Viele Menschen fragen sich, ob die Welt irgendwann untergehen wird - dabei steht längst fest, dass sie es tun wird. Auch das Darum lässt sich schon einigermaßen genau bestimmen: In circa 4 Milliarden Jahren wird auf der Erde kein menschliches Leben mehr möglich sein. Doch wie kommt das und warum lässt sich der Weltuntergang überhaupt vorhersagen?
Szenario 1 - Weltuntergang, wenn die Sonne erlischt
Die Antwort ist simpel - Physik. Da man sich bereits heute mit Himmelskörpern, ihrem Aufbau und ihren chemischen Prozessen gut auskennt, können Wissenschaftler berechnen, wie lange die Sonne, die Energiequelle allen Lebens in ihrem Sonnensystem, noch "hält". Die gute Nachricht ist, dass es im Vergleich zu einem Menschenleben noch sehr, sehr lange dauert, bis auf dem glühenden Stern die Lichter ausgehen. Dennoch wirft der Gedanke an diese unabwendbare Zukunft Fragen auf: Warum hält die Sonne nicht für immer und was genau passiert auf der Erde, wenn es soweit ist?
- Die Sonne ist ein Stern, der in erster Linie aus Wasserstoff und Helium besteht, In ihrem Inneren vollziehen diese beiden Stoffe eine ständige Kernfusion. Dadurch wächst der Druck im Kern der Sonne. Die Reaktion: Sie wird heißer und heißer. Bereits heute ist sie deutlich wärmer als vor einer Milliarde Jahren. Blickt man noch einmal eine Milliarde Jahre in die Zukunft, wird sich ihre Leuchtkraft um weitere 10 Prozent erhöht haben.
- Bereits dann wird die Erde zu einem großen Teil von Wüsten bedeckt sein, prinzipiell ist Leben aber noch möglich. Das ändert sich weitere 2,5 Milliarden Jahre später: Dann nämlich ist die Sonne so heiß, dass die Meere verdampfen. Ohne Wasser, das weiß jeder Alien-Fan, ist auf keinem Planeten Leben möglich. Und so wird dann auch auf der Erde alles Lebendige aussterben.
- Damit ist die Welt aber noch nicht untergegangen - sie ist nur öde und leer. Was weiter mit ihr geschieht, ist dann eine Frage des Verhaltens der Sonne. Diese dehnt sich nämlich auf das etwa Hundertfache ihrer gewohnten Größe aus und wird zu einem roten Riesen. Entweder stürzt die Erde dann in ihr Zentrum und verglüht, oder sie kann der Sonne "ausweichen" und überlebt. Leben an ihrer Oberfläche ist dann aber trotzdem nicht mehr möglich, da diese geschmolzen sein wird.
Ein gruseliges Szenario, das aber mit sehr großer Sicherheit so stattfinden wird - es sei denn, der Weltuntergang findet schon vorher statt. Auch das ist durchaus möglich. Schuld sein kann entweder das Weltall oder der Mensch selbst.
Szenario 2 - Kollision mit einem Asteroiden
Asteroiden sind Gesteinsbrocken, die sich, genau wie die Planeten, um die Sonne herum auf Umlaufbahnen bewegen. Ihre Größe reicht bis zu mehreren Hundert Metern, weswegen sie auch als Kleinstplaneten bezeichnet werden. Im Sonnensystem soll es mehrere Millionen von ihnen geben. Das Tückische: Ihre Umlaufbahnen sind meist ellipsoid und darum nicht immer gleich. Häufig kommen sie an der Erde vorbei, manchmal sehr nah - und irgendwann könnte einer von ihnen von der Erdanziehungskraft erfasst werden und mit dem Blauen Planeten kollidieren. Der Kinohit "Armageddon" lag mit dem Szenario, das dort drohte, gar nicht so falsch.
- Wenn ein großer Asteroid auf Land einschlagen würde, entstünde zunächst eine gewaltige Explosion, die je nach Größe des Himmelskörpers noch auf der anderen Seite der Erde zu hören wäre. Durch die Erschütterung und die darauf folgende Druckwelle würde nicht nur alles Leben im direkten Umkreis des Einschlags ausgelöscht werden.
