Unterlippen-Tattoo - das sollten Sie vorab beachten

Unterlippen tätowieren ist schwierig

• Wenn Sie sich ein Tattoo auf der Innenseite der Unterlippen zulegen wollen, dürfen Sie keine allzu künstlerisch wertvollen Ergebnisse erwarten.

• Bedenken Sie, dass die für das Tattoo zu Verfügung stehende Fläche sehr klein ist. Außerdem kann der Tätowierer nichts vorzeichnen und dadurch, dass die Schleimhaut nicht glatt gezogen werden kann, ist das Tätowieren auch von der technischen Seite her schwierig.

• Durch das feuchte Milieu in der Mundhöhle verlaufen die in die Schleimhaut eingebrachten Farbpigmente sehr schnell und Ihr Tattoo wird nicht sehr lange halten.

• Generell gilt bei Tätowierungen, dass sich durch das Mischen der Farbpigmente die ursprünglichen Farben Ihres Tattoo ändern können, da die Stabilität der einzelnen Komponenten unterschiedlich ist.

Ein Tattoo kann üble Folgen haben

• Ihr Tätowierer wird Ihnen wahrscheinlich nicht verraten, welche Farbpigmente er Ihnen in die Haut bzw. Schleimhaut sticht und von wem er die Pigmente bezogen hat, das ist meistens Betriebsgeheimnis. Sie können sich daher nie mit 100-prozentiger Sicherheit darauf verlassen, dass die Farbpigmente gesundheitlich unbedenklich sind.

• Verlassen Sie sich auch nicht darauf, was auf den Pigment-Verpackungen steht, die man Ihnen zur Beruhigung zeigen wird, wenn Sie sich nach der Unbedenklichkeit der Farbpigmente erkundigen. Umetikettierungen, von denen das Tattoo-Studio noch nicht mal etwas wissen muss, verbergen oft die wahre Quelle und so kann es sein, dass Farblacke aus der Autoindustrie für das Tattoo verwendet werden, weil sie besonders brillante Farbergebnisse liefern.

• Wenn das Tattoo von der Unterlippe verschwindet, heißt das nicht, dass sich die Farbpigmente in Luft aufgelöst haben. Sie verbleiben in aller Regel im Körper, zum Beispiel in Lymphknoten, die die Pigmente als Fremdkörper erkannt und eingefangen haben.

• Um mit Pigmentpulver arbeiten zu können, verwendet ein Großteil der Hersteller Glyzerin, wodurch die Farben geschmeidig werden, damit sie in Ihre Haut und Schleimhäute eindringen können. Das Glyzerin kann jedoch aufgrund seiner öligen Konsistenz zur Ausbildung von Gewebsknötchen führen, die man in der Medizin als Granulome bezeichnet.

• Generell können Sie sich bei jeder Tätowierung eine ganze Palette an bakteriellen und viralen Infektion einfangen, zu denen unter anderem auch Tuberkulose, Syphilis, Hepatitis und HIV gehören.

• Durch Tätowierungsmaterialien wie zum Beispiel Quecksilber oder Kobalt können Sie eine Allergie entwickeln, die sich durch die lange Verweildauer der Farbpigmente im Körper unter Umständen auch erst nach Jahren bemerkbar macht.

Ein Tattoo der Unterlippen ist technisch schwierig und wird sich wahrscheinlich nur auf einen Schriftzug beschränken, der aufgrund der Lokalisation im Schleimhautbereich relativ schnell wieder verschwinden wird. Ob sich das kurzfristige Erfreuen an der Tätowierung in Anbetracht der gesundheitlichen Risiken lohnt, ist mehr als fraglich.