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Tietze-Syndrom - was Sie tun können

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Frau, die ihre Hände vor dem Brustbein hält.
Frau, die ihre Hände vor dem Brustbein hält. © Giulia Bertelli / unsplash.com
Sie haben Schmerzen im Brustbein, die sich vor allem beim Husten, Niesen oder Einatmen verstärken? Möglicherweise leiden Sie am Tietze-Syndrom. Was ist das genau und was können Sie dagegen tun?

Das können Sie gegen Morbus Tietze tun

Eine Behandlung, die sich auf das Tietze-Syndrom bezieht, gibt es bisher noch nicht, da man sich noch nicht sicher ist bezüglich genauer Ursachen des Syndroms. Deshalb zielt die Behandlung darauf ab Schmerzen zu minimieren.

Überwiegend kommen entzündungshemmende Schmerzmittel des Typus NSAID oder NRSA zum Einsatz, hierbei handelt es sich häufig um Diclofenac oder Acetylsalicylsäure.

Wer lieber zu natürlichen Mitteln greifen möchte, kann es mit Grünlippmuschel, flüssig oder in Tablettenform und Bio-Curcumin und Schwarzbeerblättern versuchen. Diese Präparate bekommen Sie in der Apotheke oder im Reformhaus. Auch diese Alternativprodukte wirken entzündungshemmend im Bereich der Gelenke.

In schlimmeren Fällen bei großen Schmerzen wird der behandelnde Arzt gegebenenfalls ein Kortikosteroid injizieren oder mit Ihnen die Entscheidung treffen, die Nerven zwischen den Rippen temporär zu blockieren.

Bei akuten Schmerzzuständen gilt es körperliche Anstrengungen zu vermeiden und sich wenig zu bewegen. Manchen Patienten helfen warme Umschläge auf dem Brustkorb.

Damit das Tietze-Syndrom nicht chronische Züge annimmt und sich manifestiert, kann es sinnvoll sein zu einem Physiotherapeuten zu gehen, der Haltungsübungen mit Ihnen absolvieren kann.

In der Regel ist das Tietze-Syndrom eine Erkrankung, die von selbst wieder verschwindet. Innerhalb von zwei Wochen sollten die Beschwerden deutlich nachlassen. Allerdings kann es passieren, dass die Erkrankung chronisch wird oder immer wiederkehrt.

Übungen für zuhause

Wenn die akuten Schmerzen beim Tietze-Syndrom abgeebbt sind, sollten Sie aktiv sein und sich bewegen.

Atemübung

Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl und schließen die Augen. Nun konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung, spüren Sie wie der Luftstrom durch die Nase, den Rachen in Richtung Brust und Bauch strömt. Lassen Sie locker und fühlen Sie wie sich Ihr Bauch anhebt und senkt. Nehmen Sie sich fünf bis zehn Minuten Zeit für diese Übung.

Haltungsübung

Sie setzten sich aufrecht auf einen Stuhl, die Füße stehen leicht geöffnet flach auf dem Boden. Richten Sie ihren Rücken auf, der Scheitel zeigt gerade zur Decke. Nehmen Sie mit dem unteren Rücken ein leichtes Hohlkreuz ein, so dass sich die Schultern leicht nach unten hinten bewegen und die Brust leicht nach vorne kippt. Wenn Sie beruflich viel sitzen müssen, sollten Sie diese Übung halbstündlich bewusst durchführen.

Dehnungsübung

Bewegen Sie sich in den Vierfüßerstand. Machen Sie nun abwechseln einen Hohlrücken während Sie den Kopf in den Nacken legen. Danach krümmen Sie den Rücken und ziehen Ihr Kinn zur Brust. Wiederholen Sie die Übung zehn Mal langsam. Das können Sie gerne mehrmals am Tag durchführen.

Was ist das Tietze-Syndrom und welche Symptome zeigen sich?

Morbus Tietze gehört in die Gruppe der rheumatischen Erkrankungen, die jedoch vergleichsweise unbekannt sind. Dabei ist der Gelenkknorpel im Brustkorb entzündet. Die Krankheit selbst ist keine schwerwiegende Erkrankung, wenngleich sie von oftmals großen Schmerzen begleitet ist.

Manche Betroffene halten die Symptome zunächst für einen Herzinfarkt. Das Tietze-Syndrom kann plötzlich auftreten oder sich langsam entwickeln. Erstmals beschrieben hat der deutsche Chirurg Alexander Tietze die Symptome und die damit einhergehende Erkrankung.

Das überwiegende Symptom bei Morbus Tietze sind die mehr oder weniger starken Schmerzen im Brustbein. In manchen Fällen strahlen diese in Nacken, Rücken oder Schulter und Arme aus.

Durch die Entzündung kann es sein, dass sich die Haut im Brustbeinbereich rötet. Es kann durch die Schmerzen der Eindruck entstehen, dass es sich um Herzprobleme handelt, was zu Panik und Hyperventilieren führen kann.

Die Diagnosestellung erweist sich als schwierig, da das Tietze-Syndrom weder durch Bluttests noch durch Röntgen nachgewiesen werden kann.
Bei der Untersuchung wird man nach der Schilderung der Symptome nach dem Ausschlussprinzip vorgehen, in dem man Herzerkrankungen, Angina Pectoris, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magengeschwür oder eine Lungenembolie ausschließt.

Das Tietze-Syndrom kommt nicht so häufig vor und das Erkennen als Solches gestaltet sich auch schwierig, insofern ist es wichtig, dass Sie bei Problemen diesbezüglich Ihrem Arzt möglichst genau schildern wann die Schmerzen und wo genau diese auftreten.

Versuchen Sie die oben genannten Übungen im Alltag einzubauen, wenn Sie zum Tietze-Syndrom neigen. Diese schaden nicht und sind auch für den Rücken hilfreich.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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