Tschitscheringrün bezeichnet keinen genauen Farbton, sondern wird gerne als negative Beschreibung genutzt.
Tschitscheringrün - ein Politiker stand Pate
- Das Wort Tschitscheringrün wurde im Volksmund gebildet. Der russische Politiker Georgij Vasil'evic Cicerin stand für das Tschitscheringrün Pate.
- 1922 trug der Politiker beim Vertrag von Rapallo in Genua einen Anzug, der von der Farbgebung so ungewöhnlich, und nicht genau definierbar war, dass sich fortan der Ausdruck Tschitscheringrün durchsetzte.
- Mit der Bezeichnung Tschitscheringrün können Sie einen Grünton bezeichnen, welcher sehr grell erscheint und einen hohen Gelbanteil hat. Jedoch können Sie damit genausogut ein Grünton benennen, der durch hohe Anteile dunkler Farbtöne als erdig oder schlammig beschrieben werden kann.
- Wenn Sie schon einmal ein Gemälde von kleinen Kindern gesehen haben, die das Bild mit Wasserfarben gemalt haben, dann können Sie sich ein Tschitscheringrün gut vorstellen.
Tschitscheringrün - fast schon ein Schimpfwort
- Das Wort Tschitscheringrün wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im westlichen Deutschland immer weniger benutzt, bis es fast in Vergessenheit geraten war.
- In den Gebieten der ehemaligen DDR lebte der Ausdruck Tschitscheringrün aber noch einige Jahrzehnte weiter. Dort wurde Tschitscheringrün auch für alle Blautöne verwendet, die an die Uniformen der russischen Armee erinnerten.
- Heute können Sie das Wort Tschittscheringrün, so wie damals, für alles verwenden, was für Sie unklar ist. Auch Dinge und Personen, die Ihnen unliebsam sind, können Sie mit dem Ausdruck Tschitscheringrün belegen.
- Und natürlich können Sie mit Tschitscheringrün den Farbton des Abendkleides Ihrer ungeliebten Chefin bezeichnen, ob die Dame ein Rotes, grünes oder gelbes Kleid trägt.
Wenn Sie Unangenehmes mit Tschitscheringrün bezeichnen, ist das auch viel eleganter, als wenn Sie Worte wie zum Beispiel "hässlich" benutzen.
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