Vorbereiten auf eine neue Klasse
- Nehmen Sie als neue Lehrperson den Unterricht in einer Klasse auf, sollten Sie bereits vor der ersten Unterrichtsstunde bei dem Klassenlehrer Erkundungen einholen, ob in dieser Lerngruppe bereits feste Regeln bestehen. Trifft dies zu, empfiehlt es sich, diese Vereinbarungen für den eigenen Unterricht zu übernehmen.
- Da ein solches Klassenregelwerk schnell in Vergessenheit gerät, starten Sie Ihren Unterricht mit einer Wiederholung der Regeln. Bei dieser Gelegenheit können Sie zudem Ergänzungen für Ihren Unterricht vornehmen.
Bestehen keine festen Regeln, überlegen Sie zuerst, was Ihnen persönlich wichtig ist und welche Unterrichtsstörungen zu befürchten sind. Dadurch fällt es Ihnen anschließend leichter, ein zielorientiertes Gespräch mit den Lernenden zu gestalten.
- Diktieren Sie Ihre Vorstellungen den Schülern nicht vor, sondern beteiligen Sie diese am Prozess einer langfristigen Absprache sowie der Festlegung der Konsequenzen im Falle eines Regelverstoßes.
- Oft können Kinder und Jugendliche selbst wesentliche Voraussetzungen für ein harmonisches Zusammenleben formulieren. Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass sie diese Regeln bereits umsetzen können. Sie hingegen haben dadurch den Vorteil, dass Sie bei einem Verstoß gegen diese Vereinbarungen die Lernenden daran erinnern können, dass es sich um ihre eigenen Entscheidungen handelt.
Grundlagen gegen Unterrichtsstörungen
- Verständnis schafft Akzeptanz. Deshalb ist es wichtig, dass die aufgestellten Regeln sinnvoll und für die Kinder und Jugendlichen nachvollziehbar sind. Vor einer Verbindlichkeit sollte Gesprächsraum für Rückfragen zu den Regeln bestehen und geklärt werden, warum diese für die Zusammenarbeit wichtig sind.
- Das bedeutet nicht, dass die Notwendigkeit dieser Regeln ständig erneut diskutiert werden darf. Festgelegte und begründete Regeln sollten innerhalb des regulären Unterrichtsgeschehens eingehalten werden. Sonst resultieren aus den Vorbeugemaßnahmen gegen Unterrichtsstörungen neue Unruhepotenziale.
- Sollten sich die Vereinbarungen im Nachhinein doch als ungünstig erweisen, legen Sie einen Termin fest, an dem neu verhandelt werden kann.
An der eigenen Haltung arbeiten
- Regeln machen nur dann einen Sinn, wenn sie eingehalten werden und eine Nichteinhaltung eine spürbare Konsequenz nach sich zieht. Manchmal fällt es schwer, die Maßnahmen streng durchzuhalten. In diesen Fällen erinnern Sie sich an die Folgen von permanenten Unterrichtsstörungen. In einer solchen Atmosphäre fällt das Lernen schwer und macht alle Beteiligten unzufrieden. Geben Sie dem Bitten Ihrer Schülerinnen und Schüler immer wieder nach, so schaden Sie langfristig Ihrem Unterricht.
- Verhalten Sie sich selbst vorbildlich und leben Sie ein gutes Benehmen Ihren Mitmenschen gegenüber vor. Wer Respekt verlangt, sollte sich auch respektvoll verhalten.
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