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Was bedeutet implizit und explizit?

"Explizit" stammt, wie so gut wie alle Fremdwörter, aus dem Lateinischen.
"Explizit" stammt, wie so gut wie alle Fremdwörter, aus dem Lateinischen.
Die beiden Bezeichnungen “explizit” und “implizit” sind nur zwei von unzähligen Fremdwörtern, die mittlerweile in der deutschen Sprache fest verankert sind. Da ist es nicht verwunderlich, dass man manchmal unsicher ist, was das eine oder andere Wort bedeutet. Eine Erklärung für explizit und implizit gibt es deshalb hier.

Explizite Definition gefällig?

Das Wort “explizit” kommt, wie viele andere Fremdwörter auch, aus dem Lateinischen. Abgeleitet wird es vom lateinischen Begriff “explicatio”, was so viel wie Entwirrung, Entfaltung, Auseinandersetzung bzw. Ausdrücklichmachung bedeutet.

Explizit bedeutet: keine langen Umschreibungen, keine Ausschmückungen, aber im Gegenzug auch keine Auslassungen wichtiger Informationen. Wenn Sie eine “explizite” Aussage machen, sprechen Sie also das, was Sie sagen wollen, direkt und ausdrücklich an, ohne es in einer anderen Aussage zu verstecken. Der Begriff hat hierbei auch die Konnotation, dass etwas besonders betont wird.

Verfügen Sie in Bezug auf eine Sache oder einen Vorgang über “explizites Wissen”, dann können Sie diese nicht nur ausführen, sondern auch genau erklären, wie es geht und warum es funktioniert. Sie können Tun und Wissen damit getrennt voneinander betrachten.

Was bedeutet "implizit"?

Das Wort “implizit” kommt ebenfalls aus dem Lateinischen. Es stammt vom lateinischen Verb “implicere” ab, was übersetzt so viel bedeutet wie “verknüpfen” oder “verbinden”. Die Definition des Begriffs fällt allerdings etwas schwerer als die seines Gegenstücks “explizit”.

Je nachdem, in welchem Zusammenhang der Begriff gebraucht wird, kann seine Bedeutung leicht variieren. Die Grundbedeutung bleibt gleich: Etwas ist mit etwas anderem eng verbunden bzw. darin enthalten.

Bezogen auf eine Aussage kann das bedeuten, dass Sie etwas sagen und die eigentliche Aussage Ihres Satzes hinter dem Gesagten verstecken. Wird beispielsweise eine bestimmte Verhaltensweise kritisiert, geschieht dies oft nicht “explizit”, indem das Verhalten direkt angesprochen wird, sondern “implizit”, mit etwas anderem verbunden. Der Volksmund spricht dann auch davon, dass etwas “durch die Blume gesagt” wurde.

Beispiele für implizite Handlungen sind etwa das Fahrradfahren oder das Stehen auf einem Bein. In der Regel müssen Sie nicht fortwährend darüber nachdenken, wie Sie das Gleichgewicht halten können.

Sie besitzen schlichtweg das Wissen - implizit - komplizierte Abwägungen bezüglich der aktuellen Körperposition in Sekundenschnelle im Gehirn zu berechnen und die richtigen Gegenbewegungen auszuführen, um nicht umzufallen. Sie “können” also Ihr Gleichgewicht halten, “wie” Ihnen das genau gelingt und wann Sie warum welche Bewegung machen, können Sie aber meistens nur sehr schlecht erklären.

In diesen Situationen verfügen Sie über das "implizite" Wissen, wie es geht, ohne es genau erklären zu können. Oft wird ein solches Wissen auch als unbewusstes Wissen bzw. das Handeln als unbewusste Konsequenz bezeichnet.

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