Die Begriffe Sublieferant/Hauptlieferant oder Subunternehmer/Generalauftragnehmer werden häufig dazu verwendet, um bestimmte vertragliche Beziehungen zwischen Unternehmen darzustellen. Häufig fällt in diesem Zusammenhang auch der Begriff verlängerte Werkbank.
Verlängerte Werkbank - Lohnfertigung mit günstigen Kosten
- Die Wortkombination "verlängerte Werkbank" galt lange Zeit ausschließlich für solche industrielle Fertigungsbetriebe (oder gar komplette Volkswirtschaften), die in erster Linie Lohnfertigung von bestimmten Produkten betreiben. Sie verzichten auf eigene Forschung und Entwicklung und greifen auf von anderen Unternehmen entwickelte Produkte zurück.
- Zu einem starken Anstieg der Lohnfertigung kam es am Anfang der wirtschaftlichen Globalisierung mit Beginn der 1990er Jahre. Lohnfertigung übernahmen preisgünstige Fertigungsbetriebe in Ostasien und Osteuropa. Am Anfang dieses Prozesses spielte das niedrige Lohnniveau eine wichtige Rolle.
- Diese Länder haben sich in den letzten Jahren zu Zentren von Forschung und Entwicklung entwickelt. Der Effekt der verlängerten Werkbank verliert sich langsam mehr und mehr.
- Mittlerweile versteht man unter einer verlängerten Werkbank auch Sublieferanten, die gewisse Standardtätigkeiten oder Vorarbeiten für den eigentlichen Hauptlieferanten erbringen. Ein Hauptlieferant kann sich dadurch gut an einen schwankenden Kapazitätsbedarf anpassen.
Unterschied zwischen Sublieferant und Subunternehmer
- Vor allem im Bereich Bauwesen ist häufig von Subunternehmern die Rede. Ein Subunternehmer wird innerhalb eines Großauftrages für den Generalauftragnehmer tätig. Einzelne Gewerke oder ganze Bauabschnitte werden an weitere Nachunternehmen vergeben. Wie das genau aussieht, wird in einem Subunternehmervertrag im Speziellen geregelt. Es ist nicht generell ausgeschlossen, dass ein Subunternehmer weitere Subunternehmer beauftragen kann.
- Ein Sublieferant liefert seine Produkte auf der Basis eines Kaufvertrages. Ein Hauptlieferant bestellt zu einem bestimmten Zeitpunkt eine entsprechende Stückzahl und erhält diese auf der Grundlage einer Rechnung. Das kann das Steak für den Partyservice ebenso sein wie die 100 Autositze für den Autohersteller.
Sublieferant und Subunternehmer werden beide auf eigenes kalkulatorisches Risiko tätig. Werden bestimmte Lieferungen oder Leistungen nicht erbracht, hat das Sanktionen zur Folge.
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