Thrombozyten zu niedrig - Ursachen

Woran kann man einen Mangel an Thrombozyten erkennen?

Medizinisch spricht man von einer Thrombozytopnie, wenn der Thrombozyten-Wert im Vergleich zur Norm zu niedrig ist.

Typische Symptome bei zu wenigen Blutplättchen (Thrombozyten) sind:

• länger anhaltende Blutungen bei Schnittwunden
  
• Blutungen am Zehnfleisch oder häufiges Nasenbluten
  
• häufig blaue Flecken, schon bei geringsten Stößen, auch an den Unterschenkeln blaurote Flecken und Punkte
  
• starke Menstruationsblutungen
  
• Müdigkeit, Erschöpfung und Kopfschmerzen
  
• Blut in Urin oder Stuhl
  
• vergrößerte Milz gepaart mit Gelbsucht
  

Welche Ursachen hat ein Thrombozyten Mangel?

Ursächlich für den Mangel an Thrombozyten können verschiedene Lebensumstände oder Erkrankungen sein:

• Bei einem größeren Blutverlust kommt es zunächst zu einer Erhöhung der Thrombozyten Anzahl, in der Folge sinkt der Wert jedoch ab und kann (vorübergehend) zu niedrig sein.
  
• Chronische Entzündungen haben denselben Effekt, denn die Blutplättchen werden am Entzündungsherd gebraucht und die Nachbildung kann bei einer größeren Stelle nicht ausreichen.
  
• Bei Autoimmunerkrankungen, etwa der rheumatoiden Arthritis greift der Körper eigene Zellen an, davon können auch die Blutplättchen betroffen sein.
  
• Eine aktuell angewendete Chemotherapie kann durch die Schädigung des Knochenmarks zu einer geringen Anzahl von Thrombozyten führen.
  
• Krebs selbst kann einen Mangel entstehen lassen, denn die Vorstufen für die Blutplättchen werden im Knochenmark gebildet.
  
• Durch einen Mangel an Vitamin B12 und Folsäure kommt es zu einer niedrigen Anzahl an Thrombozyten, denn diese zwei Bausteine werden benötigt, um Blutplättchen zu bilden.
  
• Einige Medikamente können zu einem Mangel an Blutplättchen führen.
  
• Akute Leukämie verringern die Thrombozyten im Blut.
  

Wie wird eine Thrombozytopenie therapiert?

Hierbei ist die Frage inwieweit eine Therapie notwendig ist und inwieweit es sich nur um einen vorübergehenden Mangel an Blutplättchen handelt, Ausschlag gebend. Wenn eine schwere Verletzung mit starken Blutungen vorausgegangen ist, kann sich der Niedrigstand an Thrombozythen von selbst wieder regenerieren.

Sollten jedoch so wenige Thrombozyten vorhanden sein, dass es möglicherweise zu schweren inneren Blutungen kommen könnte, wird der behandelnde Arzt schnell reagieren.

Sobald eine Diagnose beim Arzt erstellt wurde, werden entsprechende Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen:

• Die Therapie kann medikamentös erfolgen, hier gehört die Gabe von Steroiden dazu, die den Körper daran hindert die Blutplättchen zu zerstören.
• Intravenöses Immunglobulin wird ersatzweise verwendet, wenn der Mangel mit dem Immunsystem zusammenhängt, beziehungsweise der Patient keine Steroide zu sich nehmen soll.
  
• Transfusionen von Blut und Blutplättchen kann nötig werden, wenn die Zahl der Blutplättchen möglichst schnell erhöht werden soll.
  

Verhalten bei einem Mangel an Thrombozyten

Nachdem Sie beim Arzt waren und Sie die Diagnose eines Mangels an Blutplättchen erhalten haben, sollten Sie ein paar Dinge im Alltag beachten.

• Nehmen Sie keine Medikamente wie Ibuprofen oder Aspirin ein, durch diese wird die Wirksamkeit der Blutplättchen beeinträchtigt.
  
• Alkohol ist tabu, denn dieser kann Blutungen verstärken.
  
• Kontaktsportarten, etwa Fußball oder Boxen sollte unterlassen werden, hier ist die Gefahr zu groß, Stöße abzubekommen.
  
• Zudem ist es sinnvoll eine sehr weiche Zahnbürste zu verwenden, um Blutungen im Mund zu vermeiden.
  
• Wenn Sie mit scharfen Gegenständen oder Werkzeugen hantieren, ziehen Sie Schutzkleidung und Handschuhe an.
  

Das Wichtigste ist, dass Sie beim Verdacht auf einen Mangel an Thrombozyten einen Arzt aufsuchen, denn nur dieser kann eine gesicherte Diagnose, mittels Blutabnahme stellen und wird die weitere Vorgehensweise mit Ihnen besprechen.