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Wie funktioniert eine Sole-Wasser-Wärmepumpe?

Inhaltsverzeichnis

Weißer Heizkörper vor dem Fenster.
Weißer Heizkörper vor dem Fenster. © e24 / unsplash.com
Eine kuschelige, warme Wohnung möchte gerade im Winter jeder haben. Aber die Heizkosten beim Gas laufen ins Uferlose. Abhilfe sollen langfristig die Sole-Wasser-Wärmepumpen schaffen, denn sie sind eine effiziente und dabei umweltfreundliche, kostengünstige Variante des Heizens. Bei dieser Heizungsart wird die konstant vorhandene Erdwärme als regenerative, geothermische Energiequelle genutzt. Wie funktionieren Wärmepumpen? Welche Vorteile und Nachteile haben sie und was kommt an Kosten auf einen zu?

Wie funktionieren Wärmepumpen?

Die Umwelt bietet schier unerschöpfliche Energiequellen, welche die Wärmepumpen erschließen können, dabei ziehen sie Energie aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser und machen die gewonnene Wärme nutzbar für Heizung und Warmwasser. Mit Hilfe der kostenlosen Umweltenergie kann die Wärmepumpe einfach und effizient einen hohen Komfort in puncto Heizen im Haus leisten. Die Wärmepumpentechnik basiert dabei immer auf demselben Prinzip, auch wenn sich die Art der angezapften Energiequelle unterscheidet.

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe ist mit dem Prinzip eines Kühlschranks vergleichbar mit dem Unterschied, dass nicht Kälte, sondern Wärme erzeugt wird. Während ein Kühlschrank seinem Innenraum die Wärme entzieht und diese nach draußen ableitet, um beispielsweise die Getränke zu kühlen, entzieht die Wärmepumpe umgekehrt der Umgebung außerhalb des Hauses die Wärme und beheizt damit die Wohnungen. Eine Wärmepumpe ist also quasi ein umgedrehter Kühlschrank.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe im Winter?

Trotz niedrigerer Außentemperaturen funktioniert eine Wärmepumpe auch im Winter zuverlässig, denn im Erdreich und im Grundwasser herrschen unabhängig von der Jahreszeit immer konstante Temperaturen. Bei Außentemperaturen in der Luft unter 0 °C ist die Funktion der Wärmepumpe auch im Winter problemlos möglich und immer noch wirtschaftlich. Treten extreme Minusgrade bis -20 °C auf, schaltet sich vorübergehend ein elektrischer Heiz-Stab als Unterstützung zu. So kann die Wärmepumpe auch bei extrem tiefen Außentemperaturen noch genügend Wärme liefern. Alternativ lässt sich eine Wärmepumpe auch in Kombination mit einer Gastherme als Hybrid-System betreiben, wobei die Gastherme die Spitzenlast im Winter übernimmt. 

Vorteile und Nachteile der Pumpen

Alle Erdwärmepumpen haben den Vorteil, auf eine nahezu unerschöpfliche und zudem kostenfreie überall verfügbare Wärmequelle zurückgreifen zu können. Das sorgt auch dafür, dass man so weitestgehend klimaneutral, nachhaltig und umweltschonend heizen kann.

Aber trotz aller Vorteile bergen Sole-Wasser-Wärmepumpen auch nachteilige Risiken. Die Anschaffungskosten sind verglichen mit anderen Heizungsarten wie zum Beispiel Gas höher. Neben aufwendigen Bauarbeiten müssen Sie teilweise auch noch langwierig Genehmigungen einholen. Außerdem sollte Ihr Haus zumindest eine grundlegende Wärmedämmung besitzen, wenn Sie von Ihrer Wärmepumpe langfristig optimal und effektiv profitieren wollen.

Vorteile der Sole-Wasser-Wärmepumpe

Nachteile der Sole-Wasser-Wärmepumpe

  • Hohe Anschaffungskosten, besonders durch aufwendige Erdarbeiten und Bohrungen
  • Realisierung ist teilweise von der Größe des Grundstücks abhängig
  • Umfangreiche Planungsarbeiten durch Fachbetriebe 
  • Gute Wärmedämmung ist im Vorfeld notwendig

Kosten und Förderung im Überblick

Rein preislich gehören die Sole-Wasser-Wärmepumpen zu den teureren Heizungssystemen. Dafür werden sie aber von der KfW (beim Neubau) oder vom BAFA (bei der Sanierung) in hohem Maße bezuschusst.

Je nach Aufwand und Art der Pumpe liegen die Investitionskosten für eine Wärmepumpe inklusive Installation bei einem Einfamilienhaus derzeit ungefähr zwischen 12.000 und 35.000 Euro und damit etwa zwei- bis dreimal höher als die eines Gaskessels. Holen Sie sich deshalb mehrere Angebote ein.

Kann eine Wärmepumpe auch kühlen?

Das Fantastische an einer Wärmepumpe ist, dass sie das einzige Heizsystem ist, das in seiner Funktion sowohl heizen als auch kühlen kann. Auf diese Weise können Sie Ihre Wärmepumpe das ganze Jahr über wirksam, sinnvoll nutzen und auf eine zusätzliche Klimaanlage im Haus verzichten. Sie können das Haus im Sommer mit einer Wärmepumpe kühlen, wenn das Gerät über eine reversible Wärmepumpen-Funktion verfügt und von Beginn an entsprechend so geplant wurde. Bei vielen Modellen lässt sich eine Kühlfunktion auch problemlos nachrüsten. Wichtig dabei ist, dass das Heizsystem optimal auf die Wärmepumpen-Klimaanlage abgestimmt sein muss. Am besten eignen sich Wand- oder Fußbodenheizungen zum Kühlen mit einer Wärmepumpe.

Wärmepumpen sind umweltfreundlich, effektiv und klimaneutral aber vor allem sind sie zurzeit in aller Munde. Mit unseren Hinweisen wissen Sie alles, was Sie über Wärmepumpen wissen sollten hinsichtlich ihrer Funktionsweise, den Vorteilen und Nachteilen sowie den Kosten. So haben Sie eine echte Grundlage für eine Entscheidung.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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