Bedeutung der Stakeholder für ein Unternehmen
Die verschiedenen Stakeholder eines Unternehmens verfolgen eigene Interessen in Bezug auf die Unternehmensaktivitäten und üben entsprechend auch Einfluss auf diese aus. Dabei versuchen sie auf unterschiedliche Weise, die Unternehmenshandlungen und die Aktivitäten des Managements zu beeinflussen. Umgekehrt werden jedoch auch sie von den Aktivitäten des Unternehmens beeinflusst. Es besteht also eine bestimmte Interaktion zwischen Unternehmen und Stakeholdern, bei der beide Seiten agieren und reagieren.
Für ein Unternehmen ist es deshalb sehr wichtig zu wissen, wer diese Personen und Institutionen sind, welche Interessen die verschiedenen Stakeholder verfolgen, welche Anforderungen oder auch Erwartungen sie haben und welche Bedeutung sie für den Unternehmenserfolg haben.
Stakeholder versus Shareholder
Als Shareholder bezeichnet man die Anteilseigner, Eigentümer oder auch die Kapitalgeber eines Unternehmens. Diese vertreten Interessen und haben Erwartungen an die Unternehmung, die in erster Linie den Unternehmenswert steigern sollen. Im Gegensatz dazu sind Stakeholder alle Institutionen, Personen oder auch Personengruppen, die von den Unternehmensaktivitäten betroffen sind oder aber Einfluss auf diese nehmen wollen. Hierbei kann es sich neben den Shareholdern auch um eine breite Vielzahl an weiteren Akteuren handeln, wie z. B.:
- Mitarbeiter des Unternehmens.
- Kunden
- Lieferanten
- Handelspartner
- öffentliche Verwaltung
- Politik und Gesetzgeber
- Verbraucherschutzverbände und andere Verbände
Folgen der Missachtung von Stakeholder Erwartungen
Für den Fall, dass ein Unternehmen die Erwartungen seiner Stakeholder missachtet und nicht in die allgemeine Unternehmensstrategie einbindet, kann dies weitreichende Folgen für den Unternehmenserfolg haben. Einige Beispiele hierfür können sein:
- Vorgaben des Gesetzgebers werden missachtet und bereits getätigte Investitionen des Unternehmens gehen verloren.
- Kundenreklamationen werden ignoriert, die Kunden kaufen bei der Konkurrenz und warnen öffentlich vor dem Unternehmen.
- Mitarbeiter werden schlecht von der Unternehmensführung behandelt, was zu schlechter Presse und einem schlechten öffentlichen Image führt.
- Das Unternehmen arbeitet mit ausländischen Lieferanten zusammen, die Kinderarbeit zulassen oder schwere Umweltschäden verursachen. Folge sind Imageschäden durch eine sehr negative Presse oder auch abwandernde Kunden.
- Verbraucherschutzverbände bewerten die Produkte des Unternehmens als „mangelhaft“, was zu einem Rückgang der Absatzzahlen führt.
Die Missachtung von Stakeholder Interessen kann also zahlreiche negative Folgen für ein Unternehmen haben, die neben einer Rufschädigung auch einen Einbruch beim Umsatz und eine Abwanderung von qualifizierten Mitarbeitern und Kunden nach sich ziehen können.
Auch kann es kritisch werden, wenn ein Unternehmen die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht angemessen erfüllt. Oftmals lassen diese auch Spielraum zur Interpretation. Hierbei kommt es dann darauf an, wie ein Unternehmen diese Rahmenbedingungen interpretiert und erfüllt, was immer auch zu Reaktionen bestimmter Stakeholder führen kann.
Die verschiedenen Gruppierungen der Stakeholder interagieren mit einem Unternehmen. Sie nehmen Einfluss auf die Unternehmensaktivitäten und sie haben Anforderungen und Erwartungen. Für den Fall, dass ein Unternehmen die Interessen seiner Stakeholder nicht ausreichend in der Unternehmensstrategie und den Unternehmensaktivitäten berücksichtigt, kann dies weitreichende Folgen für den Unternehmenserfolg haben.
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