Upcycling - Lampen aus Alltagsgegenständen selber machen

Upcycling - was ist das überhaupt?

Das Teeservice von Oma gefällt nicht mehr, das Muster vom ehemaligen Lieblingspulli ist aus der Mode gekommen - ab in den Müll damit. Mit der Upcycling-Bewegung soll diesem unschönen Trend entgegengewirkt werden. Anstatt überflüssig gewordene Dinge zu entsorgen, werden diese einer neuen, meist dekorativeren Verwendung zugeführt. So entstehen aus alten Obstkisten Regale und Paletten verwandeln sich in elegante Couchtische.

• Upcycling ist eine Kombination aus den Begriffen „Recycling“ und dem Wörtchen „Up“, das in diesem Fall eine Aufwertung symbolisiert. Upcycling stellt somit einen Gegenentwurf zum Downcycling dar. Beim Downcycling wird ein Gegenstand in seine einzelnen Komponenten zerlegt, diese wiederum können weiterverwendet werden.
• Ursprünglich aus der Armut entstanden, wird die Philosophie langsam auch in den Industrieländern bekannt. Hinter dem Konzept Upcycling verbirgt sich der Gedanke, dass ein nachhaltigeres Leben möglich sein kann. Anstatt ständig neuen Müll zu produzieren und auf neue Produkte zurückzugreifen und somit auch Ressourcen und Energie zu verbrauchen, werden existierende Dinge umgestaltet. Mittlerweile hat sich aus dem Konzept eine Bastelbewegung entwickelt, die mit immer neuen Ideen aufwartet.
• Upcycling ist die Symbiose aus umweltbewusstem Leben und Individualität. Denn aus vergessenen Lieblingsstücken entstehen so kreative Hingucker, in die Sie sich ganz neu verlieben können.
• Nach Möglichkeit sollten Sie für die Umsetzung der Designs nichts neu kaufen, sondern bereits Vorhandenes nutzen. Stöbern Sie auf dem Dachboden, im Keller oder schauen in die regionalen Kleinanzeigen. Viele Menschen verschenken Dinge, die sie nicht mehr brauchen. Versuchen Sie sich eine andere Denkweise anzugewöhnen. Upcycling heißt: Alles, auch Müll, hat einen Wert, diesen müssen Sie jedoch mit kreativen Ideen erst finden.
• Müssen Joghurtbecher und Konservendosen wirklich entsorgt werden, oder können sie wiederverwendet werden, um alte Möbel aufzuwerten? Schaffen Sie Neues aus Müll oder nutzen Sie diesen, um Alltagsgegenstände wieder liebenswert zu machen. Diesen bleibt somit ebenfalls der Weg in die Mülltonne erspart.

Kreative Lampendesigns zum Verlieben

Gehen Sie auf Schatzsuche in Ihren eigenen vier Wänden. Sie werden staunen, welche verborgenen Talente in Teekanne, Gemüsekorb und Co. stecken.

• Am einfachsten können Sie die Becherlampe basteln. Alles, was Sie für dieses Lampendesign benötigen, sind unifarbene Plastikbecher, die Sie zu einer Kugel arrangieren. Sie können mit Kleber oder Foldback-Klammern arbeiten. Experimentieren Sie auch mit farbigen Bechern.
• Ebenso raffiniert ist die Schuppen-Lampe, für die Sie Plastiklöffel und eine Wasserflasche benötigen. Kleben Sie die Endstücke der Löffel so auf die Flasche, dass ein Schuppenmuster entsteht.
• Ideal für ein verregnetes Wochenende ist die Tetrapak-Lampe, für die Sie wirklich viel Geduld mitbringen müssen. Diese coole Lampe ist eine Idee eines asiatischen Designers. Alles, was Sie dafür brauchen, sind leere Saft- oder Milchtüten sowie etwas Heißkleber. Die Kartons schneiden Sie in Streifen, anschließend werden diese zu Dreiecken verklebt. Aus je sechs dieser Dreiecke wird ein Sechseck gelegt, diese wiederum werden aneinandergelegt, bis eine Kugel entsteht.
• Flaschen, Globen, Metalleimer, Teekannen, Obstschalen und Marmeladengläser - sie alle haben etwas gemeinsam: Sie ergeben tolle Lampenschirme. Bohren Sie ein Loch in den Boden oder die Unterseite, sodass die Lampenfassung hindurchpasst. Auf diese Weise können Sie Schirme für Steh- oder Hängelampen selber machen.
• Aber auch aus CD-Hüllen, Schneebesen oder LEGO-Steinen können Sie Lampen basteln. Mit etwas mehr Know-how können Sie auch Bücher, CDs oder Filmstreifen zu originellen Lichtobjekten machen.

Praktische Hinweise für Bastler

• Für viele Lampenschirme müssen Sie ein Loch für die Fassung bohren. Verwenden Sie hier einen Akkubohrer ohne Schlag sowie einen Spezialbohrer, der für das entsprechende Material geeignet ist. Nutzen Sie hingegen klassische Allroundbohrer, kann es passieren, dass Ihnen die Glasflasche oder die schicke Teekanne zerbricht.
• Wenn Sie Kunststoffe verarbeiten, also etwa Plastikbecher oder -löffel, sollten Sie Leuchtmittel mit möglichst wenig Watt auswählen. Achten Sie außerdem darauf, dass ausreichend Abstand zwischen Lampenschirm und Birne gegeben ist. Bei sensiblen Materialien wie Glas oder Papier sollten sie außerdem Löcher für den Hitzeabzug einplanen. Achten Sie auch bei der Auswahl von Klebern auf Hitzestabilität.
• Wollen Sie Glas oder Porzellan verarbeiten, legen Sie die Gegenstände auf eine weiche, aber stabile Unterlage, damit sie nicht wegrutschen. Beim Bohren sollten Sie immer wieder Pausen einlegen, damit die Maschine abkühlen kann. Stellen Sie zusätzlich ein Wasserglas bereit, in das Sie den Bohrer zwischendurch immer wieder eintauchen.

Und, haben Sie Lust bekommen? Wenn Sie einmal in die Welt des Upcyclings eingetaucht sind, werden Sie immer öfter einen großen Bogen um die Mülltonne machen, um Altes und Gebrauchtes doch noch einer alternativen Verwendung zuzuführen.