Was ein Götze ist - die Herkunft des Worts
- Das Wort "Götze" hat einen biblischen Ursprung. Es taucht auf im Zusammenhang mit dem biblischen Bilderverbot. Götzenstatuen verstoßen gegen dieses Verbot.
- Das Wort ist eine Verkleinerungsform des Wortes Gott. Der Diminutiv entstand durch die Hinzufügung eines "z". Das Wort bedeutet also so viel wie "kleiner Gott" oder "Göttlein" beziehungsweise "Göttchen".
- Das hebräische Wort „elil“, das dem deutschen Wort "Götze" entspricht, bedeutet "nichtig" oder „nichts“.
- Luther machte das Wort "Götze" in seiner Bedeutung als so etwas wie ein "Nichtling" bekannt, indem er den Satz „kol elohei haamim elilim“) in seiner Bibelübersetzung von 1534 mit „Denn aller Heiden Götter sind Götzen“ übersetzte.
- Das Grimmsche Wörterbuch führt das Wort als Lexem. Es wird erklärt mit "Dummkopf", "Bildwerk". Erst Luther habe dem Wort die Bedeutung "Abgott" "beigebracht".
Die Verwendung des Begriffs
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Die Kirchenväter verurteilten über Jahrhunderte hinweg den Glauben an einen Götzen, den in ihren Augen die Heiden praktizierten. Auch die Götter, die die Griechen, Ägypter, Römer und Germanen bildlich darstellten, fielen in den Bereich des zu verurteilenden Dienstes an einem Götzen. Das Wort "Götzendienst" ist das wohl geläufigste Kompositum, das mit dem Wort Götze gebildet werden kann.
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Ist auch die Verehrung von Ikonen in der Ostkirche ein Götzendienst? Ist auch eine Ikone ein Bild, ein Abbild eines Gottes, das zu verehren Götzendienst und im Sinne des Bilderverbots zu verwerfen ist? Die Frage kann verneint werden. Denn eine Ikone wird verstanden als eine Vergegenwärtigung einer christlichen Wahrheit und sie ist anders als ein Götzenbild nicht beseelt, das heißt nicht von einer Anima beseelt (Anmismus). Das ist der entscheidende Unterschied.
- Für Luther galt alles als Götze, woran ein Mensch sein Herz hängt. Im heutigen Sprachgebrauch ist das Wort negativ besetzt. Es wird oft im Zusammenhang mit Idolatrie verwendet.
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