Alkohol als Gift für Körper und Organe
Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit stellt ein weit verbreitetes Problem in allen Gesellschaftsschichten dar. Dabei werden durch Alkohol auch die Organe angegriffen, welche schwere Schäden nehmen.
- Alkohol ist Gift für den Körper und schädigt eine Vielzahl innerer Organe. Er wird in der Leber abgebaut, denn die Leber ist unser wichtigstes Entgiftungsorgan.
- Alkohol macht abhängig. Alkoholabhängigkeit macht es den Betroffenen sehr schwer, trotz der drohenden Schäden am Körper darauf zu verzichten. Andere Pflichten werden vernachlässigt, Alkohol rückt immer mehr ins Zentrum des Lebens.
- Bei starkem Alkoholkonsum kann es zu einer akuten Alkoholvergiftung kommen. Gefährlich kann der sogenannte pathologische Rausch werden. Hier kommt es zu Bewusstseinseintrübung und Wahrnehmungsstörungen, außerdem zu Desorientierung. Eine starke Alkoholvergiftung ist besonders bei Jugendlichen eine Gefahr, die ihre Grenzen noch nicht kennen.
Welche Körperteile besonders angegriffen werden
Durch Alkohol werden besonders die inneren Organe angegriffen, allen voran die Leber, welche das Gift abbaut.
- "Alkohol geht auf die Leber", das ist bekannt. Doch was geschieht hier genau? Die Leber baut Alkohol ab und zwar vorrangig vor ihren anderen wichtigen Stoffwechselaufgaben. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Verstoffwechselung von Fett. Kommt diese Aufgabe zu kurz, wird das Fett erst einmal gespeichert. Das Ergebnis ist irgendwann eine Fettleber. Dieses Stadium ist bei Alkoholabstinenz und gesunder Ernährung noch umkehrbar. Wird weiter getrunken entwickelt sich eine alkoholbedingte Hepatitis, also eine Leberentzündung. Auch dieses Stadium lässt sich noch umkehren. Das irreversible Endstadium der Leberschädigung ist die Leberzirrhose. Es handelt sich um einen nicht mehr umkehrbaren Umbau der Leber in knotig-narbiges Bindegewebe. Die Leber kann in diesem Stadium ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen.
- Alkohol schädigt den Verdauungstrakt. Häufig kommt es zu einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) und im Folgenden zu Magengeschwüren.
- Alkohol kann sowohl eine akute wie eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) auslösen. Tatsächlich sind etwa drei Viertel der chronischen Bauchspeicheldrüsenerkrankungen durch Alkoholmissbrauch verursacht. Bei einer fortschreitenden chronischen Pankreatitis verliert die Bauchspeicheldrüse nach und nach ihre Fähigkeit, Hormone wie Insulin ins Blut oder Verdauungssäfte in den Zwölffingerdarm zu geben. Ein Diabetes mellitus ist die Folge.
- Die akute Pankreatitis ist ein Notfall. Die Betroffenen werden mit starken Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen in ein Krankenhaus eingeliefert. Die akute Pankreatitis ist lebensbedrohlich. Oft wird sie durch fettreiche Speisen in Verbindung mit Alkohol ausgelöst.
- Wer viel Alkohol trinkt, ernährt sich häufig nicht ausreichend. Außerdem hemmen Entzündungen im Verdauungstrakt die Aufnahme der Vitamine. Die Folge ist ein Mangel an Vitamin B1, welches ein wichtiges Vitamin für die Nerven ist. Dadurch kann es zu Einblutungen und Veränderungen im Gehirn kommen, zur sogenannten Wernicke-Enzephalopathie. Sie zeigt sich in Gangunsicherheit, Bewusstseinseintrübung, verminderter Orientierung und Gedächtnisstörungen. Auch Augensymptomatik, wie Augenmuskellähmungen oder Augenzittern (Nystagmus), sind typisch.
- Das Korsakow-Syndrom ist ein organisches Psychosyndrom bei Alkoholkrankheit. Es äußerst sich in Orientierungslosigkeit und gestörter Merkfähigkeit. Typisch ist, dass die Betroffenen sich Geschichten ausdenken, um ihre Erinnerungslücken zu schließen. Dieses Verhalten nennt man Konfabulation. Das Korsakow-Syndrom entsteht durch langjährigen Alkoholkonsum, bzw. in direktem Zusammenhang mit der Wernicke-Enzephalopathie.
- Nicht nur die Nerven im Gehirn werden durch Alkohol geschädigt, sondern auch die peripheren Nerven. Dies hat vielgestaltige Nervenschmerzen und Empfindungsstörungen zur Folge (Polyneuropathie).
- Auch der Herzmuskel wird von übermäßigem Alkoholkonsum in Mitleidenschaft gezogen. Man spricht von einer Kardiomyopathie. Dieser Begriff bedeutet, dass es zu einer Schädigung des Herzens kommt, ohne dass andere organische Ursachen vorliegen wie Bluthochdruck oder verengte Herzkranzgefäße. Der Herzmuskel verdickt und die Kammern weiten sich. Man unterscheidet zwischen primärer Kardiomyopathie mit unbekannter Ursache und sekundärer Kardiomyopathie mit bekannter Ursache. Alkoholmissbraucht macht bis zu 80 Prozent der sekundären Kardiomyopathien aus.
- Alkoholkonsum einer Schwangeren kann das ungeborene Kind schädigen. Man spricht von einer Alkoholembryofetopathie. Dieses embryofetale Alkoholsyndrom kann sich durch ein geringes Geburtsgewicht und eine geringe Körpergröße bei der Geburt äußern. Leichte äußerliche Fehlbildungen, besonders am Kopf, sind häufig. Dazu gehören kurze Lidspalten und Nasenrücken. Auch innere Organe zeigen Fehlbildungen, besonders Herz und Nieren. Die Kinder haben teilweise ein kleineres Gehirn und sind in ihrer geistigen Entwicklung verzögert. Hyperaktivität und Konzentrationsstörungen kommen vor.
Die Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum
Alkohol schädigt nicht nur einzelne Organe, sonder wirkt sich auf die Gesamtkonstitution des Körpers aus.
- Alkohol hat viele Kalorien und kann zu Übergewicht führen. Hiervon sind vor allem Menschen betroffen, die zum Essen Bier und Wein trinken. Bei Männern zeigt sich ein typischer Bierbauch.
- Auf der anderen Seite kann Alkohol den Körper auszehren. Gerade Hochprozentiges in Verbindung mit Mangelernährung können zum typischen mageren, schwachen Menschen mit dünnem Haar führen. Hier zeigen sich neben der fehlenden Nährstoffe auch die Folgen der Leberschäden, denn die Leber ist maßgebliches Organ für den Aufbau des Körpers.
- Krebs kann durch Alkoholkonsum begünstigt werden. Da Alkohol die Zellen schädigt, können sich Tumorzellen leichter bilden und verbreiten.
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