Der Zeckenkopf ist stecken geblieben - ein Grund zur Sorge?
Wahrscheinlich ist es vielen Leser:innen schon einmal passiert: Sie wollten Ihrem Haustier eine Zecke entfernen und haben nur den Körper erwischt, nicht aber den Kopf der Zecke. Es kommt auch vor, dass der Hund oder die Katze die Zecke selbst beim Kratzen herausgerissen hat und der Kopf übrig geblieben ist. Das ist nicht unbedingt sofort gefährlich, die betroffene Stelle sollte dennoch im Auge behalten werden. Ob es sich bei dem Haustier um einen Hund oder um eine Katze handelt, ist dabei unerheblich.
Sie können folgendermaßen vorgehen, wenn Sie einen steckengebliebenen Zeckenkopf bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze entdeckt haben:
So kann die betroffene Stelle behandelt werden
- Versuchen Sie vorsichtig, den Zeckenkopf mit einer Zeckenkarte- oder Zange zu entfernen.
- Gelingt das nicht leicht und schnell, brechen Sie den Versuch lieber ab. In den meisten Fällen stirbt der Zeckenkopf ab und fällt dann von alleine heraus.
- Im weiteren Verlauf sollten Sie die betroffene Stelle mit einer milden Seifenlösung reinigen und desinfizieren, um einer Entzündung vorzubeugen.
- Das verwendete Desinfektionsmittel sollte für die Anwendung auf der Haut geeignet sein (kein Flächen-Desinfektionsmittel).
- Wenn die desinfizierte und gereinigte Stelle trocken ist, können Sie etwas Jodsalbe auftragen, diese wirkt ebenfalls vorbeugend gegen eine Entzündung.
Der Zeckenkopf fällt nicht von alleine ab - was nun?
Ist der Kopf unterhalb der Haut abgerissen und wird dadurch erst spät bemerkt, hat er sich möglicherweise schon verkapselt. Eine Verkapselung erkennen Sie an einem schwarzen Knubbel unter der Haut. Zeigen sich an der Stelle keine Merkmale für eine Entzündung, ist ein verkapselter Zeckenkopf kein Grund zur Sorge. Alles in allem ist es wichtig, die betroffene Stelle zu beobachten. Dies gilt sowohl für einen stecken gebliebenen Zeckenkopf als auch für einen verkapselten.
An diesen Anzeichen erkennen Sie eine Entzündung:
- Die betroffene Stelle ist stark gerötet und geschwollen.
- Die Stelle erwärmt sich auffällig.
- Eiterbildung
- Der Hund oder die Katze fühlt sich im Allgemeinen nicht wohl, eventuell tritt Fieber auf.
Sollte dieses Szenario der Fall sein, sollten Sie Ihren Vierbeiner dringend einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorstellen. Dort kann darüber entschieden werden, wie mit dem verkapselten Zeckenkopf umgegangen wird und ob er entfernt wird.
Zeckenbefall rechtzeitig vorbeugen
Unabhängig davon, ob der Kopf stecken geblieben ist oder nicht, können Zecken auch auf Hunde und Katzen verschiedene Krankheiten übertragen. Dazu kommt, dass die Blutsauger durch die immer milderen Winter teilweise gar nicht mehr aufhören, aktiv zu sein. Oder sie kehren bereits sehr früh im Jahr zurück.
Um die Risiken für Ihren Vierbeiner zu minimieren, gibt es in den tierärztlichen Praxen verschiedene Präparate, um den Zeckenbefall zu verhindern oder wenigstens gering zu halten.
Diese Präparate sind als Tabletten oder sogenannte Spot On – Ampullen erhältlich. Letzteres wird auf die Haut von Hunden oder Katzen aufgetragen.
Ich persönlich verwende am liebste ein Präparat in Tablettenform, damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.
Nun wünsche ich Ihnen und Ihren Vierbeinern einen schönen, zeckenfreien Sommer!
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