Was Sie über den Reihenschlussmotor wissen sollten
Sicher wissen Sie, dass der Reihenschlussmotor wie auch der Nebenschlussmotor ein elektrischer Gleichstrommotor ist. Ein großer Vorteil des Reihenschlussmotors aber ist es, dass er auch mit Wechselspannung betrieben werden kann. Auch ein Nachteil sei Ihnen gleich vorab verraten: Der Reihenschlussmotor braucht im Unterschied zum Nebenschlussmotor eine Grundlast und ist damit also lastabhängig.
- Im Aufbau zeichnet der Motor sich vor allem durch einen mit Dynamoblech geblechten Magnetkreis aus, der Wirbelstromverlusten vorbeugen soll. Dazu liegt dem Motor eine Serienschaltung von Anker- und Erregerwicklung zu Grunde, sodass Erregerfeld und Ankerfeld gleichphasig sind.
- Leistungstechnisch können Sie bei Nutzung eines Reihenschlussmotors mit etwa 3 Kilowatt rechnen, wobei pro Minute eine Drehzahl von mindestens 3000 erreicht wird. Oft fallen Reihenschlussmotoren ungewöhnlich klein aus, was grundsätzlich zu einer hohen Stromdichte und somit zu Leistungsverlusten durch Erwärmung führt. Im Falle des Reihenschlussmotors wirkt sich die hohe Drehzahl hier als Kühlfunktion aus und der Erwärmung ist vorgebeugt.
- Wahrscheinlich wollen Sie nun noch wissen, wie der Motor eigentlich funktioniert: Im Ständer befindet sich seine Erregerwicklung, welche mit Strom durchflossen wird, sodass ein Magnetfeld entsteht. Weil Reihenschlussmotoren geblecht sind, wird das Magnetfeld zusätzlich verstärkt und bündelt sich zu Polen. Eine Ankerspulenwicklung ist der Erregerwicklung nachgeschaltet, wobei sich auch in ihrem Inneren gerade beschriebenes Prinzip abspielt.
- Der Rotor wird nun abhängig von der Poleinstellung nach vorne geschoben oder nachgezogen, wobei an den im Motor enthaltenen Spulen regelmäßig eine Umpolung per Kommutator stattfindet. Die beiden Magnetfelder im Reihenschlussmotor stehen quer zueinander, sodass Kräfte generiert werden, welche sie zu einem unipolaren Feld zusammensetzen wollen. Was dadurch passiert, ist eine Ankerdrehung.
- Durch den Kommutator werden die beiden Felder nicht vereinigt, sondern es kommt zur Umpolung und der Anfangszustand ist wiederhergestellt, sodass die Kräfte immer wieder aufs Neue entstehen und es zu einer konstanten Drehung des Ankers kommt.
Eingesetzt werden Reihenschlussmotoren vor allem in Haushaltsgeräten wie Staubsaugern und Waschmaschinen, jedoch auch in einigen Werkzeugen, wie beispielsweise der Handkreissäge oder der Bohrmaschine.
Unterschiede von Reihenschluss- und Nebenschlussmotor
Wenn Sie nun den Nebenschlussmotor mit dem gerade diskutierten Reihenschlussmotor vergleichen wollen, so werden Sie festhalten können, dass der Nebenschlussmotor als Gleichstrommotor ähnlich des Reihenschlussmotors aufgebaut ist, ihm gegenüber dabei jedoch Vor- wie Nachteile aufweist. So ist als Vorteil des Nebenschlussmotors seine Lastunabhängigkeit zu nennen, wobei es ein Nachteil sein kann, dass der Nebenschlussmotor nicht mit Wechselstrom betrieben werden kann.
- Im Nebenschlussmotor befinden sich wie im Reihenschlussmotor nun Erreger- und Ankerwicklung, wobei beide im Falle des Nebenschlussmotors eine parallele Schaltung aufweisen. Da die Wicklungen dabei hohe Induktivitäten aufweisen, ist der Betrieb mit Wechselstrom nicht anzudenken. Entweder bewegt sich der Motor bei Wechselspannung aus genanntem Grund nämlich gar nicht oder ungleichförmig.
- Als ein weiterer Nachteil des Nebenschlussmotors ist das Durchdrehen zu nennen. Bei abuptem Absinken des Erregerstroms nämlich wird mehr Strom aufgenommen und der Motor kann so sehr durchdrehen, dass es ihn zerlegt.
Zusammenfassend liegt der größte Unterschied von Reihenschluss- und Nebenschlussmotor neben der Lastabhängigkeit eben in der Tatsache, dass der eine auf Wechselstrom ausgelegt ist und der andere nicht. Wenn Sie sich zwischen den beiden Motoren entscheiden müssen, dann sollten Sie also vor allem diese Eigenschaft bedenken.
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