Was sind Pigmente? - Eine Antwort aus der Biologie
- Das Worte "Pigment" kommt eigentlich aus dem Lateinischen. Dort bedeutet "pigmentum" einfach Farbe oder Färbestoff.
- In der Biologie wird der Begriff für alle in Pflanzen, Tieren und auch dem Menschen auftretenden farbgebenden Substanzen benutzt. Meist handelt es sich um in bestimmten Zellen abgelagerten Farbkörperchen.
- Pigmente bestehen aus wasserunlöslichen winzigen Körnchen. In der Natur können sie organischer, aber auch anorganischer Natur sein wie zum Beispiel in den Kalkskeletten einiger Meeresbewohner wie Korallen (sog. Mineralfarben).
- Beispiele für solche Pigmente sind vor allem das grüne Chlorophyll der Pflanzen, aber auch die gelb-orangen Karotinoide. Auch das durch Sonneneinstrahlung in den Hautzellen gebildete Melanin, eine bräunliche Farbe, gehört zu den Pigmenten und bestimmt die Hautfarbe.
- Pigmente finden sich in den unterschiedlichsten Geweben, in den Körperflüssigkeiten, aber auch in speziellen Pigmentzellen, die auch Chromatophoren genannt werden.
- Natürliche Pigmente werden aus farbigen, in der Natur vorkommenden biologischen Materialien (Färberdistel, Purpurschnecke), aber auch aus Mineralien, Erzen (rötliche Pigmente) und Sanden (z. B. Ocker) gewonnen.
Künstliche Pigmente - nicht nur eine Nachahmung der Natur
- Die meisten heute verwendeten Pigmente werden allerdings künstlich, sprich durch chemische Reaktionen industriell hergestellt. Grund war und ist vor allem der hohe Bedarf, der mit natürlichen Pigmenten nicht ausreichend gedeckt werden konnte und kann (Beispiel: Purpur aus der Purpurschnecke).
- Viele in der Natur vorkommende Pigmente lassen sich industriell herstellen, die erste chemischen Möglichkeiten dazu wurden im 19. Jahrhundert durch den Chemiker Runge zufällig (!) entdeckt. Er isolierte im Jahr 1834 aus Steinkohlenteer das Anilin, aus dem Anilinschwarz gewonnen wurde.
- Bekannt sind als anorganische Pigmente beispielsweise das Titanweiß (Titandioxid), das Kobaltblau (eine spezielle Cobaltoxid-Aluminium-Mischung) oder auch Ruße.
- Beispiele für organische Pigmente sind Azofarbstoffe oder spezielle organische Metallkomplexe.
- Auch Leuchtpigmente (für fluoreszierende Sicherheitsanstriche) oder Glanzpigmente (für Metalleffekte oder Kosmetika) gehören in diesen industriellen Bereich.
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