Der Begriff "Charta"
- Der Begriff "Charta" kommt aus dem Lateinischen. "Charta" bedeutet hier so viel wie "Papierblatt".
- Mit einer Charta sind Urkunden gemeint, die für das staatliche Recht relevant sind.
- Die Charta ist etwas anderes als die Notitia. Beides sind Urkundenformen des frühen Mittelalters. Bei der Charta spricht der Schreiber jedoch von sich in der ersten Person, zudem schreibt er im Präsens. Die Notita ist eine Urkunde, um einen Beweis zu führen. Deswegen ist sie nicht in der ersten, sondern in der dritten Person geschrieben. Des Weiteren ist sie nicht im Präsens, sondern im Perfekt verfasst.
- Die sogenannte Charta war im Mittelalter besonders im Mittelmeerraum verbreitet (Italien, Spanien oder Frankreich).
- Den Begriff "Charta" kann man auch in anderem Zusammenhang finden. So wird er beispielsweise auch für Satzungen oder ähnliches gebraucht. Dementsprechend können somit auch Chartas von Wissenschaftlern oder ähnlichen Gruppen aufgestellt werden.
Bekannte Chartas und was deren Inhalt ist
- Magna C(h)arta (1215): Sie ist eine Vereinbarung des englischen Königs mit aufständischem Adel. Hierbei gesteht der englische König dem Adel viele Rechte ein, die in der Magna Carta festgehalten werden.
- Charta der Vereinten Nationen (1945): Die Charta der Vereinten Nationen ist der 1945 eingetretene Gründervertrag der UN (Vereinten Nationen). Die Charta erklärt, dass sich alle teilnehmenden Nationen an gewisse völkerrechtliche Auflagen zu halten haben.
- Charta 77 (1977): Die Charta 77 ist eine Erklärung gegen die Verletzungen des Menschenrechts. Diese hatten in der Tschechoslowakei stattgefunden.
- Charta der Grundrechte der EU: Diese Charta zeigt gewisse Rechte auf, die jeder Mensch von Grund auf hat (in der EU). Dadurch sind die Grundrechte der Europäischen Union schriftlich gesichert.
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