Alle Kategorien
Suche

Vollkommener und unvollkommener Markt - der Unterschied einfach erklärt

Der vollkommene Markt ist ein Modell der Volkswirtschaftslehre.
Der vollkommene Markt ist ein Modell der Volkswirtschaftslehre. © Gerd_Altmann / Pixelio
Ein vollkommener Markt ist ein theoretisches Modell eines homogenen Marktes. Es wird in der Volkswirtschaftslehre genutzt, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen und zu untersuchen. Ein unvollkommener Markt entspricht allerdings mehr den volkswirtschaftlichen Realitäten.

Ein vollkommener Markt in der Theorie

  • In der Volkswirtschaftslehre wird ein Markt als Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage eines ökonomischen Gutes bezeichnet. Das kann ein Produkt ebenso sein wie eine Dienstleistung.
  • Um etwa zu ermitteln, wie sich der Preis für das Gut entwickelt, wird ein vollkommener Markt angenommen, der anders als in der Realität nur wenige Faktoren berücksichtigt.
  • Ein unvollkommener Markt weist die Merkmale auf, dass keine persönlichen, räumlichen, zeitlichen oder sachlichen Präferenzen der Nachfrageseite berücksichtigt werden und eine vollkommene Markttransparenz vorliegt.
  • Zudem werden gleiche Güter unterschiedlicher Anbieter vollständig gleich bewertet und haben die gleichen Marktchancen.
  • Veränderung von Variablen (Verfügbarkeit, Qualität, Werbung) wirken sofort und vollständig auf alle Marktteilnehmer.
  • Für Untersuchungen wird ein Merkmal verändert und alle anderen Merkmale bleiben vollkommen, haben also keinen Einfluss. So lassen sich Ursache und Wirkung eindeutig zuordnen und bewerten.

Die Realität ist immer ein unvollkommener Markt

  • Trifft nur eines der Merkmale nicht auf den realen Markt zu, liegt ein unvollkommener Markt vor.
  • Jeder reale Markt ist ein unvollkommener, denn Werbung, Preis, persönliche Vorlieben oder die räumliche Verfügbarkeit spielen immer eine Rolle bei Kaufentscheidungen.
  • So ist ein vollkommener Markt auch nicht ein anzustrebendes Ideal, sondern ausschließlich ein vereinfachendes Modell, mit dem sich einzelne Wirkungszusammenhänge in Volkswirtschaften untersuchen und bewerten lassen.
  • Am nächsten am Modell des vollkommenen Marktes ist der Devisen- und Aktienhandel an der Börse, während der Immobilienmarkt ein Beispiel für einen besonders unvollkommenen Markt darstellt.
Teilen: