Fische sind die Hauptnahrung des Weißkopfseeadlers (Haliaeetus leucocephalus). Er ist in Küstennähe aber auch an Binnengewässern Nordamerikas zu entdecken. Zwar sind die Raubvögel heute nicht mehr so gefährdet wie vor 50 Jahren, zu sehen bekommen Sie die Vögel im Landesinneren jedoch immer noch selten. Ihr Hauptfeind ist die Zerstörung des Lebensraumes.
Weißkopfseeadler - ortstreue Raubvögel
- Die Raubvögel gehören zu den Habichtartigen und gelten als hartnäckige Jäger. Eine Kanadagans schlagen sie im Flug und anderen Raubtieren entreißen Sie gerne die Beute. So weisen die Adler auch Eigenschaften auf, die der Mensch als schmarotzend ablehnt. Dennoch sind Weißkopfseeadler Vögel, die sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern.
- Der Lebensraum der kleinen Adlerküken ist zunächst ein riesiges Nest. Da die Paare sich ein Leben lang treu bleiben und gleichzeitig ortstreu sind, kann über viele Jahre das gleiche Nest genutzt werden. Es wird jährlich ausgebessert und erweitert. Dadurch entstehen Horste, die zwischen 2,5 und 3,5 Meter groß sind und bis zu 450 Kilogramm wiegen können. Sie zählen zu den größten Nestern in der Vogelwelt. Gebaut wird auf hohen Bäumen oder auf Felsen.
- Die Adler brüten im Norden von Nordamerika, Kanada oder Alaska. Sie bevorzugen Küstenregionen und im Binnenland Seen und große Flüsse. An nahrungsreichen Orten versammeln sich größere Gruppen der imposanten Tiere. Lachsreiche Flüsse sind zum Beispiel ein beliebter Lebensraum. Wenn Sie Weißkopfseeadler beobachten wollen, so sind dies also lohnende Reiseziele.
- Anfangs brütet das Weibchen allein. Es wird dann vom Männchen versorgt und später wechseln sich die Eltern ab. Beide kümmern sich um den Nachwuchs. Es schlüpfen bis zu drei Küken nacheinander, da die Adlermutter bereits zu brüten beginnt, wenn das erste Ei gelegt ist. Schlüpft das letzte Küken einige Tage später und der Lebensraum bietet ausreichend Nahrung, hat auch dies eine Chance zu überleben. Oft kommt jedoch nur das stärkste Küken durch.
Ihr Lebensraum ist gefährdet
- Da vielerorts der Glaube verbreitet war, die großen Räuber würden Lämmer, Kälber und selbst kleine Babys greifen, wurden sie vom Menschen stark verfolgt. Heute beschränkt sich ihr Lebensraum auf die Ost- und Westküste Amerikas sowie auf Alaska. In den 50er Jahren war das Wappentier der USA beinahe ausgerottet. Ein gänzliches Verschwinden vom nordamerikanischen Kontinent konnte verhindert werden. Die Tiere wurden unter strengen Schutz gestellt.
- Neben der Verfolgung durch den Menschen machte sich über viele Jahre ein unsichtbarer Feind breit. Sicher haben Sie bereits von dem gefährlichen Gift DDT gehört. Es kam viele Jahre in der Landwirtschaft zum Einsatz. So gelangt es über das Regenwasser in Flüsse und Seen und somit in Fische, die Hauptnahrung der Seeadler. Es reichert sich in diesen an und anschließend in den Vögeln selbst. Die Folge waren dünne Eischalen, die beim Brüten zerdrückt wurden. Inzwischen sind Jagd und DDT verboten und die Zahl der Brutpaare wieder steigt an.
- Trotz dieser positiven Entwicklung sind Weißkopfseeadler auch heute noch am meisten dadurch gefährdet, dass ihr Lebensraum vernichtet wird. Breite Autobahnen und eine immer dichter werdende Besiedlung verdrängen die Adler aus ihren ursprünglichen Gebieten. Auch der Mensch siedelt gerne an Flüssen und Seen. Es ist dem Adler zu wünschen, dass ihm einige Rückzugsgebiete bleiben.
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