Es gibt zwei Positionen: entweder werden Sie am Arbeitsplatz gemobbt oder Sie beobachten, wie die Kollegen einen anderen Mitarbeiter mobben und wissen nicht, wie Sie reagieren sollen. Mobbing ist ein Phänomen, das in jeder Form von Teamarbeit entstehen kann, also unabhängig von der Größe des Betriebs. Je mehr Kollegen das Mobbing Einzelner dulden, desto stärker wird die entsprechende Person gemobbt.
Mobbing eines Arbeitskollegen
- Wenn Sie zwar selbst nicht betroffen sind von den Agriffen der Kollegen, aber beobachten, wie sie einen Kollegen immer wieder angehen, hinter dessen Rücken über ihn tuscheln oder ihn sogar beim Chef anschwärzen, müssen Sie handeln. Das erfordert natürlich Mut und Zivilcourage und ist sicherlich nicht ganz einfach. Dennoch sollten Sie sich stets vor Augen halten, dass das Verhalten Ihrer Kollegen nicht in Ordnung ist.
- Eingreifen bedeutet nicht die große Heldentat. Im Gegenteil, gehen Sie langsam und diskret vor. Sie werden der gemobbten Person nicht helfen, wenn Sie sich schützend vor sie werfen, damit machen Sie allenfalls alles nur noch schlimmer. Etwas gegen die Angriffe der Kollegen tun, beginnt schon mit kleinen Gesten. Wenn die anderen über das Mobbingopfer lästern oder hinter dessen Rücken sprechen, sollten Sie sich davon distanzieren und das Ihren Kollegen auch klar und deutlich mitteilen. Sagen Sie, dass Sie es nicht gut finden, so über jemanden zu sprechen, oder, dass Sie sich wünschen würden, die Kollegen würden der betroffenen Person ihr Anliegen/Meinung direkt ins Gesicht sagen. Damit setzen Sie ein Zeichen.
- Bleiben Sie neutral. Sie helfen dem Gemobbten nicht, wenn Sie übertrieben Partei für ihn ergreifen. Die Person zu fragen, beim Mittagessen mitzukommen oder einen kleinen Schwatz in der Kaffeeküche halten, ist dagegen eine gute Idee. So signalisieren Sie dem Betroffenen, dass Sie nicht gegen ihn sind. Die anderen Kollegen werden davon Notiz nehmen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.
Was tun wenn Sie selbst am Arbeitsplatz gemobbt werden?
- Werden Sie selbst gemobbt, ist die Situation etwas schwieriger. Keinesfalls sollten Sie die Schuld ausschließlich bei sich suchen. Es kommen immer mehrere Faktoren zusammen, die dazu führen, dass ein Mitglied einer Gemeinschaft, in dem Fall der Arbeitsgemeinschaft, ausgeschlossen wird.
- Da die Angriffe der Kollegen aber natürlich sehr belastend sind, werden Sie sich dementsprechend eingeschüchtert oder verunsichert verhalten. Das gibt eine weitere Angriffsfläche. Ein Teufelskreis entsteht, Sie ziehen sich immer weiter zurück, begehen vielleicht aus Unsicherheit Fehler, für die Sie weiter sanktioniert werden. Der erste Schritt: Machen Sie die Situation offen! Natürlich sollen Sie nicht vor versammelter Mannschaft das Problem ansprechen, aber versuchen Sie doch, einzelnen Kollegen um ein Gespräch zu bitten. Schildern Sie Ihren Eindruck der Situation und teilen ihnen mit, dass Sie darunter leiden.
- Wichtig: Immer in Ich-Botschaften sprechen. Also zum Beispiel „Mir macht es etwas aus…“ oder „Ich fühle mich…“. So fühlt sich Ihr Gegenüber nicht sofort angegriffen. Achten Sie auch darauf, sich nicht beleidigt oder extrem vorwurfsvoll zu geben, sondern offen und bereit die Situation für alle Beteiligten erträglich zu lösen.
- Wenn die Gespräche nichts geholfen haben, sollten Sie den Schritt wagen und mit Ihrem Vorgesetzten sprechen. Auch solche Belange gehören zu seinen Aufgaben, nämlich dafür zu sorgen, dass das Team gut zusammenarbeitet.
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