Toxoplasmose - ein hohes Risiko während der Schwangerschaft
Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die auf der ganzen Welt verbreitet ist. Sie wird durch einzellige Lebewesen namens Toxoplasma gondii hervorgerufen.
- Häufig bemerken Sie eine Infektion mit Toxoplasmose gar nicht, da sie meist unauffällig verläuft. Bei einem schweren Krankheitsverlauf treten grippeähnliche Symptome wie z.B. Lymphknotenschwellung, Fieber und Kopfschmerzen auf. In diesem Fall wird die Toxoplasmose mit Antibiotika behandelt.
- Besonders gefährdet bei einer Toxoplasmose sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem wie beispielsweise chronisch Kranke.
- Eine zweite Risikogruppe sind schwangere Frauen. Wenn Sie während Ihrer Schwangerschaft an Toxoplasmose erkranken, kann diese Krankheit auf Ihr ungeborenes Kind übertragen werden. Insbesondere bei einer Infektion ab dem vierten Monat werden dadurch möglicherweise das Gehirn und die Augen Ihres Kindes geschädigt. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Totgeburt.
- Wenn Sie bereits irgendwann einmal an einer Toxoplasmose erkrankt sind, bleiben Sie lebenslang immun gegen diese Krankheit. Ob bei Ihnen eine Immunität vorliegt, kann Ihr Arzt durch einen Bluttest herausfinden. Dieser Test wird im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge als freiwillige und kostenpflichtige Zusatzleistung angeboten. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie immun sind, sollten Sie diesen Test unbedingt machen lassen.
Falls Sie schwanger und nicht immun gegen Toxoplasmose sind, müssen Sie zum Schutz Ihres ungeborenen Kindes einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Keine Salami oder rohes Fleisch für schwangere Frauen
Mit Toxoplasmose können Sie sich auf verschiedene Weise infizieren. Vor allem auf einige Wurstsorten und rohes oder halb gares Fleisch einiger Tiere sollten Sie besser verzichten.
- Der Erreger der Toxoplasmose wird vom Fleisch einiger Nutztiere auf den Menschen übertragen. Zum überwiegenden Teil sind dies Schweine und Schafe. Rinder sind zwar sehr selten Träger des Erregers, doch auch hier kann eine Übertragung nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden.
- Sie müssen jedoch nicht komplett auf Fleisch oder Wurst dieser Tierarten verzichten. Die Infektionsgefahr hängt davon ab, wie Sie dieses Fleisch zubereiten und wie die Wurst hergestellt wurde.
- Gut durchgebratenes oder gekochtes Fleisch ist unbedenklich, da durch das sorgfältige Erhitzen die Erreger der Toxoplasmose abgetötet werden. Es spricht also nichts gegen Kochschinken, ein durchgebratenes Rindersteak oder eine Lammkeule aus dem Ofen.
- Verzichten sollten Sie hingegen auf den Verzehr von rohem Fleisch und kurz gereiften Wurstsorten. Dazu gehören rohe Hackfleischzubereitungen wie Tatar, Carpaccio (rohes, hauchdünn geschnittenes Rindfleisch) sowie Mett- oder Teewurst, die nur wenige Tage reift. Bedenken Sie bitte, dass Sie infektiöses Fleisch oder mit dem Erreger befallene Wurst weder am Aussehen noch am Geruch oder Geschmack erkennen können.
- Eine Zwischenstellung nehmen gesalzene, gepökelte oder getrocknete Fleischprodukte wie Salami oder Rohschinken ein. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft diese Rohfleischwaren zwar prinzipiell als sicher ein, weil durch das Pökeln, Räuchern und Lufttrocknen in der Regel alle Keime abgetötet werden und daher auch keine Toxoplasmose-Erreger enthalten sind; allerdings kann das BfR nicht ausschließen, dass in diesen Rohdauerwaren doch infektiöses Material erhalten bleibt. Das hängt vor allem von der Konzentration der Pökelsalzlösung sowie der Dauer, Temperatur und Luftfeuchtigkeit bei der Räucherung und Trocknung ab. Sie sind daher auf der sicheren Seite, wenn Sie während Ihrer Schwangerschaft keine Salami und keinen Rohschinken essen. Unbedenklich ist es hingegen, wenn diese Wurstwaren vor dem Verzehr gründlich erhitzt werden. Eine Salami-Pizza, die gut durchgebacken wurde, können Sie sich also auch als Schwangere gönnen.
Auch Katzen können Toxoplasmose übertragen
Neben den genannten Wurstsorten und Fleischgerichten können auch Katzen Toxoplasmose übertragen. Im Umgang mit diesen Tieren sollten Sie daher etwas vorsichtig sein.
- Häufig wird allein schon der direkte Kontakt mit Katzen etwa durch Streicheln als gefährlich betrachtet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt hier jedoch Entwarnung und stuft diesen Übertragungsweg als unerheblich ein. Sie müssen sich als schwangere Frau also nicht von Ihrem Haustier trennen.
- Gefährlich ist hingegen der Kot von Katzen, da in ihm Erreger der Toxoplasmose sein können. Falls Sie schwanger sind und eine Katze haben, sollten Sie die Reinigung der Katzentoilette daher anderen Familienangehörigen überlassen.
- Da viele Katzen ihr „Geschäft“ im Freien erledigen, müssen Sie auch bei der Gartenarbeit vorsichtig sein. Ziehen Sie im Garten beim Kontakt mit Erde stabile Handschuhe an.
- Ebenso sollten Sie Gemüse, Salat und Obst aus Ihrem Garten vor dem Verzehr gründlich waschen, damit eventueller Katzenkot entfernt wird.
Falls Sie schwanger sind, sollten Sie sich auf jeden Fall von Ihrem Frauenarzt über die möglichen Risiken einer Toxoplasmose aufklären lassen!
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