Wahrnehmungsfähigkeit und Stressresistenz mitbringen.
Aber auch wer alle diese Voraussetzungen erfüllt, hat keinen Anspruch auf einen Ausbildungsplatz. Hier werden nur die Besten der Besten genommen. Nur wer das alles überdurchschnittlich erfüllt, hat eine Chance auf einen Ausbildungsplatz beim Sondereinsatzkommando.
Diese Ausbildung beinhaltet eine Sportausbildung, Fahrausbildung, Waffen- und Schießbildung, Taktik und Einsatzlehre, politische Bildung, Kriminalität, Erste Hilfe und Psychologie.
Gehaltsmöglichkeiten beim SEK
Nach Abschluss Ihrer Ausbildung beim SEK können Sie mit einem attraktiven Gehalt rechnen. Als SEK-Beamter verdienen Sie durchschnittlich zwischen 3.000 und 4.000 Euro im Monat. Zudem haben Sie die Möglichkeit, durch Zulagen und Sonderzahlungen Ihr Einkommen weiter zu steigern.
Neben dem finanziellen Aspekt bietet die Arbeit beim SEK auch ein hohes Maß an persönlicher Erfüllung und Herausforderung.
Einsatzvorbereitung SEK
SEK-Beamte treten grundsätzlich in Gruppen auf. Sie tragen schwere kugelsichere Westen, Helme mit Ohrschützern sowie Funkgeräte und Pistolen, in speziellen Fällen auch Maschinengewehre. Ganz wichtig sind die schwarzen Masken, mit denen sie ihre Identität schützen und somit gegen spätere Racheakte auf sie und ihre Familien vorbeugen. Teilweise kommen auch Kampfhunde zum Einsatz.
Bei den Einsätzen werden auch Pfefferspray, Schilde, Stöcke, Ellenbogen und Knieschützer, Handschuhe, Taschenlampe und Messer, Rammböcke, Gasmasken, Granaten und Ferngläser mitgeführt.
Sie benutzen spezielle Fahrzeuge mit Tarnkennzeichen, um nicht erkannt zu werden und pünktlich am Zielort anzukommen.
Die Beamten tragen auf der Dienststelle schwarze Overalls mit einem SEK-Abzeichen.
Aufgaben des Spezialeinsatzkommando (SEK)
Alle Bundesländer in Deutschland verfügen über mindestens ein Spezialeinsatzkommando. Das Spezialeinsatzkommando (SEK) ist eine Spezialeinheit der Polizei, die für besonders gefährliche und schwierige Einsätze eingesetzt wird. Die Hauptaufgaben des SEK umfassen:
- Geiselbefreiung: Das SEK wird eingesetzt, um Geiseln aus der Gewalt von Kriminellen zu befreien. Sie sind speziell ausgebildet, um in derartigen Situationen schnell und präzise zu handeln.
- Festnahmen von schwerbewaffneten oder gefährlichen Verbrechern: Das SEK wird hinzugezogen, um festgenommene Personen zu sichern, die bewaffnet sind oder als äußerst gefährlich gelten.
- Terrorbekämpfung: Das SEK unterstützt die Bekämpfung des internationalen Terrorismus, indem sie bei Anti-Terror-Einsätzen und Geiselbefreiungen involviert sind.
- Personenschutz: Das SEK hilft bei der Sicherung von hochrangigen Politikern, Diplomaten und anderen gefährdeten Personen, um deren Sicherheit zu gewährleisten.
- Spezialaufgaben: Das SEK wird auch für Spezialaufgaben wie Observationen, Überwachungen und technische Einsätze eingesetzt, um Verbrecher zu überführen oder verdächtige Personen zu überwachen.
Insgesamt sind die Aufgaben des SEK darauf ausgerichtet, spezielle und gefährliche Situationen zu bewältigen, die eine hohe Einsatzbereitschaft, taktisches Geschick und eine präzise Handlungsweise erfordern.
Weiterbildungsmöglichkeiten nach dem SEK
Nach Ihrer Zeit beim SEK stehen Ihnen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Sie können sich beispielsweise für den Aufstieg zum Zugführer oder Einsatzleiter qualifizieren. Zudem haben Sie die Möglichkeit, sich in speziellen Bereichen wie Verhandlungsführung, Scharfschützentraining oder Einsatzanalyse weiterzubilden. Diese Weiterbildungen können Ihnen nicht nur neue Karrieremöglichkeiten eröffnen, sondern auch dazu beitragen, Ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern und auf dem neuesten Stand zu halten. Viele studieren danach Kriminologie, gehen in den gehobenen Polizeidienst oder nehmen einen höheren Posten in der Polizei an.
Da die Arbeit in der Einheit sehr anstrengend und psychisch belastend ist, gibt es eine Altersbegrenzung beim SEK. Spätestens mit 45 Jahren müssen die Beamten die Einheit verlassen und kehren in den normalen Polizeidienst zurück, hören auf oder steigen die Karriereleiter hinauf.
Andere wiederum gehen aufgrund der extremen Belastung in Frührente.
Es lässt sich also sagen, dass der Weg zum SEK zwar anspruchsvoll und herausfordernd ist, aber auch äußerst lohnenswert. Wenn Sie bereit sind, hart zu arbeiten und sich voll und ganz für Ihren Traum zu engagieren, stehen Ihnen beim SEK vielfältige Möglichkeiten offen. Mit der richtigen Ausbildung, dem nötigen Engagement und dem Willen, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, können Sie Ihren Traum vom SEK verwirklichen.
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