Träume können wichtige Aspekte des gegenwärtigen Alltags aufgreifen und bewusst machen. Manche Konzepte versuchen auch, bestimmte konkrete Bilder zu analysieren und durch Interpretation der Traumbedeutung sogar Zukünftiges vorherzusagen. Auch in der Psychologie spielen Träume eine Rolle.
Traumbedeutung in der Psychoanalyse
- Die Psychoanalyse, deren bekannter Vertreter etwa Sigmund Freud war, sieht Träume als Äußerungen des Unterbewusstseins. Das heißt, dass etwa bestimmte Gefühle oder Erinnerungen nicht bewusst verarbeitet oder durch andere Themen, mit denen Sie sich tagtäglich beschäftigen, verdrängt werden. Im Traum jedoch kommen diese Inhalte zum Vorschein, was Sie zur Interpretation der Traumbedeutung nutzen können.
- Für die Traumbedeutung sind demnach die eigenen Überlegungen und Assoziationen zu den Inhalten des Traumes ausschlaggebend. Dabei sollte in alle möglichen Richtungen überlegt werden, und auch abwegige Deutungen können zugelassen werden, unabhängig davon, ob manche Interpretationen unmoralisch oder „albern“ erscheinen.
- Demnach gibt es also keine wirklich festen Symbole, die bei jedem Menschen in der Traumbedeutung für die gleichen Dinge stehen. Beispielsweise kann sich ein Gefühl der Überforderung, das Sie noch nicht realisiert haben, in diversen Traumbildern äußern. Entscheidend sind die Traumbilder, die Sie mit Überforderung assoziieren, denn der Inhalt des Traumes resultiert ja aus Ihren Erfahrungen.
Andere Ansätze zur Traumbedeutung
- In der Psychologie kann über die rein sprachliche Auseinandersetzung auch eine zeichnerische Darstellung von Inhalten zur Analyse der Traumbedeutung beitragen. Darüber hinaus kann versucht werden, im Traum auftretende Personen oder Objekte in ihrer Beziehung zu Ihnen selbst zu verstehen. So kann eine in Ihrem Traum auftretende aggressive Person etwa für die Wut und den Ärger stehen, den Sie auch manchmal empfinden und vielleicht unterdrücken.
- Zudem kann über konkrete Bilder hinaus die allgemeine Stimmung, die ein Traum vermittelt hat, analysiert werden. Diese Form der Traumdeutung orientiert sich beispielsweise daran, ob Sie sich während Ihres Traums wohlgefühlt haben oder negative Emotionen aufgetreten sind.
- Wenn Sie etwa träumen, sich durch irgendetwas bedroht gefühlt zu haben, können Sie für die Traumbedeutung überlegen, ob es in Ihrem Leben tatsächlich etwas gibt, durch das Sie sich bedroht fühlen. Dabei muss aber die konkrete Handlung des Traums nicht direkt in die Realität übertragbar sein.
Traumbedeutung von Symbolen
- Darüber hinaus gibt es auch die symbolbezogene Traumdeutung. Diese orientiert sich an teils religiösen Interpretationen, teils auch an den Bedeutungen, die bestimmte Bilder im Volksglauben, kulturellen Überlieferungen oder in der Literatur haben.
- Dabei wird weniger die Stimmung des Traums gedeutet, sondern einzelne Bilder werden herausgegriffen und interpretiert. Diese Form der Traumdeutung ist vergleichsweise populär, aber wenig wissenschaftlich belegt. In vielen Veröffentlichungen können die Bedeutungen, die einzelnen Inhalten zugewiesen werden, nachgelesen werden.
- Ein Bild kann hier durchaus unterschiedliche Interpretationen haben. So steht in der symbolorientierten Traumdeutung ein Hase etwa für Fruchtbarkeit, Affären, Wunsch nach sexuellen Abenteuern, aber auch Ängstlichkeit und Schüchternheit - oder er gilt als Zeichen von Glück.
Damit gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten zur Analyse der Traumbedeutung. Die Geschichten, die Sie im Schlaf begleiten, können durchaus etwas über Ihr Leben aussagen, allerdings ist eine genaue und vollständige Interpretation nur schwer möglich. Nicht jeder Traum hat eine tiefsinnige Aussage.
So deuten Sie Ihre Träume
- Bei vielen Menschen scheitert der Ansatz einer Traumdeutung schon daran, dass sie sich am Morgen nicht mehr an ihre Träume erinnern können. Wenn es Ihnen auch so geht, beginnen Sie am besten sofort, die Eindrücke, die Sie aus Ihren Träumen mitnehmen, gleich nach dem Aufwachen aufzuschreiben. Legen Sie sich dafür einen Notizblock und einen Stift neben Ihr Bett. Auch, wenn Sie sich reflexartig lieber gleich wieder umdrehen und weiterschlafen wollen, müssen Sie sich zwingen, kurz wach zu bleiben und Ihren Traum stichpunktartig zu notieren.
- Ganz automatisch werden Sie sich so auf die wichtigsten Punkte beschränken und diese sind es auch, die für die spätere Deutung relevant sind: Jeder Traum wird von Symbolen bestimmt, die manchmal über die nächsten Tage hinaus ein starkes Gefühl beim Träumenden auslösen.
- Diese Hauptsymbole wiederholen sich bei unterschiedlichen Träumenden überraschend oft: Sehr viele Menschen träumen beispielsweise vom Fallen, davon, nackt vor einer Menschenmenge zu stehen, oder von bestimmten Tieren, die ihnen beispielsweise Unbehagen bereiten.
- Beobachten Sie Ihre Träume zunächst für den Zeitraum von etwa einer Woche und versuchen Sie, besonders starke oder sich wiederholende Symbole durch Ihre Notizen herauszufiltern. Das, was am Ende übrig bleibt, gilt es jetzt zu deuten.
- Versuchen Sie aber nicht, den Symbolen selbst eine Bedeutung zuzuordnen - viel zu schnell kann es passieren, dass Sie sich dadurch in die Irre führen lassen. So mag ein Traum von Spinnen Ihnen unangenehm und bedrohlich erscheinen, dabei gelten die achtbeinigen Tiere als Zeichen für Glück.
- Ziehen Sie nun also einen seriösen Traumdeutungs-Leitfaden zur Hilfe. Solche Auflistungen und Erklärungen der Traumsymbole finden Sie in Büchern, aber auch im Internet auf Treumdeutungs-Webseiten.
Bedenken Sie, so spannend die Analyse der eigenen Träume auch sein mag: Kein Traum kann sichere Aussagen über Dinge machen, die in Ihrem Leben geschehen werden. Lassen Sie sich also auch von einer düsteren Deutung nicht aus der Fassung bringen - so kann die Traumdeutung zu einem spannenden Hobby für Sie werden.
Weitere Autorin: Sarah Müller
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