Malerei der Gotik
- Die Gotik, das ist die Epoche vom 12. bis zum 16. Jahrhundert. In der Malerei dieser Zeit waren naturnahe Darstellungen von Menschen bedeutungslos. Auch um die Perspektive machten sich die Künstler keine Gedanken.
- Die Personen wurden nach ihrer Bedeutung im Bild gemalt, nicht nach ihrer Position im Raum. Die Hauptfigur war immer als die größte Person dargestellt, ganz gleich, ob sie im Vorder- oder Hintergrund zu sehen war. Das erkennen Sie daran, dass die Größe der Personen zum Hintergrund nicht zusammenpassen, was als Bedeutungsperspektive bezeichnet wird. Gemalt wurden hauptsächlich Personen aus der biblischen Geschichte, nur selten real existierende Menschen.
- Die Gebäude wurden einfach in die Landschaft gestellt. Obwohl sie perspektivisch dargestellt wurden, wurde jedes Objekt für sich gemalt. Es gab keine gemeinsamen Fluchtpunkte, keine Gemeinsamkeiten. Nichts passte wirklich zusammen.
- Die Menschen und Gesichter waren sehr flach und oberflächlich. Jegliche Körperhaftigkeit fehlt. Im Unterschied dazu waren in der Kleidung sehr viele Falten. Sie wurden sehr real wiedergegeben.
- In der Malerei der Gotik finden Sie hauptsächlich religiöse Motive. Die wenigen weltlichen Themen blieben auf Jagdszenen und Darstellungen des höfischen Lebens beschränkt.
- Gemalt wurde auf Holz, Glas oder Leinwand. Die Künstler verwendeten Eitempera und später dann erste Ölfarben.
Einen Künstler der Spätgotik kennen Sie bestimmt. Es ist Hieronymus Bosch.
In der Renaissance entwickelt sich ein deutlicher Unterschied
- Die Renaissance entwickelte sich um 1420 in Florenz. Nach Deutschland kam sie ca. 100 Jahre später und dauerte bis Ende des 16. Jahrhunderts.
- In dieser Epoche entdeckten die Maler die Zentralperspektive für ihre Kunstwerke. Menschen und Landschaften passten nun zusammen. Ein weiterer Unterschied zur Gotik sind die realistischen Menschendarstellungen. Man entwickelte eine Vorliebe für Porträtmalereien. Die Gesichter sind ausdrucksstark und zeigen Gefühle.
- Betrachten Sie sich Gemälde der Renaissance einmal genau. Sie werden feststellen, dass die Künstler durch geschickten Einsatz von Licht und Schatten die Personen, aber auch Landschaften und Tiere realistisch auf den Malgrund Holz oder Leinwand bannen konnten.
- Es wurden bewusst Farbakzente gesetzt, um die Bilder in Vorder-, Mittel- und Hintergrund zu teilen. Daneben wurden Dunstschleier und Unschärfe eingesetzt.
- Auch hier standen religiöse Themen im Vordergrund. Es wurden aber auch gern Motive aus der antiken Sagenwelt, Landschaften, Menschen und Tiere dargestellt.
- Die Ölfarbe fand immer mehr Verbreitung. Sie bietet leuchtendere Farben, ist langlebiger und trocknet nicht so schnell, wie das bis dahin verwendete Eitempera.
- Einen berühmten Vertreter der Malerei der Renaissance kennen Sie mit Sicherheit. Mindestens zwei seiner Bilder sind auch heute noch sehr beliebt und verbreitet. Vielleicht hängt eines davon gerade jetzt bei Ihnen an der Wand. Ein Hase? Oder betende Hände? Richtig, Albrecht Dürer ist gemeint.
Nehmen Sie sich einfach die Zeit, besuchen Sie eine Ausstellung oder gehen Sie in ein Museum und schauen Sie sich die Gemälde der alten Meister an. Sie sind auch heute noch sehenswert.
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