Entstehung der Ostsee
- Nach der Weichseleiszeit vor etwa 12.000 Jahren schmolzen einige der Gletscher im Gebiet der heutigen Ostsee ab. Es entstand zunächst ein baltischer Eisstausee, der ungefähr im Gebiet lag, wo heute die deutsche und baltische Ostseeküste liegt. Die Eismassen drückten das Land nach unten. Je mehr Eis schmolz und je mehr Wasser abfloss, umso geringer war der Druck auf das Land. Die entstehende Süßwassersee breitete sich immer weiter nach Norden aus, je wärmer es wurde und je mehr Eis dadurch schmolz.
- Als der Rand des Eises ungefähr an einer Linie, die etwas nördlich des heutigen Stockholms liegt, angekommen war, stieg der Wasserstand derartig an, dass es eine Verbindung zu den Weltmeeren gab. Das heutige Schweden wurde im Bereich der Seenplatte überflutet, das Wasser wurde salzhaltiger. Bei Aland, einer Insel, die heute etwa an dieser Grenze liegt, kam es zur Bildung der zweittiefsten Stelle der Ostsee.
- Da das Eis weiter schmolz und das Wasser abfließende konnte, hob sich das skandinavische Festland und der Wasserabfluss wurde unterbrochen. Da sowohl der Atlantik anstieg als auch das Wasser in der heutigen Ostsee, kam es später zu dem Durchbruch zwischen Dänemark und Südschweden.
- Wenn Sie sich vor Augen halten, dass die Ostsee im Grunde genommen ein Abdruck eines Gletschers ist, wundert Sie die geringe Tiefe sicher nicht mehr. Falls Sie mal nach Rügen kommen, besuchen Sie das Kreidemuseum. Dort gibt es beeindruckende Darstellungen über die Entstehung des Binnenmeeres.
Tiefe an den tiefsten Stellen
- Die tiefsten Stellen des Binnenmeeres finden Sie alle vor der schwedischen Küste. Ob dort das Eis stärker drückte oder der Untergrund mehr nachgab, ist nicht geklärt.
- An den Koordinaten 58° 35′ 0″ N, 18° 14′ 0″ O, ist das Binnengewässer 459 m tief. Das Gebiet wird Landsorttief genannt, nach dem Ort auf der Insel Öja. Auf einer Karte finden Sie den Bereich nördlich von Gotland.
- Bei 60° 11′ N, 19° 7′ O finden Sie die schon erwähnte Aländer See, einen Teil der Ostsee zwischen der Insel Aland und dem schwedischen Festland. Dort ist das Wasser 301 m tief.
Die Nordsee ist bis zu 750 m tief, das Mittelmeer bis zu 1500 m. Die geringe Wassertiefe der Ostsee in Verbindung mit dem sparsamen Wasseraustausch zur Nordsee bedeutet für das Gewässer eine große Belastung. Im Sommer wird regelmäßig der Sauerstoff knapp. Problematisch ist auch die Tatsache, dass nach dem 2. Weltkrieg Munition versenkt worden ist, durch die es immer wieder zu Unfällen kommt. Die tiefsten Stellen sind eben nicht besonders tief.
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