- Sand und Staub würde ins Weltall geschleudert und so für lange Zeit die Sonne verdunkeln. Die Erde würde kälter, die überlebenden Menschen von ausbleibenden Ernten und Hungersnöten gebeutelt.
- Schlägt ein großer Asteroid im Ozean ein, hätte dies eine enorme Flutwelle zur Folge, die ebenfalls ganze Länder ausrotten könnte. Zudem könnte ein heftiger Einschlag die Erde von ihrer Umlaufbahn ablenken und sie der Sonne näher bringen oder sie weiter von ihr entfernen.
- Eine alte Binsenweisheit besagt, dass nur eine geringe Änderung des Abstands auf der Erde unaushaltbare Hitze oder ewige Kälte fur Folge hätte. Auch so könnte sich das Ende der Menschheit also gestalten. Die Erde bliebe zwar bestehen, wäre aber kalt und leer.
Wenn Sie es nun mit der Angst zu tun bekommen, ist das gar nicht so unberechtigt: Bereits 2029 und um 2040 werden Asteroiden der Erde die nächsten Male gefährlich nah kommen. "Gefährlich nah" bedeutet allerdings immer noch einen Abstand von mehreren 1000 Kilometern, sodass der Weltuntergang nicht akut droht. Bleibt eine dritte Bedrohung - die durch den Menschen selbst.
Szenario 3 - was bei einem Atomkrieg passiert
Seit der Entdeckung der Kernenergie Ende des 19. Jahrhunderts gilt sie für die Menschheit gleichermaßen als Segen und Fluch. Einerseits lässt sich dank ihr vergleichsweise günstig Energie produzieren, andererseits hat sie auch vernichtende Waffen wie die Bomben von Hiroshima und Nagasaki hervorgebracht. Doch während die Bomben damals "nur" eine Sprengkraft von 20 Kilotonnen haben, gibt es heute Nuklearwaffen mit 100 Kilotonnen oder mehr. Sie können sich vorstellen, was der Einsatz einer solchen Bombe bewirken könnte - doch was genau passiert, wenn sie gezündet wird?
- Käme es zum Ernstfall, wären die Folgen gravierend. Natürlich würden im Umkreis der Einschläge zunächst Millionen Menschen ums Leben kommen. Wie auch beim Asteroiden-Szenario würden die Brände nach den Einschlägen die Sonne verdunkeln. Es käme zu einem nuklearen Winter, es wäre über Monate oder Jahre sehr kalt auf der Erde.
- Doch das wäre selbstredend nicht alles. Die chemischen Veränderungen in der Atmosphäre würden die Ozonschicht verfressen. Sobald das Sonnenlicht wieder durchkäme, wäre es nicht nur heiß, sondern auch absolut schädlich.
- Nach umfassenden nuklearen Angriffen würde mit der Menschheit also Folgendes passieren: Viele würden erfrieren oder aufgrund der zusammenbrechenden Infrastrukturen verhungern und verdursten. Die übrigen würden entweder in der Hitze der zurückkehrenden Sonne sterben oder an der Strahlenkrankheit zugrunde gehen. Nach wenigen Jahren wäre die Erde leer, denn auch Tiere und Pflanzen hätten keine Chance.
- Sehr anschaulich beschrieben wird dieses Szenario im Film "The Day After". Wie Sie darin sehen werden, bleibt die Erde auch hier bestehen - als Weltuntergang kann man es trotzdem durchgehen lassen, denn der Begriff wird meist analog mit dem Ende der Menschheit gebraucht.
Nun kennen Sie die drei wahrscheinlichsten Abläufe einer drohenden Apokalypse. Sie sehen: Nichts davon passiert jetzt, morgen oder übermorgen. Und so ist die Erde eigentlich ein recht sicherer Ort - zumindest gesamtmenschheitlich betrachtet.
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