Das Leben von Nelson Mandela
- Er wurde am 18. Juli 1918 in Mvezo, Transkei, einem Gebiet in Kapland/Südafrika geboren. Sein vollständiger Name lautete Nelson Rolihlahla Mandela. Der Name Rolihlahla bedeutet Unruhestifter und hat im Nachhinein etwas Prophetisches. Den britischen Nachnamen Nelson erhielt er erst zu seiner Schulzeit. Er gehörte zum Stamm der Xhosa und war Angehöriger des afrikanischen Königshauses Thembu. Die Familie war wohlhabend, aber traditionell. Der junge Rolihlahla hütete das Vieh der Familie.
- Ab 1925 besucht er die Methodisten-Schule und 1927, mit 9 Jahren, wurde er aufgrund des Todes seines Vaters zum Wahlbezirksführer. Er besuchte später ein Internat für Thembu. Danach studierte er Englisch, Anthropologie, Politik und römisch-holländisches Recht, weil er eine Karriere in der Eingeborenenverwaltung anstrebte. Sie sehen, er wollte zwar etwas für die Verbesserung der Situation der Schwarzafrikaner tun, hat aber das System zunächst akzeptiert. Allerdings engagierte er sich immer mehr in die Opposition gegen die weiße Minderheit.
- 1944 trat er dem ANC (African National Congress) bei. Ab 1940 entwickelte sich in Südafrika zunehmend die Politik der Rassentrennung (Apartheid). So blieb es nicht aus, dass Nelson Mandela gegen diese Entwicklung ankämpfte und zunehmend ins Visier der Regierung geriet. 1951 wurde er das erste Mal verhaftet. Er war aber ein Vertreter des gewaltlosen Widerstandes. Ab 1952 wurde er gebannt, d. h., er durfte weder politisch Tätig werden noch Johannesburg verlassen. Außerdem wurde er mehrfach inhaftiert.
- Erst nach 1960, als die Regierung unbewaffnete Demonstranten erschießen ließ, war er bereit, einen bewaffneten Widerstand zu akzeptieren. Er wurde Anführer des bewaffneten Flügels des ANC. 1962 wurde er erneut verhaftet und 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt. Während der Haftzeit studierte er in Fernkursen Jura, er schloss das Studium mit dem Bachelor of Law an der London University ab.
- Er erkrankte in der Haft 1988 an Tuberkulose, trotzdem lehnte er weiter die verschiedenen Angebote auf Freilassung ab, welche die Regierung ihm seit 1985 unterbreitete. Diese waren daran geknüpft, dass der ANC auf den bewaffneten Kampf verzichtete.
- 1990 hob der damalige Staatspräsident von Südafrika Frederik de Klerk das Verbot des ANC auf und befahl die Freilassung Mandelas. Am 11. Februar 1990, dem Tag seiner Freilassung, hielt Mandela eine Rede, in der er alle Menschen, welche die Rassentrennung aufgegeben haben, zur Mitarbeit an einer nichtrassischen demokratischen Regierung in Südafrika einlud.
- Da er und auch de Klerk maßgeblich zur Aussöhnung der Bevölkerung von Südafrika beitrugen, bekamen beide 1983 den Friedensnobelpreis. Mandela wurde 1994 Staatschef des Landes. Während seiner Amtszeit hob er viele Gesetze aus der Apartheid auf und organisierte soziale und medizinische Verbesserungen. 1999 trat er zurück.
Was er gemacht hat
- Sie sehen an der Lebensgeschichte, dass es schwer zu sagen ist, was er konkret gemacht hat. Er hat lange Zeit für den friedlichen Widerstand gegen die Apartheid gestanden, war aber später Leiter des bewaffneten Widerstandes. Es gibt aber keine konkreten Anschläge, die ihm zur Last gelegt werden.
- Er selbst hat sich immer für eine Aussöhnung von streitenden Parteien starkgemacht, hat aber auch Fidel Castro und Muammar Al-Gaddafi als "Kampfgenossen“ bezeichnet. Castro hat die Freiheitsbewegungen in Angola und Namibia unterstützt und damit das südafrikanische Regime geschwächt.
- Noch im Jahr 1988 wurden er und andere Vertreter des ANC von der US-Regierung unter Reagan als Terrorist auf eine Beobachtungsliste (Watch List) gesetzt. Von dieser wurde er erst Jahr 2008 unter George W. Bush gestrichen. Er stand also auf dieser Liste, als er schon den Friedensnobelpreis hatte und sogar Präsident des Landes war. Auch Margaret Thatcher stufte ihn als Terroristen ein.
Auch wenn es schwer zu sagen ist, was er gemacht hat, so ist eindeutig zu erkennen, was er erreicht hat. Es ist ihm gelungen, eine weiße Regierung in Südafrika, welche die schwarze Mehrheit jahrzehntelang unterdrückt hat, abzulösen, ohne dass dies zu einem unkontrollierbaren Bürgerkrieg geführt hat. Es gab genügend Kräfte im Land, die bereit waren, alle Weißen zu vertreiben oder zu töten.
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