Einfache Trojaner oder Spyware
Um Trojaner oder ganz allgemein Viren von einem Windows-System entfernen zu können, bedarf es im Regelfall nur eines Anti-Viren-Programms. Ein sehr gutes und vor allem kostenfreies Programm können Sie im Internet erhalten
- In diesem Falle installieren und öffnen Sie einfach das Programm, führen einen Tiefenscan des Computers durch und löschen die infizierten Dateien.
- Ein gelegentlich wiederholter Scan kann Ihnen helfen, durch die Filter gelangte Spyware rechtzeitig zu erkennen.
Beharrliche Systemviren entfernen
Es kann jedoch sein, dass die Entfernung der Viren sich für Sie schwieriger gestaltet. Je nachdem, um welche Art von Trojaner oder Virus es sich handelt, ist ein normales Anti-Viren-Programm nicht mehr in der Lage, diese zu löschen. Auch kann es sein, dass Ihr System gar nicht mehr hochfährt.
- Für einen solchen Fall ist es im Vorfeld ratsam (oder als Merkfeld für das nächste Mal), dass Sie entweder Sicherheitskopien Ihrer wichtigsten Daten oder eine Notfall-CD besitzen.
- Die wichtigsten Daten sollten Sie beim wiederholten Kopieren stets auf Viren prüfen. Ein vom Internet unabhängiger USB-Stick oder Laptop kann Ihnen dabei als guter Lagerplatz dienen.
- Das Image einer Notfall-CD erhalten Sie z. B. für Windows XP, Vista und 7 im Internet. Dieses können Sie anschließend auf eine CD/DVD brennen, wodurch Ihr System später einfach wiederhergestellt werden kann.
Um nun einen solch renitenten Virus zu entfernen, sollten Sie wie folgt vorgehen:
- Entfernen Sie das Netzwerkkabel und kappen Sie Ihren Rechner vom Internet.
- Starten Sie Ihr Windows-System im Abgesicherten Modus. Dies ist über das Drücken der F8-Taste während des Hochfahrens möglich.
- Rufen Sie die Windows-Registry auf. Dies geschieht über den Konsolenbefehl "regedit", den Sie über die Eingabeaufforderung oder Suchfunktion (ohne Anführungszeichen), eingeben und Enter drücken.
- In der Registry suchen Sie die entsprechenden Dateien des Trojaners und löschen diese. Meist finden Sie die in dem Abschnitt HKEY_LOCAL_MACHINE/SOFTWARE/Microsoft/Windows. Hier kann jedoch eine längere Suche erforderlich sein. Eine grobe Orientierung kann hier die Tastenkombination STRG+ALT+ENTF sein, in welcher Sie unter den laufenden Prozessen sehen können, welche Schadsoftware gerade aktiv ist und wohin der jeweilige Pfad geht.
- Im Anschluss fahren Sie das System herunter und starten den PC wie gewohnt.
Die radikalen Varianten gegen Trojaner
Sollte dieser Weg ebenfalls nicht funktionieren, bleiben noch zwei letzte Möglichkeiten.
- Sie können gegebenenfalls auf ihre Notfall-CD zurückgreifen. Mit dieser wählen Sie bei der Installationsanfrage den Punkt der Wiederherstellung oder Reparatur und setzen Ihr System zurück. Je nach System werden Sie hier außerdem nach Ihrem Administrator-Kennwort gefragt.
- Auf diese Weise bleiben alle Ihre Daten erhalten und das System wird, inklusive der noch vorhandenen Schadsoftware, in den Zustand kurz nach der Installation versetzt.
- Sie können die Trojaner nun entweder ignorieren, da diese keine Angriffspunkte mehr besitzen oder endgültig löschen. Die Löschung ist jedoch zu empfehlen, da die Trojaner nach Patches möglicherweise wieder aktiv werden.
- Alle Ihre Dateien sind gerettet. Sie sollten jedoch schnellstmöglich alle üblichen USB- oder Windows-Patches in Form der Service-Packs auf Ihr System laden, um es aktuell halten. Weiterhin ist ein abschließender Scan des Anti-Viren-Programms auch hier zu empfehlen.
Die letzte Möglichkeit sollte indes von Ihnen nur herangezogen werden, wenn alles andere versagt oder Ihnen keine Option auf z. B. eine Notfall-CD gegeben ist. Denn hierbei werden alle auf Ihrem Computer vorhandenen Daten gelöscht.
- Sie legen ihre Windows-CD in das Laufwerk, fahren den Computer hoch und installieren das System neu. Im Zuge dieses Verfahrens formatieren Sie Ihre Festplatten und beginnen mit einer kompletten Erneuerung aller Komponenten.
- Anschließend muss jedes Programm von Ihnen neu installiert und einem Update unterzogen werden. Als erstes sollten Sie sich dabei um Windows selbst und eine Anti-Viren-Software kümmern.
Was Sie bei Trojanern noch beachten müssen
Abschließend sollten Sie stets darauf achten, dass Ihre Programme immer auf dem neusten Stand sind. Hierbei kann ein wöchentlich forciertes Update nicht schaden. Denn gerade ein fehlendes Update von Java oder Windows kann zu jenen Sicherheitslücken führen, welche die Trojaner und Viren bei Ihnen ausgenutzt haben, um Ihren Rechner zu infizieren.
Sofern Sie jedoch die Ruhe bewahren und nirgends Ihre persönlichen Daten hinterlassen oder Geld bezahlen, können Sie schon einmal nichts falsch machen.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?