Im Gegensatz zu den üppigen Blütenbällen der Bauernhortensie, blühen Tellerhortensien unscheinbarer. Ihre Standortansprüche sind sehr ähnlich, wenn auch die Tellerhortensie etwas empfindlicher ist.
Woran erkennt man Tellerhortensien?
Das Auffälligste an der Tellerhortensie ist die Form ihrer Blütendolden, die sich sehr von denen der Bauernhortensien unterscheiden. Ein besonderer Reiz dieser Hortensienart liegt in der Mehrfarbigkeit ihrer Blüten.
- Die Blüten sind nicht kugelförmig, sondern tellerartig flach und nicht allzu groß. Ein Kranz größerer Scheinblüten umgibt die Doldenmitte, die aus kleineren echten - weil fertilen - Blüten besteht. Häufig zeigen sich die Blüten noch lange als kleine, kugelförmige Knospen, während der Kranz aus Scheinblüten bereits geöffnet ist.
- Tellerhortensien sind gemeinhin kleiner als Bauernhortensien. Dies betrifft nicht nur ihre Wuchshöhe, sondern in vielen Fällen auch die Stängelstärke und die Größe der Blätter. Die Unterschiede zwischen der Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla) und der Tellerhortensie (Hydrangea serrata) sind auch genetisch nicht unerheblich. Anfang des Jahrtausends hat man beiden Laubgehölzen deshalb den Status zweier unterschiedlicher Arten gegeben.
- Die eher flach angeordneten Blütenstände der Tellerhortensien zeigen sich bei vielen Züchtungen zweifarbig. Dies bedeutet, dass der Kern der Dolde eine andere Tönung aufweist, als der Außenkranz mit den Scheinblüten. Alle erdenklichen Kombinationen von unterschiedlich gefärbten Innen- und Außenblüten sind mittlerweile auf dem Markt - ob in Weiß, Rosa- oder Blautönen.
- Möchten Sie auf Farbkontraste verzichten, wählen Sie die Züchtung "Tiara". Bei dieser Hortensie sind Innenblüten und Scheinblüten gleichermaßen entweder rosa oder hellblau - je nach pH-Wert des Bodens. "Blaumeise" beeindruckt mit durchgehend kräftig blauer Blütenfarbe.
Standort und Pflege der Hortensie
Um einen guten Standort für eine Pflanze zu finden, sollte dieser ihren natürlichen Bedingungen möglichst nahe kommen. Das gilt auch für die Tellerhortensie, die ursprünglich aus den Wäldern gemäßigter Gebiete Ostasiens stammt. Dort findet man den überwiegenden Teil als Unterbewuchs, wo naturgemäß lichter Schatten und Feuchtigkeit herrschen.
- Die meisten Hortensien-Sorten vertragen keine pralle Sonne. Für die Tellerhortensie ist ein halbschattiger Standort optimal.
- Angelehnt an ihr natürliches Vorkommen, bevorzugen Hortensien einen humosen und durchlässigen Boden. Der pH-Wert sollte im leicht sauren Milieu liegen.
- Wassermangel ist der größte Feind der Hortensie. Je nach Vegetationsphase kann Trockenheit zum Verdorren der Knospen oder zum schnelleren Verblühen der Dolden und zum Blattabwurf führen.
- Bei anhaltendem Wassermangel verholzt die Pflanze und muss weit zurückgeschnitten werden. Auch wenn nach einem Radikalschnitt eventuell noch ein Blattaustrieb erfolgt, können Sie mit einer Blüte im selben Jahr nicht mehr rechnen.
- Manchmal verändert eine blau blühende Hortensiensorte ihre Farbe und wird rosa. Das liegt am pH-Wert des Gartenbodens. Der Hintergrund: Die Hydrangea benötigt für die Blaufärbung ein ausreichend saures Milieu - sprich: einen niedrigen pH-Wert des Bodens. Dieser Wert lässt sich mit Düngergaben beeinflussen.
- Für die optimale Versorgung von Hortensien erhalten Sie im Handel speziellen Hortensiendünger. Azaleen- oder Rhododendron-Dünger ist ebenfalls geeignet. Spezielle Dünger, die Aluminiumsulfat enthalten, senken den pH-Wert, sodass die Blüten sich blau färben.
- Verwenden Sie festen Langzeitdünger, starten Sie mit den Düngergaben im Frühjahr. Arbeiten Sie das Produkt leicht in die Erde im Wurzelbereich der Pflanze ein. Hortensien im Topf versorgen Sie vorzugsweise mit Flüssigdünger, der nicht eingearbeitet, sondern gegossen wird. Beachten Sie immer die Dosierungs- und Anwendungshinweise auf der Verpackung.
- Gegen eine baldige, unerwünschte Umfärbung können Sie bereits beim Einpflanzen vorbeugen, indem Sie spezielle Hortensienerde verwenden.
Leichter Kälteschutz und zurückhaltender Schnitt
Da Hortensien ursprünglich aus einem gemäßigten Klima stammen, sind manche Sorten nur bedingt winterhart. Starker Frost und kalte Winde können die im Herbst gebildeten Knospen zerstören.
- Insbesondere jüngere Exemplare umhüllen Sie vor dem ersten Frost mit einem Kälteschutzvlies. In raueren Lagen sollten auch ältere Pflanzen geschützt werden; bedecken Sie den Wurzelbereich mit Reisig.
- Hortensien in Kübeln stellen Sie zum Überwintern ins Haus und nicht vor den Eisheiligen nach draußen zurück. Vorsicht vor unerwarteten Nachtfrösten im Frühjahr!
- Im Frühjahr entfernen Sie lediglich erfrorene und vertrocknete Pflanzenteile. Der Grund: Die Bildung der Knospen erfolgt im Vorjahr. Je umsichtiger Sie vorgehen, desto reicher kann die Pflanze blühen.
- Vertrocknete Blütendolden werden nach der Blüte direkt am Ansatz herausgebrochen und nicht abgeschnitten. Dies soll die Bildung neuer Knospen begünstigen.
- Für ein buschigeres Wachstum schneiden Sie im Herbst maximal ein Viertel der Zweige knapp über dem Boden ab. Dies beeinträchtigt naturgemäß auch die Anzahl der Blüten im Folgejahr, führt jedoch zum Austrieb neuer Zweige und zu kompakterem Wuchs. Nach einem radikalen Rückschnitt benötigt die Pflanze einen guten Winterschutz, der vor allem die Basis bedeckt.
Krankheiten und Schädlinge an Hortensien
Schädlinge befallen Hortensien nur selten. Wenn überhaupt, sind es meist nur Blattläuse, die sich vor allem an jüngeren Pflanzen gütlich tun.
- Bei einem leichten Blattlausbefall genügt es, die Tierchen abzustreifen oder mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen.
- Werden die Blätter gelb und zeichnen sich die Blattadern grün ab, leidet die Hortensie an einer Chlorose. Die Ursache für diese Mangelerkrankung ist ein zu hoher pH-Wert des Bodens und/oder Eisenmangel. Beides können Sie mit Spezialdünger beheben.
Wer keine riesigen Blütenbälle an seiner Hortensie erwartet, liegt mit Tellerhortensien richtig. Ihre - meist zweifarbigen - Blütendolden beeindrucken vor allem bei genauerem Hinsehen. Berücksichtigen Sie bei der Suche nach dem besten Standort die natürliche Umgebung der Hortensie. Dort kann sich die Pflanze zu einem echten Garten-Highlight entwickeln.
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