Wenn Sie sich die Frage "Wie komme ich ins BIOS von XP" stellen, sind Sie bereits einen Schritt zu weit. Betriebssysteme wie XP, Linux, Vista oder Windows 7 haben mit dem BIOS erst einmal wenig zu tun. Das BIOS sorgt bereits dafür, dass XP überhaupt gestartet werden kann und ist daher deutlich früher aktiv als XP selbst.
- BIOS ist eine rätselhafte Abkürzung aus dem Nerd-Universium der Computer-Fachleute. BIOS steht für "Basic Input-Output System" und ist so etwas wie ein Mini-Betriebssystem für die grundlegenden Computerfunktionen. Quasi die letzten Hirnfunktionen des Computers, auch ohne installiertes Betriebssystem.
- Das BIOS verwaltet Prozessor, Speicher, Laufwerke und grundlegende Anschlüsse.
- Ohne das BIOS würde der PC weder mit dem installierten Prozessor umgehen können, noch den Arbeitsspeicher korrekt ansprechen und schon gar nicht von einer Festplatte oder einer CD booten.
- Zudem beherbergt das BIOS oft eine praktische Lüftersteuerung, mit der sich der PC in wenigen Sekunden deutlich leiser machen lässt - und auch Diagnosefunktionen für die Systemtemperaturen finden sich hier.
- Die moderne Version des BIOS nennt sich dabei UEFI und lässt sich sogar bequem per Maus steuern.
- Das klassische PC-BIOS hingegen versprüht den Charme alter MS-DOS-Oberflächen: Wenige Farben, nur Text, komplizierte Bedienung per Tastatur mit englischem Layout und dazu noch jede Menge Fachbegriffe.
Wie gelange ich ins BIOS
- Das BIOS ist das Basissystem des Computers. Daher startet es direkt nach dem Betätigen des Einschaltknopfes.
- Ins BIOS gelangen Sie durch das Drücken eines Knopfes auf der Tastatur. Dabei sollten Sie schnell sein - einige Monitore starten so langsam, dass die Taste bereits gedrückt sein muss, wenn noch gar kein Bild zu sehen ist.
- Je nach Mainboard unterscheidet sich dieser Knopf - oft ist es die Taste "ENTF" (oder DEL auf englischen Tastaturen), ab und an wird auch "ESC" (für "Escape") oder "F2" genutzt.
- Die genaue Tastenbelegung findet sich im Handbuch für das Mainboard
- Komplettrechnern liegt ein solches Handbuch oft nicht bei. Hier hilft es, die oben genannten und oft genutzten Tasten auszuprobieren.
- Im BIOS angekommen sollten Sie entweder genau wissen, was Sie einstellen oder sich vorher die Einstellungen notieren, um Fehler notfalls rückgängig machen zu können.
- Die Änderung einiger Parameter kann gefährliche Auswirkungen für den PC haben - verändern Sie beispielsweise die Prozessorspannung, kann die CPU beim nächsten Start durchbrennen, der PC wäre defekt.
- Sollte sich der PC nach dem Herumspielen im BIOS nicht mehr starten lassen, entfernen Sie die BIOS-Batterie. Dabei handelt es sich um eine kleine, runde, silberne Knopfzelle vom Typ 2032. Diese befindet sich in einem Sockel auf dem Mainboard. Nach dem Entfernen der Batterie starten Sie den PC und warten 10 Sekunden ab.
- Anschließend schalten Sie den Computer wieder ab und setzen die Batterie wieder ein. Nun ist das BIOS gelöscht und setzt sich beim nächsten Start wieder auf Standardwerte. Tragen Sie die - hoffentlich zuvor notierten - Einträge wieder ein.
Was Windows XP mit dem BIOS zu tun hat
Die Antwort ist einfach: wenig.
- Mit Systemanalyse-Tools lassen sich die BIOS-Einstellungen auslesen.
- Auf den Internetseiten des Mainboardherstellers finden sich zudem Programme, um das BIOS von XP ausgehend zu aktualisieren.
- Bei einem solchen BIOS-Update sollten Sie vorsichtig vorgehen, da bei einem fehlgeschlagenen Update der Rechner nicht mehr benutzbar ist.
- Beenden Sie alle nicht benötigten Programme, sorgen Sie für eine zuverlässige Stromversorgung (beim Notebook: Kein Akkubetrieb!) und deaktivieren Sie den Stromsparmodus.
Updaten Sie das BIOS nur, wenn wirklich Bedarf besteht, beispielsweise weil Sie eine neue CPU erworben haben und diese erst nach einem Update funktioniert. "Never change a running System" ist ein geflügelter Satz in Computerkreisen und stammt offenbar von einem erfolglosen BIOS-Updater.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?