Wie findet man Waldgrundstücke in Bayern?
Wie beim Kauf von regulären Immobilien, müssen Sie auch beim Waldkauf, egal ob Nadel-, Laub- oder Mischwald, einiges beachten und wissen, welche Rechte und Pflichten mit dem Erwerb eines Waldgrundstücks auf Sie übergehen.
Wenn Sie im Internet nach entsprechenden Angeboten suchen, in denen Menschen ihr Waldstück verkaufen, werden Sie beispielsweise bei Agrarimmobilien Acker, Wald & Wiese fündig. Wenn Sie unter der Vielzahl an angebotenen Grundstücken keinen passenden Wald für Sie finden, können Sie auch Ihr eigenes Gesuch online stellen und so kontaktiert werden, wenn jemand ein entsprechendes Waldstück an Sie verkaufen kann.
Da hier jedoch Grundstücke aus ganz Deutschland und zahlreichen anderen Ländern angeboten werden, sollten Sie immer die Entfernung des Waldes zu Ihrem Wohnort im Auge behalten.
Welche Kosten fallen beim Kauf eines Waldes an?
Wenn Sie in Bayern ein Waldstück kaufen möchten, sollten Sie sich nicht durch die mitunter niedrigen Verkaufspreise blenden lassen. Denn es kommen noch zahlreiche weitere Kosten auf Sie zu. Dazu gehören etwa die einmaligen Zahlungen für einen Notar beim Kauf des Grundstücks. Außerdem entstehen zusätzlich laufende Kosten, wie beispielsweise die Beiträge, die Sie an die Forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft entrichten müssen, sowie die regelmäßig zu zahlende Grundsteuer.
Da auch ein Wald als Immobilie gilt, muss der Kaufvertrag nach dem BGB über einen Notar geschlossen werden. Als Faustregel für die hierdurch zusätzlich anfallenden Kosten sollten Sie rund 1,5 % des Kaufpreises einkalkulieren.
Nach einem richterlichen Beschluss im Februar 2022 müssen Sie beim Kauf eines Waldgrundstücks keine Grunderwerbsteuer mehr an das Finanzamt entrichten. Dadurch wird der Waldkauf deutlich erschwinglicher, betrug die Steuer davor rund 3,5 % vom Gesamtpreis.
Welche laufenden Kosten entstehen beim Besitz des Grundstücks?
Als neuer Eigentümer eines Waldes in Bayern müssen Sie auch die laufenden Kosten dafür tragen. Diese sind nicht ganz so einfach zu ermitteln und können je nach Landkreis unterschiedlich sein. Grundsätzlich müssen Sie als Waldbesitzer Beiträge an die Forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft zahlen. Diese Beiträge können von Grundstück zu Grundstück variieren, bewegen sich aber zwischen 86 € und 347 € pro Jahr.
Zusätzlich müssen Sie vierteljährlich die Grundsteuer an das zuständige Finanzamt abführen. Hierzu wird vom Finanzamt ein Messbetrag ermittelt – in Abhängigkeit von Größe und Wirtschaftlichkeit der Immobilie – und als Einheitswertbescheid festgehalten. Der Messbetrag wird mit der für Land- und Forstwirtschaftsbetriebe festgesetzten Steuermesszahl (0,6 %) multipliziert und dann von der zuständigen Gemeinde mit dem entsprechenden Hebesatz (zumeist 250 – 300%) multipliziert als Grundsteuer festgelegt.
Weitere Kosten können durch regionale Umlagen oder bedingt durch Wald- und Forstschäden aufkommen.
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