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Wie auf die Aufforderung send nudes reagieren?

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Ein Mädchen, das mit dem Handy ein Selfie macht.
Ein Mädchen, das mit dem Handy ein Selfie macht. © Julia M Cameron / www.pexels.com
Viele kennen die Situation, man bekommt die Aufforderung „send nudes“. Nacktbilder, das ist ein Thema, über das oft nicht gesprochen wird, denn es ist ein sehr privates Thema. Dennoch sollte man wachsam sein - vor allem, wenn es sich um Kinder und Jugendliche handelt.

Die gesetzlichen Vorgaben

Vom Gesetzgeber ist genau geregelt, wie mit der Darstellung sexueller Inhalte umgegangen werden muss:

  • Bis zum 13. Lebensjahr ist jegliche Darstellung sexueller Inhalte verboten.
  • Bei Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr ist das Verschicken und Empfangen im gegenseitigen Einvernehmen nicht strafbar.
  • Unter 18 Jahren sind sexuelle Inhalte nur privat, nicht auf öffentlichen Plattformen, erlaubt.
  • Die Einwilligung, der abgebildeten Person zum Bildrecht muss vorhanden sein.

Als Eltern wachsam sein und aufklären

Es ist wichtig, dass man als Elternteil wachsam ist und mitbekommt, was bei den Kindern aktuell im Chat-Verlauf los ist. Man kann mit Kindern ab etwa 12 Jahren über den Schutz persönlicher Inhalte und Daten sprechen.

Sie sollten den Kindern die Risiken erklären, die im Netz lauern können, es geht in dem Zusammenhang auch um Gewalt, Extremismus und Pornografie.

Kindern und Jugendlichen ist oft nicht klar, dass Nacktbilder, auch auf dem eigenen Handy, ein Risiko für Missbrauch darstellen können. Das Versenden bedeutet, dass das Bild möglicherweise für immer im Netz auffindbar sein kann, auch wenn man es über einen Dienst verschickt, wie Snapchat, bei dem der Inhalt automatisch gelöscht wird. Man kann dennoch einen Screenshot machen und diesen erneut ins Netz stellen.

Als Jugendlicher mit der ersten großen Liebe glaubt man nicht, dass auch hier das Vertrauen missbraucht werden kann und dass sich Beziehungen ändern können. Wer dennoch erotisches Material von sich verschicken möchte, sollte darauf achten, dass das Gesicht nicht erkennbar ist.

Niemand sollte sich unter Druck gesetzt fühlen, wenn er die Aufforderung „send nudes“ erhält. Wenn man kein gutes Gefühl dabei hat, sollte man das bleiben lassen. Aber auch selber darf man niemanden drängen, Nacktfotos zu schicken.

Auch Erwachsene sollten vorsichtig in Chats sein

  • Persönliches als solches handhaben: keine privaten Fotos, Videos oder Daten verbreiten, das verletzt die Persönlichkeitsrechte.
  • Vor dem Posten denken: keine persönlichen Fotos in Chats verschicken, man kann diese auch offline gemeinsam ansehen. Freundesliste eingrenzen.
  • Berechtigtes Misstrauen bei Fremden: Oft geben sich Personen in Chats als Personen mit zufällig denselben Hobbys und Problemen aus, um an Daten und Fotos zu kommen.
  • Spammer und Störer blockieren: Es ist sinnvoll unerwünschte Anrufer oder Störer zu blockieren, wenn dies anonym oder mit wechselnden Nummern erfolgt, sollte man selbst die Nummer wechseln.

Wenn es doch passiert ist

Was tun, wenn man Nacktbilder verschickt hat und das bereut oder wenn man unaufgefordert welche bekommt?

  • Sowohl Betroffene als auch die Eltern mit Kindern und Jugendlichen sollten nicht in Panik verfallen.
  • Wenn Eltern sehen, dass ihre Kinder Nacktfotos verschicken, gilt es nachzudenken, ob das wirklich so schlimm ist. Was hätte man selbst in dem Alter gemacht? Treten Sie hier keine peinlichen Verhöre los!
  • Man hat nudes bekommen und wird aufgefordert welche zurückzuschicken. Bitte nicht drängen lassen, wenn man das nicht möchte. Das gilt in jedem Alter.
  • Es ist eine massive Form der Belästigung, wenn man unaufgefordert mit nudes konfrontiert wird, hier sollte man klar kommunizieren, dass das nicht erwünscht ist und mit Konsequenzen drohen.

So geht man gegen Missbrauch vor

  • Sinnvoll ist es einen Screenshot der Fotos, Videos oder des Chat-Verlaufs zu machen.
  • Die unerwünschten Fotos und Filme beim Anbieter der sozialen Medien melden.
  • Offensiv die Person damit konfrontieren, dass es eine Straftat ist solches Bildmaterial zu verbreiten.
  • Anzeige bei der Polizei erstatten, die Inhalte jedoch nicht weiterleiten, denn sonst macht man sich ungewollt mit strafbar!

Außerdem können sich Jugendliche an folgende Stellen wenden:

Auf diesen Seiten können sich Jugendliche und junge Menschen Hilfe holen, wenn das Gespräch mit den Eltern oder anderen Vertrauenspersonen nicht möglich ist.

Es ist entscheidend, ob man sich in gegenseitigem Einvernehmen Nachtfotos schicken möchte und sich auch in Bezug auf Altersgrenzen nicht strafbar macht oder ob man belästigt wird. Hier sollte man genau differenzieren und entsprechend handeln oder das als Jugendsünde verbuchen.

Heutzutage gehört das Versenden von nudes oftmals zum normalen Umgang in einer Beziehung, dagegen ist auch nichts einzuwenden, wenn die Formen des Anstands eingehalten werden. Früher waren das häufig Fotos, die sich allerdings nicht so leicht weiterverbreiten und missbräuchlich verwenden ließen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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