Dass der Anfang in einer solchen Beziehung leicht ist, kann wohl niemand behaupten. Als Mann kommt man in ein schon bestehendes, festes Arrangement, und nicht selten wird man von dem Kind erst einmal als Rivale oder Störenfried angesehen. Hier ist es jetzt wichtig, nicht die beleidigte Leberwurst zu spielen, sondern sich vorsichtig und erwachsen an die Sache heranzutasten. Einige Anregungen und Möglichkeiten werden hier genannt.
Freundin mit Kind - so gehen Sie damit um
- Wichtig ist zuerst, dass Sie sich mit der Frau, in die Sie verliebt sind, einig werden. Was erwartet Sie von Ihnen im Umgang mit ihrem Kind? Wo dürfen Sie mitreden? Was geht für sie gar nicht? Sie sollten darüber offen miteinander reden, bevor Sie das Kind kennenlernen.
- Vergessen Sie nicht, dass das Kind vermutlich eine traurige Vorgeschichte hat. Selbst, wenn die Trennung von Vater und Mutter einvernehmlich und friedlich stattgefunden hat, hinterlässt ein solcher Schritt doch immer Spuren. Auch bei den Kindern. Lernen Sie, damit umzugehen und versuchen Sie, so viel Verständnis wie möglich aufzubringen, wenn es schwierig wird.
- Besonders in der ersten Zeit sollten Sie auf gar keinen Fall den Vater raushängen lassen. Seien Sie eher so was wie ein Kumpel. Die meisten Kinder haben Kontakt zu ihren Vätern. Einen Mann, an der Seite der Mutter, der sich als Vater aufspielt, ist selten willkommen.
- Besonders in der Anfangszeit wird es vermutlich so sein, dass das Kind die totale Aufmerksamkeit von Mami fordert, wenn Sie zu Besuch sind. Das ist völlig normal. Akzeptieren Sie das. Seien Sie nicht genervt, sondern versuchen Sie ruhig, die Aufmerksamkeit auch mal auf sich zu ziehen. Bieten Sie an, mit dem Kind zu spielen. Wenn dem Kind klar ist, dass Sie ihm nichts wegnehmen möchten, dann wird sich das von ganz alleine geben.
Frau und Kind ernst nehmen - so klappt's
- Nicht nur die Frau in Ihrem Leben, auch das Kind möchte von Ihnen ernst genommen werden. Behandeln Sie ein größeres Kind also nicht wie ein Baby, sondern hören Sie auf das, was es zu sagen hat. Und vor allem, respektieren Sie seine Meinung.
- Niemals sollten Sie schlecht über den Vater des Kindes reden, wenn das Kind dabei ist. Vor allem, wenn das Kind regelmäßigen Kontakt zum Vater hat, werden Sie mit einem solchen Verhalten nicht punkten.
- Sehr wichtig ist auch, dass Sie sich Zeit nehmen, um miteinander zurechtzukommen. Weder für Sie noch für die Frau noch für das Kind ist die erste Zeit einfach.
- Haben Sie Nachsicht mit Ihrer Freundin, wenn Sie den Spagat zwischen zwei Menschen, die sie liebt, anfangs nicht perfekt hinbekommt. Sie ist eigentlich die, mit der schwierigsten Aufgabe. Sie muss es plötzlich zwei wichtigen Menschen recht machen. Und bedenken Sie, dass die Mutter sich niemals gegen das Kind wenden wird. Und das ist auch richtig so.
- Das Kind sollten Sie ohnehin erst kennenlernen, wenn Sie sicher sind, dass Sie mit der Frau, in die Sie verliebt sind, eine feste Bindung eingehen möchten. Verlassen werden ist auch für Kinder schmerzhaft. Darüber sollten Sie unbedingt vorher nachdenken.
Als abschließendes Fazit kann festgestellt werden, dass die Gründung einer Patchworkfamilie nicht leicht, aber durchaus schaffbar ist. Geben Sie sich Zeit und vor allem geben Sie sich Mühe. Lassen Sie zu, dass sich eine Bindung zwischen Ihnen und dem Kind entwickelt. Der Rest ergibt sich von selbst. Und wenn Sie dem Kind ab und zu mal ein kleines Geschenk mitbringen, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie machen sich beim Kind sehr beliebt und erreichen noch dazu Muttis Herz. Viel Glück!
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