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Warum sterben wir? - So erklären Sie den Tod kindgerecht

Inhaltsverzeichnis

Warum sterben wir? - Der Tod eines Menschen ist nicht nur für Kinder schwer zu verarbeiten.
Warum sterben wir? - Der Tod eines Menschen ist nicht nur für Kinder schwer zu verarbeiten.
Früher oder später wird Ihr Kind Sie bestimmt mit der Frage konfrontieren: Warum sterben wir? Besser, Sie machen sich schon vorher darüber Gedanken, was Sie ihm antworten werden. Leider unterschätzen viele die geistige und emotionale Intelligenz von Kindern und erzählen ihnen daher irgendwelche idiotischen Geschichten. Versuchen Sie dies zu vermeiden und erklären Sie Ihrem Kind, auf möglichst einfache Weise, die Sachen so wie sie tatsächlich sind.

Was Sie benötigen

  • Einfühlungsvermögen
  • Geduld
  • Bildhafte Sprache
  • Ehrlichkeit

Die meisten Kinder werden von ihren Eltern schon im frühen Kindesalter mit Lügen nur so bombardiert. Auf teilweise emotional schmerzvolle Weise, müssen diese später dann die Tatsache verdauen, dass sie von ihren Eltern bezüglich  Weihnachtsmann, Osterhase, Knecht Ruprecht, usw. angelogen und für dumm verkauft wurden. Und dann bestrafen eben diese Eltern womöglich die Kleinen noch dafür, dass diese selbst einmal Angaben machen, die mehr oder weniger an der Wahrheit vorbei gehen. Das kann doch keine Basis für eine Erziehung im 21. Jahrhundert sein! Das Wichtigste bei der Beantwortung einer so schwierigen Frage wie: "Warum sterben wir?", ist in erster Linie Ehrlichkeit.  

"Warum sterben wir?" - kindgerechte Erklärungen für den Tod

Ihr Kind hat zum ersten Mal erfahren, dass Lebewesen plötzlich verschwinden und nicht mehr wiederkommen können. Nun verlangt es eine Erklärung von Ihnen. Möglicherweise wird es Ihnen nicht nur einmal, sondern öfter die Frage stellen: "Mama/Papa - warum sterben wir?".

Leben und Sterben als natürliche Prozesse des menschlichen Daseins

  • Wenn es um weit entfernte Bekannte oder das Haustier des Nachbarn geht, also Menschen oder Tiere, zu denen Ihr Kind keine emotionale Bindung hatte, können Sie das Thema lockerer angehen.
  • Erklären Sie Ihrem Kind am besten den ganzen Prozess des Lebens. Machen Sie es auf neugeborene Babies, Kinder, Erwachsene und Senioren aufmerksam. Versuchen Sie Ihrem Sprössling, einfach und in phantasievoller Sprache, zu erklären, dass auf der ganzen Welt Menschen als Babies geboren werden und später irgendwann sterben werden.
  • Machen Sie ihm unterschiedliche Gründe für den Tod verständlich, wie beispielsweise schlimme Krankheiten, Unfälle oder altersbedingte Erscheinungen.
  • Schwieriger wird es, die Frage zu beantworten, was nach dem Tod mit uns geschieht, denn wir wissen es ja selbst nicht. Lebt unsere Seele weiter oder ist einfach alles vorbei? Daher haben Sie verschiedene Möglichkeiten zu antworten. Sie könnten zum Beispiel sagen, dass gestorbene Menschen in den Herzen derer weiterleben, die regelmäßig an sie denken, oder dass sie auf unsichtbare Weise weiter mit uns zusammen leben, in Form von Schutzengeln, die uns vor Gefahren schützen.

 "Warum sterben wir?" – wenn Kinder den Tod naher Verwandter verarbeiten müssen

  • Ist ein naher Verwandter gestorben, zu dem eine starke emotionale Bindung bestand, haben Sie die Aufgabe, mehr für Ihr Kind zu tun, als nur kindgerechte Erklärungen für den Tod abzugeben. Sie müssen Ihrem Kind darüber hinaus helfen, die entstandenen Emotionen zu begreifen und zu verarbeiten.
  • Der Tod eines geliebten Menschen, ist für ein Kind besonders schwer zu verdauen. Das Wichtigste neben der Beantwortung der Frage warum wir sterben, ist es daher, ihm die Bedeutung der Trauerarbeit zu erklären.
  • Kinder können den Schmerz meist nicht direkt ausdrücken. Manche werden daher oft aggressiv oder kapseln sich komplett von der Außenwelt ab, weil sie nicht verstehen können, warum wir sterben und verschwinden müssen. Vor allem fragen sich sicher viele Kinder im Falle des Verlustes einer geliebten Person, warum gerade ihr geliebter Mensch und nicht die geliebte Person eines anderen Menschen sterben musste.
  • Das ist nicht einfach zu erklären. Besonders wenn Sie selbst schwer unter dem Verlust leiden.
  • Am besten ist es, gemeinsam mit Ihrem Kind zu weinen und Emotionen zuzulassen. Erinnern Sie sich gemeinsam an schöne Momente im Leben. Versuchen Sie Ihr Kind an glückliche Emotionen zu erinnern, damit es zwischendurch lachen kann. Machen Sie es auf alle menschlichen Emotionen aufmerksam, wie Wut, Ärger, Angst und eben auch Glück und Trauer.
  • Menschen müssen im Leben nun einmal leiden und Verluste verarbeiten. Es ist traurig, dass Ihr Kind diese Erfahrung bereits in so einem jungen Alter machen muss. Aber es ist nun einmal leider so.
  • Versuchen Sie, Ihr Kind dazu zu bewegen, Bilder für die gestorbene Person zu malen. Sagen Sie ihm zum Beispiel, dass die Bilder sicher bei dem gestorbenen Menschen ankommen und ihm die Reise in die Welt der Schutzengel vereinfachen werden. So kann es die eigene Trauer unter Umständen besser verarbeiten.
  • Richten Sie einen Ort ein, an dem Ihr Kind mit der verstorbenen Person "kommunizieren" kann. Stellen Sie ein Foto und eine Kerze auf, zusammen mit einer Kiste, in der Ihr Kind die gemalten Bilder aufbewahren kann. Dieser Platz sollte aber besser etwas versteckt sein, damit Ihr Kind das Foto nicht immer im Blickfeld hat und somit ständig leiden muss.
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