Was Sie benötigen
- angemessene Garderobe
- gepflegtes Aussehen
- gute Stimmung
- als Gastgeber: genug Geld
Was bedeutet "Knigge"?
Der Ausdruck „Knigge“ im Zusammenhang mit gutem Benehmen geht auf den Schriftsteller und Aufklärer Adolph Freiherr von Knigge zurück, der im 18. Jahrhundert in Deutschland lebte. Er verfasste „Über den Umgang mit Menschen“, aber sein soziologisch orientiertes Buch wird heute immer wieder irrtümlich für einen Benimmratgeber gehalten. Dennoch steht sein Name bis heute als Synonym für gutes Benehmen und wird immer wieder in den Titeln zahlreicher Schriften zum Thema zitiert.
So verhalten Sie sich laut Knigge richtig
- Angemessene Kleidung steht sicherlich ganz oben auf der Liste. Dabei ist es wichtig, sich am Restaurant und seinen anderen Besuchern zu orientieren, so dass man weder „underdressed“ noch „overdressed“ ist. Da man sich stets wohl fühlen sollte, sind sicherlich eine schwarze Hose bzw. eine saubere Jeans und ein Hemd für die Herren (in gehobeneren Etablissements zudem ein Jacket und eine Krawatte) sowie ein Rock oder eine Stoffhose für die Dame angebracht. Wichtig ist, dass die Kleidung frisch, sauber und ordentlich ist. Schließlich will man ja den anderen Gästen im Restaurant nicht den Appetit verderben.
- Auch ein gepflegter Gesamteindruck ist empfehlenswert (s.o.). Machen Sie sich also schick – nicht zuletzt für Ihre Begleitung!
- Gehen ein Herr und eine Dame gemeinsam in ein Restaurant, so ist es selbstverständlich, dass der Mann der Frau die Türe aufhält. Dennoch geht er dann zunächst vor, um die Lage zu sondieren. Er fragt nach einem eventuell vorbestellten Tisch und führt sie dann an den entsprechenden Platz. Hier hilft er ihr aus der Garderobe, hängt diese auf und schiebt ihren Stuhl an den Tisch.
- Für die Dame gilt: Auch wenn Sie die Gelegenheit eines Restaurantbesuchs dazu nutzen, Ihr schönstes Kleid auszuführen – Sie befinden sich nicht auf dem Laufsteg! Halten Sie sich also mit der Präsentation zurück und nehmen Sie Platz!
- Sollten Sie Bekannte im Restaurant treffen, reicht ein entferntes Nicken aus der Ferne. Im Restaurant herrscht eine intime Atmosphäre, eröffnen Sie also lieber keinen Stammtisch.
Verhalten im Restaurant - der Umgangston laut Knigge
- Die Auswahl der Speisen ist manchmal nicht leicht – besonders, wenn man jemanden einlädt! Damit Sie für Ihre Gäste den finanziellen Rahmen abstecken können, sollten Sie, laden Sie zu drei Gängen ein, vorher sagen: „Was hältst du von der Vorspeise in Kombination mit dem Hauptgericht?“ Für die eingeladene Dame gilt: Warten Sie ab, was der Herr bestellt. Sind es drei Gänge, so können Sie ohne Zweifel ebenfalls ein Menü bestellen.
- Das Servicepersonal rekrutiert sich nicht aus Sklaven. Bleiben Sie also stets höflich und freundlich, auch, wenn mal ein Fehler begangen wird. Schließlich ist ein Kellner auch nur ein Mensch.
- Die Serviette, die Sie an Ihrem Platz finden, hat nur einen Bestimmungsort: Ihren Schoß. Dort sollte sie den gesamten Abend über liegen bleiben. Sollten Sie sie gebrauchen: Wischen Sie sich nicht ausgiebig den Mund, sondern tupfen Sie ihn ab.
- Auch große Anstoßorgien und ein „Prost“-Gegröle passen besser in die Kneipe. Heben Sie ihr Glas und sagen Sie „Zum Wohl“ – das reicht vollkommen.
- Wenn Brot gereicht wird, wird dieses gebrochen und nicht geschnitten. Der Gastgeber bietet selbstverständlich zuerst seinen Gästen bzw. den Damen den Korb an. Sollte Butter gereicht werden, gehen Sie in der gleichen Reihenfolge vor. Dazu finden Sie in besseren Restaurants einen kleinen Teller und ein Buttermesser vor. Ansonsten nutzen Sie das Besteck, das Sie am Platz finden.
- Sprechen Sie nicht mit vollem Mund. Auch will niemand Ihrem Zahnreinigungsritual beiwohnen! Verschieben Sie dies gegebenenfalls auf das Ende des Dinners, bitten Sie unauffällig um einen Zahnstocher und tun Sie es hinter vorgehaltener Hand.
- Sie haben sehr viel Besteck auf Ihrem Platz liegen und wissen nicht, welches zu welchem Gang gehört? Es gilt die Regel, das Besteck von außen nach innen zu nutzen. Sie werden sehen: es passt!
- Auch wenn Ihnen das Essen nicht so gut geschmeckt hat, sollten Sie sich nicht lauthals beschweren. Man kann dezent mitteilen, dass es Ihnen schon einmal besser gemundet hat, aber eine übertriebene und laute Beschwerde ist unangebracht – ganz besonders gegenüber der Servicekraft, die nicht selbst gekocht hat.
- Geht es um die Bezahlung und Sie laden als Herr die Dame ein, sollten Sie die Rechnung möglichst unauffällig bestellen und begleichen, z.B. wenn sie gerade nicht bei Tisch ist. Sollte sie doch anwesend sein: Vermeiden Sie Aussprüche über die Höhe der Rechnung. Bei einer größeren Gruppe bietet sich an, vorher über die Rechnung zu sprechen. Um den Ablauf zu verkürzen, teilen Sie am besten die Rechnung zu gleichen Teilen. Auch wenn Sie mal weniger hatten, das gleicht sich beim nächsten Restaurantbesuch wieder aus. Sammeln Sie das Geld schon vorher ein, so dass Sie der Servicekraft den vollen Betrag in einem geben können.
Schönen Abend und guten Appetit!
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